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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Alex. „Wir merkten
nicht einmal, dass sie da waren, bis es zu spät war. Es war dunkel, und wir
saßen alle nach dem Abendessen noch gemütlich auf der Veranda draußen. Meine
Mom saß mit Richie auf der Hollywoodschaukel und las uns vor dem Schlafengehen
aus Pu der Bär  vor. Da kam ohne jede Warnung der Erste und
sprang sie an.“
    Kades Hand hielt inne. „Du redest nicht von einem
Mann.“
    Sie schluckte. „Nein. Es war kein Mann. Er war nicht
einmal ... ein Mensch. Er war etwas anderes. Etwas Böses. Er hat sie gebissen,
Kade. Und dann hat der andere sich Richie geschnappt. Mit den Zähnen.“
    „Mit den Zähnen“, sagte er ruhig, ohne eine Spur
Schock oder Ungläubigkeit in der Stimme, nur ruhiges, grimmiges Verstehen. „Du
meinst Fangzähne, nicht, Alex? Die Angreifer hatten Fangzähne.“
    Sie schloss die Augen, als ihr aufging, wie
unmöglich das war. „Ja. Sie hatten Fangzähne. Und ihre Augen ... sie glühten im
Dunkeln wie helle Kohlen, und ihre Pupillen waren dünn und lang wie die einer
Katze. Das können keine Menschen gewesen sein. Das waren Monster.“
    Kades Berührung auf ihrem Gesicht und Haar tröstete
sie ein wenig, als sich das Entsetzen dieser schrecklichen Nacht aufs Neue vor
ihrem inneren Auge abspielte. „Es ist okay. Du bist jetzt in Sicherheit. Ich
wünsche mir nur, ich wäre dabei gewesen, um dir und deiner Familie zu helfen.“
    Das war lieb gemeint von ihm, aber natürlich völlig
unmöglich. Schließlich konnte er nur ein paar Jahre älter sein als sie. Aber an
der Aufrichtigkeit seiner Stimme spürte sie, dass er es wirklich ernst meinte.
Egal, wie ihre Chancen standen oder wie monströs die Gegner waren, denen sie
sich gegenübersahen, Kade hätte sich ihnen entgegengestellt. Er hätte sie alle
verteidigt und beschützt, wo niemand sonst es gekonnt hätte.
    „Mein Vater hat versucht, sie abzuwehren“, murmelte
Alex, „aber es ging alles so schnell. Und sie waren so viel stärker als er. Sie
haben ihn umgehauen, als wäre er nichts. Da war Richie schon tot. Er war noch
so klein, er hatte keine Chance, einen so brutalen Angriff zu überleben. Meine
Mutter schrie meinem Dad zu, wegzurennen, um mich zu retten, wenn er konnte.
,Lass meine Tochter nicht sterben!' Das waren ihre letzten Worte. Der, der sie
gepackt hatte, hat ihr seine riesigen Zähne in den Hals geschlagen und nicht
mehr losgelassen, einfach fest zugebissen. Er war ... oh Gott, Kade. Das klingt
jetzt total verrückt, aber er ... er hat ihr Blut getrunken.“
    Eine Träne rollte ihr die Wange hinunter, und Kade
drückte seine Lippen auf ihre Stirn, zog sie fester an sich und spendete ihr
den bitter benötigten Trost.
    „Das klingt nicht verrückt, Alex. Und es tut mir
leid, was du und deine Familie durchgemacht habt. Niemand sollte solchen
Schmerz und solchen Verlust ertragen müssen.“
    Obwohl sie diese Erinnerungen nicht hatte wecken
wollen, waren sie jetzt wieder auferstanden, und nachdem sie sie so lange in
sich begraben hatte, spürte sie, dass sie sie nicht länger verschweigen konnte.
Nicht, wenn Kade da war und sie festhielt, sie wärmte und ihr das Gefühl gab,
dass sie so sicher war wie noch nie in ihrem Leben.
    „Sie haben Mom und Richie zerfleischt wie die
Tiere. Nein, nicht einmal Tiere würden so was tun. Und, oh Gott ... da war so
viel Blut. Mein Vater hat mich hochgezerrt und ist mit mir losgerannt. Aber ich
konnte nicht wegsehen. Ich wollte nicht mehr sehen, was hinter uns im Dunkeln
passierte, aber es war alles so irreal. Mein Verstand konnte es nicht
verarbeiten. Es ist jetzt Jahre her, und ich bin immer noch nicht sicher, dass
ich erklären kann, was uns in jener Nacht angefallen hat. Ich will nur ... ich
will, dass es einen Sinn ergibt, und es ergibt keinen. Das wird es nie.“ Sie
holte Atem bei der Erinnerung an einen frischeren Schmerz, eine Verwirrung neueren
Datums. Sie sah auf in Kades ernsten Blick. „Es waren genau dieselben
Verletzungen wie bei der Familie Toms. Sie wurden genauso angefallen wie wir,
von denselben Monstern. Sie sind hier in Alaska, Kade ... und ich hab solche
Angst.“
    Für einen langen Augenblick sagte Kade nichts. Sie
konnte sehen, wie sein wacher Verstand über all das nachdachte, was sie ihm
erzählt hatte, über jedes unglaubliche Detail. Jeder andere hätte das alles
voller Hohn und Verachtung abgetan oder ihr geraten, professionelle Hilfe in
Anspruch zu nehmen. Aber er nicht. Er akzeptierte ihre Wahrheit so, wie sie
war, und in seinen Augen oder seiner

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