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Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Titel: Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Blazon
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dieses Lachen wiedererkannt. Im selben Moment hallte Saras verzweifelter Schrei über das Wasser und brach jäh ab.
    Fedele riss sich die Maske vom Gesicht. »Was geht hier vor?«
    »Der Doge!«, rief Jan verzweifelt. »Der Kerl wird sie umbringen, er hat es schon mal versucht, und jetzt hat er sie entführt!«
    Fedele fackelte keine Sekunde, sondern stürmte los zur Vaporetto-Station, wo mehrere Wassertaxis warteten. Wie durch einen Schleier nahm Kristina wahr, dass er mit einem Mann diskutierte. Sie mussten sich wohl kennen, denn der Mann überließ Fedele sein Boot. Im nächsten Moment röhrte der Motor auf.
    »Los!« Jan packte ihren Ärmel und zog sie mit sich. Sie erreichten das Boot gerade noch rechtzeitig und sprangen hinter Fedele an Bord.

Für einen Moment war es ihr gelungen, sich gegen seine Kraft aufzubäumen. Aber nun war es zu spät für sie. Er hielt ihre Stimme gefangen, alles, was sie noch konnte, war flüstern, während er seinen dunklen Zauber um sie wob.
    »Was willst du?«, wisperte sie.
    »Du wirst mir das zurückgeben, was ich durch deine Schuld verloren habe – Leben gegen Leben, Aquana. Meines gegen deines, so wie ich es vor achthundert Jahren an meinem Todestag prophezeit hatte.«
    Sie bäumte sich wieder auf, er konnte den ungeheuren Willen spüren, der sich in dem zierlichen Körper verbarg. Eine echte Aquana, dachte er. So viel Leben und Macht. Und in wenigen Augenblicken würde ihm all das endlich gehören. Der Dunkle lachte in sich hinein, während er das Boot schneller vorantrieb.
    »Du … hast Violetta umgebracht!«, stieß sie kaum hörbar hervor.
    »Leider nein, sie ist mir entwischt«, erwiderte er. »Noch auf dem Wasser, bevor ich ihr den letzten Atemzug nehmen konnte. Sie sprang von ihrer Gondel und ließ mich zurück mit einem Fluch, dem Fluch des Wassers. Sie hat mich vom Land verbannt, und sie hat meine Diener, die die Pest über
    die Stadt brachten, jämmerlich ertränkt, mein ganzes Werk hat sie zunichtegemacht.«
    »Du hast damals die Pest über die Stadt gebracht?«
    »Wer herrschen will, muss die Menschen das Fürchten lehren und die Angst vor dem Tod. Ich war Faliero, Doge und Schwarzmagier, und ich war im Tod mächtiger als im Leben, das hat der Rat der Zehn nicht bedacht, als er mich hinrichten ließ.«
    Sie schnappte nach Luft. Ihr Entsetzen war wie eine frische Brise für ihn.
    »Wir waren ebenbürtig«, sagte er fast bedauernd. »Ich war der Dunkle, du, Violetta, warst das Wasser. Ich herrsche durch Furcht, du durch Leben und Hoffnung.«
    »Ich bin nicht Violetta«, flüsterte sie.
    »Du bist eine Aquana. Ihr seid verschieden und doch eins. Wenn eine Aquana stirbt, schläft euer Erbe viele Jahrhunderte, bis es eines Tages in einer Nachfahrin neu erwacht. Aber du wirst die Letzte sein, und alles, worüber du herrschst, wird mir gehören. Die Zeit der Aquanen Venedigs ist jetzt endgültig vorbei.«

Die Fliehkraft riss sie nach hinten, als das Boot losschoss wie ein Pferd, das aus dem Stand in gestreckten Galopp fiel. Gischt von der Bugwelle spritzte hoch. In halsbrecherischem Tempo jagte Fedele über den Canal Grande – vorbei an unzähligen Booten, auf denen Maskierte zum Markusplatz fuhren.
    Kristina klammerte sich fest und hielt Ausschau. Sie konnten unmöglich schon so weit gekommen sein! Links neben ihnen tauchte bereits der Markusplatz auf. Vor dem hell erleuchteten Palazzo hatten sich Tausende von Maskierten versammelt und applaudierten, als eine Band anfing, Musik zu spielen. Die Stimmen vermischten sich mit dem Solo einer E-Gitarre zu einem schrägen Klang. Wie aus weiter Ferne hörte Kristina, wie Fedele während der Fahrt ins Handy schrie. »Grüner Mantel, goldene Maske …«, gab er die Beschreibung des Entführers an seine Polizeikollegen durch. Kristina hätte beinahe verzweifelt aufgelacht. Als ob die Polizei hier helfen könnte!
    »Da sind sie! Rechts!«, brüllte Jan. Sie schlitterten zur Seite, als Fedele das Boot im scharfen Bogen nach rechts lenkte, eine schäumende Furche im Wasser hinterlassend. Ihr Wassertaxi schoss auf das Boot zu, das auf dem grünen Wasser zu schweben schien. Von Weitem konnten sie sehen, wie Sara zusammengesunken auf der Bank saß. Sie versuchte, sich zu wehren, als der Dunkle sie am Handgelenk packte. Ihr Mund öffnete sich, aber kein Schrei kam aus ihrer Kehle.
    »Bastardo«, zischte Fedele und gab noch mehr Gas. Wind erhob sich und zerrte an Saras Haar, Nebel löste sich vom Wasser und stieg auf wie Rauch, dann

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