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Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Titel: Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Blazon
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und legte sie neben den Brunnen. Fedele bettete Sara vorsichtig auf dieses weiche Lager und strich ihr eine weiße Locke aus der Stirn. In diesem Augenblick schlug eine Turmuhr eins.
    »Dreizehnte Stunde«, sagte Jan mit banger Stimme. »Wir können nicht mehr auf Luca warten.«
    Kristina ballte die Hände zu Fäusten. Am liebsten hätte sie geflucht oder Luca angeschrien, bis ihm Hören und Sehen verging. Aber gleichzeitig sorgte sie sich, ob ihrem Freund nicht vielleicht etwas zugestoßen war.
    Cesare war in die Küche zurückgelaufen und kam nun eilig mit einem gläsernen Kelch zurück. Es war eines der kostbaren Murano-Gläser seines Vorfahren, der rote Kelch mit dem goldenen Rand. Cesare gab Fedele ein Zeichen. Der junge Polizist richtete Sara ein wenig auf und stützte behutsam ihren Kopf. Cesare setzte den Kelch vorsichtig an ihren Mund. Ein paar Tropfen des Trankes versickerten zwischen ihren Lippen.
    Angespannt warteten alle – zwei Atemzüge lang, fünf und schließlich zehn. Aber nichts geschah. Nonna presste sich ein Taschentuch an die Lippen und unterdrückte ein Schluchzen. »Es funktioniert nicht!«, sagte sie mit erstickter Stimme.
    In diesem Moment summte das Handy in Jans Tasche.

    Vor der Tür stand die gesamte Familie Pezzi. Signor Pezzi hatte vor lauter Eile wohl seine Brille nicht gefunden und seine Haare standen ab wie Gestrüpp. Signora Pezzi sah sehr besorgt aus. Sie hielt Pippas Hand.
    »Ging nicht schneller«, keuchte Luca und hielt Kristina einen verschrumpelten Granatapfel hin. »Hier, den habe ich mit einer vollen Plastikflasche vom Baum geschossen.«
    Kristina machte die Erfahrung, dass man gleichzeitig erleichtert und stinksauer sein konnte. Die ganze Enttäuschung der letzten Zeit brach sich mit einem Mal Bahn. »Toll«, giftete sie. »Und ich dachte schon, die Schlickleute hätten dich gefressen! Jetzt kannst du nur noch hoffen, dass dein blöder Granatapfel alles rettet.«
    Jan stieß einen Jubelschrei aus, als die Pezzis gleich darauf in den Hof stürzten.
    Cesare brach den verschrumpelten Granatapfel sofort entzwei. Vertrocknete Kerne fielen heraus und er zählte dreizehn davon ab und ließ sie in den Becher fallen.
    Kein Wunder geschah. Die Flüssigkeit blieb trüb und unscheinbar, die Kerne dümpelten an der Oberfläche. Und Sara rührte sich nicht, nachdem Cesare den Kelch abgesetzt hatte.
    »Ohne die magische Zutat geht es nicht«, sprach Kristina die Befürchtungen aller aus.
    »Wartet, das war nicht alles!«, widersprach Luca. »Pippa?«
    Die Kleine trat vor und streckte ihre Hand Cesare hin. Auf ihrer Handfläche lagen drei kleine Laqua -Perlen wie jene, die den Ausschnitt von Violettas Kleid schmückten. »Hier, Sara soll nicht sterben«, sagte das Mädchen ernsthaft und ließ die winzigen Glaskugeln in den Trank rollen.
    Nonna zog die Brauen zu einer Gewitterstirn zusammen. »Ich verstehe nicht.«
    »Luca, gib mir dein Taschenmesser«, befahl Signora Pezzi mit resoluter Stimme. Ihr Sohn gehorchte, und die Frau kniete sich neben Sara und begann, rasch eine Perle nach der anderen aus der Stickerei des Kleides zu lösen.
    Die Vianellos waren viel zu verblüfft, um sie daran zu hindern. Signor Pezzi musste den Blick abwenden, als die kostbare Stickerei zerstört wurde.
    »Das ist vermutlich die letzte Zutat, die wir brauchen«, erklärte er. » Lacrima Aquanae . So nannte mein Großvater die Perlen. Aus dem Lateinischen übersetzt, heißt das: die Tränen der Aquana , im Lauf der Jahre wurde Laqua daraus. Wir haben sie geerbt, aber jetzt hat Luca herausgefunden, dass sie Ihrer Ahnin Violetta gehört haben. Sie hat sie offenbar anfertigen lassen. Von einem Glasmacher namens Piero Tiorato – auch il Magico genannt –, einem Glasmacher, so sagen es die alten Dokumente. Und er muss wohl ein Zauberer gewesen sein, wenn es ihm gelungen ist, Tränen in glühendes Glas einzuschließen.«
    »Und warum besitzt ihr drei Perlen davon?«, fragte Cesare.
    Luca und sein Vater tauschten einen langen Blick. Signor Pezzi nickte Luca zu. Diesen kostete es offensichtlich viel Überwindung, das Geheimnis zu verraten.
    »Weil … Fortunato sie einst wohl gestohlen hat.« Er senkte den Blick und strich sich verlegen eine Strähne aus der Stirn. »Der Beutel, den er dem Dogen geben wollte – darin waren drei Glasperlen. Ich habe den Beutel erkannt – er war aus Schlangenleder gemacht und an einer Stelle fehlten ein paar Schuppen. Genau so einen habe ich einmal bei meiner Tante gesehen. Sie

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