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Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann

Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann

Titel: Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Kleis , Susanne Froehlich
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Träger das Gefühl, Trapper und also allzeit gerüstet zu sein, wenn mal wieder die Welt gerettet werden muss. Dann wird er sich die untere Hälfte seiner Hosenbeine vom Leib reißen und mit strammen Waden das Hochwasser im Keller durchschreiten – oder so ähnlich.
    Machen Sie also die nächste Shopping-Tour für ihn zu einer Zipperhose – locken Sie ihn mit der Aussicht darauf, Geld zu sparen, etwas zu erleben und verzwickte Aufgaben lösen zu können.
    Oder lassen Sie ihn in Zukunft einfach daheim und gehen Sie mit Ihren besten Freundinnen einkaufen.

11. Kapitel  
Der Mann im Alter

Der Mann an sich hat es gut, denn im Gegensatz zu uns Frauen altert er nicht. Sicher: Auch er wird älter – aber damit nur noch besser. Gereifter, sozusagen.
    Während wir Frauen uns am Älterwerden abarbeiten, jede Falte mit einer anderen Creme liebevoll bestreichen, uns im Extremfall unterspritzen lassen, botoxen oder gar ganzen Körper-Liftings unterziehen, joggen und Power Yoga machen, tut der Mann so, als wäre ihm jeder runde Geburtstag so lieb wie eine schöne Rindsroulade mit Knödeln.
    Natürlich ist das ziemlich gelogen, denn auch der durchschnittliche Mann hat alles andere als Freude am Älterwerden. Sehnsüchtig betrachtet er Bilder seines ersten Kleinkraftrades, liebkost in stillen Stunden die Hockey-Pokale aus seiner Sturm-und-Drang-Zeit und kümmert sich mit weit mehr Aufwand um sein Resthaar als um seine Kinder.
    Denn – und das ist wichtig zu wissen! – auch der Mann leidet, wenn er merkt, dass seine Blütezeit nahezu abgelaufen ist und er nicht mehr der tolle aufregende Hecht, sondern ein netter älterer Herr ist, dessen Testosteronspiegel sich dem Brutto-Inlandsprodukt von Haiti stetig annähert. Aber – wie so oft – spricht er nicht darüber.
    Deshalb ist es wichtig, die subtilen Symptome der männlichen »Wechseljahre« frühzeitig und richtig als solche zu deuten – am besten, bevor er das Familienbudget für eine Zwanzigjährige und einen Bauernhof in der Toskana ausgibt.

    Woran man erkennt, dass ein Mann in den Wechseljahren ist:
Er kauft sich eine Lederjacke und eine wirklich coole verspiegelte Sonnenbrille.
Er fängt an, wie besessen für einen Triathlon zu trainieren, obwohl er bis vorgestern nicht mal wusste, was das ist.
Er trinkt Fitnessdrinks statt Rotwein.
Er schluckt merkwürdige Pillen, nur weil Männer wie Uwe Ochsenknecht behaupten, davon würden ihre Haare wieder wachsen.
Wenn die Pillen nicht helfen, erwägt er eine Haartransplantation, selbst wenn er eigentlich schon beim Zahnsteinentfernen Angstschweißattacken bekommt.
Er bestellt sich beim Homeshopping-Kanal einen Bauchweg-Trainer.
Er kauft sich eine Harley oder wahlweise ein Porsche Cabrio.
Wenn er sich das nicht leisten kann, least oder mietet er für ein Wochenende ein PS-Objekt seiner Begierde.
Er zeugt in einem Alter, in dem andere (manchmal auch er selbst) schon Großvater sind, gerne noch ein, zwei Kinder – allerdings eher selten mit seiner Frau, sondern eher mit der Sekretärin (Vorsicht: Weihnachtsfeiern!).
Er will trotz seiner Arthrose noch mal zu Fuß auf einen Fünftausender (mindestens!).
Er tönt sich die Haare, genau wie bekannte Politiker, und er wird genauso biestig, wenn er darauf angesprochen wird.
Sein Scheitel sitzt über dem Ohr.
Er schmiert eine halbe Tube Gel in das, was er Haar nennt.
Er trägt neue, enge Unterhosen eines Designerlabels.
Er benutzt plötzlich Wörter wie »cool« und »geil« und schaut MTV.
Er parfümiert sich – mehrfach am Tag – als gelte es, unschlagbare Duftmarken zu setzen oder wilde Tiere abzuschrecken.
Er abonniert »Men’s Health« und »GQ«.
Er wendet sich Buddha zu oder greift zu seinen alten Hermann-Hesse-Büchern.
Er verweigert jegliche Mithilfe zu Hause. Schließlich will er ab jetzt ganz anders und überhaupt viel unkonventioneller leben.

12. Kapitel  
Job

Männer sind 24 Stunden am Tag ausschließlich mit wichtigen Dingen beschäftigt. Selbst oder gerade dann, wenn sie aussehen, als wäre ihnen gerade die letzte Hirnzelle abhanden gekommen, denken sie noch über einen Plan nach, den Hunger in der Welt zu besiegen oder einen Sessel zu erfinden, der selbstständig Bier brauen und gleichzeitig Chips-Tüten öffnen kann.
    Sagen sie jedenfalls. Und wo Frauen lediglich an Supermarktkassen oder Fließbändern, in Büros und im Friseursalon »dazuverdienen«, als Ärztinnen, Minensucherinnen, Sozialarbeiterinnen »egoman nach Selbstverwirklichung gieren«, verfolgen

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