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Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Titel: Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Blazon
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und Steine unter ihren Händen und dem Kinn entlangschrammten, wurde ihr klar, dass sie es war, die wie ein Eishockeypuck über den Hof schlitterte. Um sie herum kamen langsam die Trümmer des zerschellten Bootes zur Ruhe. Und sie selbst war gegen eine der Säulen des Arkadengangs geprallt – offenbar nicht allein. Unter ihr wand sich etwas sehr Lebendiges.
    »Au«, beschwerte sich Jan. »Geh von mir runter!«
    Er krabbelte zitternd unter ihr hervor und kam schwankend auf die Beine. Kristina rappelte sich mit weichen Knien auf.
    Fedeles geliehenes Boot hatte sich in Einzelteilen im ganzen rechteckigen Innenhof verteilt. Das Steuerrad hing sogar oben auf der Loggia. Und inmitten der Trümmer, genau zwischen zwei Zisternen, richtete sich Fedele gerade stöhnend auf und rieb seinen Kopf.
    »Sara?« Jan humpelte schwankend los. Und auch Fedele war sofort auf den Beinen.
    Sie fanden sie auf der großen Treppe, die hinauf zum Balkon des Dogenpalastes führte, dort wo in früheren Jahrhunderten die Dogen gekrönt wurden. Die zwei gewaltigen, muskulösen Götterstatuen, die am oberen Ende der Balustrade die Treppe bewachten, schienen Sara mitleidig zu betrachten. Die rechte Statue, die den Meeresgott Neptun darstellte, schüttelte leicht den Kopf und schloss kummervoll die Augen.
    Saras nasses Kleid breitete sich wie die Blütenblätter einer nassen Blume über die Stufen. Ihre Maske hatte sie verloren, und ihr Haar, schneeweiß geworden, leuchtete fahl wie der Mond.
    Kristina stiegen die Tränen in die Augen.
    »Ist sie tot?«, flüsterte Jan.
    Fedele stürzte zu ihr und nahm sie in die Arme, barg ihren Kopf an seiner Schulter und strich ihr über das schneeweiße Haar. »Gott sei Dank, sie atmet«, brachte er mit erstickter Stimme hervor. »Aber was ist mit ihr passiert?«
    Kristina konnte nicht antworten. Sie starrte nur an die Stelle zwischen den zwei Zisternen, wo sich gerade eine maskierte Gestalt langsam erhob. Wasserbäche rannen aus dem grünen Mantel und strebten von dem Dunklen weg wie Krakenarme.
    »Er hat den Weg gefunden, indem er uns einfach gefolgt ist! Weg hier!«
    Fedele hob Sara hoch. Gemeinsam rannten sie die Treppe hinauf, mitten durch eine Gruppe Spiegelwesen, ehrwürdige Herren, die nach unten schritten, ihnen voran einer der vielen Dogen Venedigs.
    »Wir müssen zu einem Portal«, keuchte Kristina im Laufen. »Welches ist hier offen, Jan?«
    »Keines in der nächsten Stunde«, japste er. Kristina sank der Mut. Hinter ihnen hallten Schritte.
    »Bleib stehen«, befahl die Stimme.
    Fedele strauchelte, als hätte ihn der Fausthieb eines Unsichtbaren getroffen, und brach in die Knie. Aber er ließ Sara immer noch nicht los, hielt sie schützend in den Armen. Die Luft knisterte wie elektrisch aufgeladen. Der Doge war mächtig, Kristina konnte seine Kraft spüren.
    Er blieb stehen und lachte.
    »Gib sie mir«, wisperte er.
    »Niemals!«, spuckte Fedele ihm entgegen. Sein Gesicht verzerrte sich vor Anstrengung, wieder auf die Beine zu kommen, aber eine Macht, so gewaltig, dass ein Mensch nicht dagegen ankam, hielt ihn fest. Und trotzdem gab er nicht auf. Sara regte sich in seinen Armen, als versuchte sie, aus einem schlimmen Traum zu erwachen. Und wie durch ein Wunder gelang es Fedele plötzlich, aufzustehen.
    »Kinder, hinter mich!«, befahl er. Kristina und Jan gehorchten.
    Mit jedem Schritt, den der Doge auf sie zuglitt, wichen sie zurück – bis ihre Rücken gegen eine weiße Steinbalustrade stießen. Sie waren am Ende der Loggia angekommen und saßen in der Falle. Unter ihnen feierten ahnungslos die Menschen, ohne zu wissen, dass sich Gegenwart und Vergangenheit mischten, dass die Spiegelbilder mitten unter ihnen bei einem viel älteren Fest tanzten. Geisterhafte Stiere mit geschmückten Hörnern jagten zwischen ihnen hindurch, gehetzt von einer Meute Hunde.
    Und gleich werden wir den Gespenstern Gesellschaft leisten, dachte Kristina voller Schrecken.
    Sara stöhnte auf, als Fedele sie behutsam auf den Boden gleiten ließ. Kristina sank auf die Knie und stützte sie. Sara war weiß wie Marmor, ihre Lider flatterten. »Du darfst nicht sterben«, flüsterte Kristina ihr ins Ohr.
    Selbst hier oben waren die Trümmer des Schiffes verteilt. Fedele zog seinen Degen und straffte die Schultern. Dann machte er ein paar Schritte auf den Dogen zu und stellte sich ihm in den Weg.
    »Wie rührend«, spottete der Doge. »Der Prinz versucht, die Aquana zu retten. Doch das wird dir nicht gelingen. Ihr letzter Atemzug

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