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Langenscheidt Hund-Deutsch, Deutsch-Hund

Langenscheidt Hund-Deutsch, Deutsch-Hund

Titel: Langenscheidt Hund-Deutsch, Deutsch-Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Ruetter
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entgegen. Bei jedem noch so kleinen Innehalten geht sie davon aus, dass der große Augenblick gekommen ist. Eine Art Countdown des Schnüffelns, Verharrens und Weiterschnüffelns beginnt – und da kommt er auch schon: der lang ersehnte Haufen.
    An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Freude über den Haufen des eigenen Hundes – am richtigen Ort platziert – nie aufhört. Das hat vor allem mit den Folgen zu tun: Wer schon einmal erlebt hat, was passiert, wenn der eigene Hund auf die Fußmatte des Nachbarn, mit dem man seit Jahren streitet, einen durchaus beachtlichen Haufen setzt, weiß, wovon ich rede ...
    „Liebe Ex-Nachbarin Frau Ettel: Nun ist es an der Zeit zu beichten. Ja, ICH war es damals, die zwölf Wochen alte zarte Dame. Herrchen und ich haben uns zwar darüber amüsiert, dass Sie mein kleines Häufchen dem stattlichen sechsjährigen Schäferhundrüden auf der anderen Seite des Zaunes zuordneten. Wir wollten Sie aber auf keinen Fall bloßstellen. Und wenn wir schon beim Thema sind: Ich meinte es auch nicht böse, als ich Ihre Bonsaisammlung aus den Töpfen gerupft habe ...
    Nachdem der Welpe sich nun endgültig seiner Hinterlassenschaften entledigt hat, geht es wieder rein, um ihm alle Errungenschaften zu zeigen: Das gesamte Spielzeug wird präsentiert und mindestens drei verschiedene Halsbänder angelegt, um zu testen, welches „Outfit“ ihm am besten steht. In jedem Körbchen wird Probe gelegen und gebürstet natürlich auch. Während die Kinder mit dem Hund toben, fällt der Mutter siedend heiß ein, dass im Auto noch das Futter für den Hund steht. Der Vater wird also losgeschickt, um den 15 Kilo schweren Sack zu holen.
    Bei dieser Aktion taucht der von allen völlig vergessene Futterplan mit den detaillierten Angaben des Züchters wieder auf. Und beim Betrachten des Plans fährt der Mutter gleich der nächste Schreck in die Glieder. Denn hier findet sich der ausdrückliche Hinweis, dass der Welpe massive gesundheitliche Probleme bekommt und keinerlei Haftung für Langzeitschäden übernommen wird, wenn er nicht auf die Sekunde genau um acht, zwölf, 16 und 20 Uhr das von ihm empfohlene Futter bekommt.
    „Liebe Hunde, bitte, bitte sorgt dafür, dass die Menschen NIE, wirklich NIE spitzbekommen, dass wir durchaus in der Lage sind, eine unregelmäßige Nahrungsaufnahme zu überleben. Sie müssen doch nicht wissen, dass bei unseren Kumpels, die auf der Straße oder im australischen Outback leben, nicht immer zu festen Zeiten der Hase das Lätzchen reicht. Und schon von weitem ruft: ‚Es ist angerichtet, Mylady.‘ Ich kenne übrigens einen Fall aus der Nachbarschaft, da hat ein Rüde es geschafft, dass seine Menschen seit gut vier Jahren nicht mehr ins Kino gehen, weil er auf die 20:18-Uhr-Fütterung besteht. Man munkelt sogar, er bietet hierzu Kurse an …“
    Welch ein Riesenglück, es ist 19:58 Uhr und der Vater hat – trotz akuten Brechens – die Futterzeiten während der Autofahrt eingehalten, sodass sich keiner einen Vorwurf zu machen braucht.
    Geheimsprache
HF sagt
HF meint
Ich bin schon als Kind mit Hunden aufgewachsen!
(blasierte Mimik)
Ich bin quasi von der Mutterhündin im Zwinger gesäugt worden! Sie wissen wohl nicht, wen Sie vor sich haben! Hier spricht die Hundeweisheit in Person!
Ich bin schon als Kind mit Hunden aufgewachsen!
(freundliche Mimik)
Obwohl ich schon so lange mit Hunden zusammenlebe, lerne ich doch jeden Tag aufs Neue, wie nuanciert Hunde kommunizieren.
Ich durfte als Kind nie einen Hund haben!
Ausdruck tiefer Trauer über eine schier sinnlose Kindheit. Zugleich ein Erklärungsversuch, warum der heiß ersehnte Hund sooo verwöhnt werden muss.
Der meint das nicht so!
Warum er es aber immer wieder macht, habe ich verdrängt.

4. Kapitel  
Sind Sie ein „Hundemensch“?

Sind Sie ein „Hundemensch“?
    „Hundemenschen“ sind eine ganz spezielle Rasse, die aber weder vom FCI (Fédération Cynologique Internationale) noch vom VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) anerkannt werden. Na ja, das stimmt nicht so ganz. Anerkannt, im Sinne von respektiert, werden die „Hundemenschen“ von beiden Verbänden – allerdings sind sie nicht bei den einzelnen Hundegruppen aufgelistet.
    Auch in Hundeforen oder der einschlägigen Literatur findet sich nichts über den „Hundemenschen“: Woran erkenne ich ihn beispielsweise gleich? Wird man etwa als „Hundemensch“ geboren? Sind Beziehungen zwischen „Hundemenschen“ und „Nicht-Hundemenschen“ überhaupt möglich?

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