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Langoliers

Titel: Langoliers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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mehr, hauptsächlich aus den Zeitungen und den beiden Gesprächen, die ich mit Mr. Milner geführt habe …«
    »Nennen Sie mich Ted.«
    »Also Ted.« Evans schien sich nicht so leicht an Teds Vornamen zu gewöhnen wie an den von Amy. »Ich weiß, dass Mr. Rainey schizophrene Anfälle hatte, während der er zwei Personen war, von denen keine eine Ahnung hatte, dass sie in demselben Körper wie die andere existierte. Ich weiß, dass eine den Namen John Shooter trug. Ich weiß durch Herbert Creekmores Aussage, dass Mr. Rainey sich einbildete, dieser Shooter würde ihm wegen einer Geschichte mit dem Titel ›Zeit zu säen‹ zusetzen, und dass Mr. Creekmore ein Exemplar des Magazins schickte, in dem die Geschichte erschienen war, damit Mort beweisen konnte, dass er die Geschichte als erster veröffentlicht hat. Das Magazin kam kurz vor Ihnen an, Amy – es wurde im Haus gefunden. Der Umschlag von Federal Express, in dem es geliefert wurde, lag auf dem Sitz des Buick Ihres Exmannes.«
    »Aber er hat die Geschichte ausgeschnitten, nicht?« fragte Ted.
    »Nicht nur die Geschichte, auch das Inhaltsverzeichnis. Er hat sorgsam darauf geachtet, jede Spur von sich auszulöschen. Er hatte ein Schweizer Offiziersmesser, damit hat er es wahrscheinlich gemacht. Die fehlenden Seiten waren im Handschuhfach des Buick.«
    »Am Ende wurde die Existenz dieser Geschichte selbst für ihn ein Geheimnis«, sagte Amy leise.
    Evans sah sie mit hochgezogenen Brauen an. »Pardon?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    »Ich glaube, ich habe Ihnen gesagt, was ich konnte«, sagte Evans. »Alles andere wären reine Vermutungen. Aber ich bin Versicherungsdetektiv, kein Psychiater.«
    »Er war zwei Persönlichkeiten«, sagte Amy. »Er war er selbst … und er wurde zu einer Figur, die er geschaffen hatte. Ted ist der Meinung, den Nachnamen Shooter hat Mort aufgeschnappt und gespeichert, als er herausfand, dass Ted aus einer kleinen Stadt namens Shooter’s Knob, Tennessee, stammt. Ich bin sicher, dass er recht hat. Mort hat die Namen seiner Figuren immer so ausgesucht … fast wie Anagramme.
    Was den Rest angeht, kann ich nur Vermutungen anstellen. Ich weiß, als ein Filmstudio die Option verfallen ließ, Die Familie Detacourt zu verfilmen, hatte Mort fast einen Nervenzusammenbruch. Sie haben klargemacht –und sein Agent Herb Creekmore auch –, dass sie sich Sorgen wegen einer zufälligen Übereinstimmung machten und waren sich alle einig, dass er das Drehbuch, das den Titel Das Heim-Team trug, nie gesehen haben konnte. Der Vorwurf des Plagiats wurde nie erhoben … nur in Morts Kopf. Seine Reaktion war übertrieben anomal. Als würde man mit einem Stock in einem erloschenen Lagerfeuer wühlen und eine glühende Kohle finden.«
    »Sie glauben nicht, dass er John Shooter nur erfunden hat, um Sie zu bestrafen, oder?« fragte Evans.
    »Nein. Shooter war da, um Mort zu bestrafen. Ich glaube …« Sie machte eine Pause und rückte den Schal zurecht, indem sie ihn ein wenig fester um die Schultern zog. Dann hob sie ihre Teetasse mit einer nicht ganz ruhigen Hand. »Ich glaube, Mort hat früher einmal das Werk eines anderen gestohlen«, sagte sie. »Wahrscheinlich ist das schon ziemlich lange her, denn was er nach Der Sohn des Leierkastenmanns geschrieben hat, wurde viel gelesen. Ich glaube, da wäre es ans Licht gekommen. Ich weiß nicht, ob er überhaupt veröffentlicht hat, was er gestohlen hatte. Aber ich glaube, das ist passiert, und ich glaube, dort hat John Shooter wirklich seinen Ursprung. Nicht weil die Filmgesellschaft seinen Roman fallengelassen hat oder weil ich mit … mit Ted zusammen war, und nicht wegen der Scheidung. Das hat vielleicht alles mit dazu beigetragen, aber ich glaube, die Wurzel liegt in der Zeit, bevor ich ihn kennen lernte. Als er dann allein in dem Haus am See war …«
    »Kam Shooter«, sagte Evans leise. »Er kam und hat ihn des Plagiats bezichtigt. Derjenige, den Mr. Rainey bestohlen hatte, hat es nie getan, daher musste er sich selbst bestrafen. Aber ich bezweifle, ob das alles war, Amy. Immerhin hat er versucht, Sie zu töten.«
    »Nein«, sagte sie. »Das war Shooter.«
    Er zog die Brauen hoch. Ted sah sie durchdringend an, dann zog er wieder die Pfeife aus der Tasche.
    »Der wahre Shooter.«
    »Ich verstehe Sie nicht.«
    Sie lächelte ihr verhaltenes Lächeln. »Ich verstehe mich selbst nicht. Darum bin ich hier. Ich glaube nicht, dass es einem praktischen Zweck dient, das zu erzählen – Mort ist tot und es ist

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