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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Entbehrungen und Misshandlungen, die er in der Gefangenschaft hatte
erdulden müssen. Sein Überlebensinstinkt lag im Krieg mit der Gewissheit, dass
er auf diesem ungastlichen Trümmerhaufen, der im Weltall kreiste, völlig allein
war.
    Nun waren hier keine anderen seiner Art mehr übrig,
schon seit langer Zeit nicht mehr. Er war der letzte von acht Kundschaftern,
die auf diesem Planeten gestrandet waren, ein einsamer Schiffbrüchiger ohne
jede Chance, jemals wieder von hier zu entkommen.
    Sie waren geboren, um zu erobern, um Könige zu
sein. Stattdessen waren seine gestrandeten Brüder einer nach dem anderen
umgekommen, teils durch die lebensfeindliche neue Umgebung, teils im Krieg mit
ihren eigenen halb menschlichen Nachfahren Jahrhunderte später. Durch Verrat
und eine geheime Abmachung mit seinem Spross hatte er als Einziger überlebt,
doch das hatte auch dazu geführt, dass Dragos, der Sohn seines Sohnes, ihn
versklavt hatte.
    Jetzt, wo er frei war, war das Einzige, das ihm
erstrebenswerter schien als der Gedanke, sein Leben auf diesem gottverlassenen
Planeten zu beenden, der Gedanke, dass er seinen doppelzüngigen Erben
vielleicht mit in den Tod nehmen konnte.
    Er heulte auf vor Wut bei der Erinnerung an die
langen Jahrzehnte der Schmerzen und der Experimente, die man mit ihm angestellt
hatte. Seine Stimme brachte die Wände der Höhle zum Erbeben, ein jenseitiges
Brüllen, das. aus seinen Lungen fuhr wie ein Kampfruf.
    Irgendwo, nicht weit entfernt in den Wäldern,
antwortete ein Gewehrschuss.
    Plötzlich raschelte es draußen im gefrorenen
Farnkraut. Dann ertönte das Getrommel fliehender Pfoten, mehrere Tiere rannten
nahe am Höhleneingang vorbei.
    Wölfe.
    Das Rudel teilte sich auf, die eine Hälfte rannte
rechts, die andere links am Höhleneingang vorbei. Und nur wenige Sekunden hinter
ihnen die Stimmen bewaffneter Männer, die ihnen hart auf den Fersen waren.
     “Da lang!“, rief einer von ihnen. „Das ganze
verdammte Rudel ist diesen Bergkamm hochgerannt, Dave!“
    „Ihr nehmt den westlichen Pfad, Männer“, befahl
eine donnernde Stimme zur Antwort. „Lanny und ich gehen zu Fuß rauf. Da oben
ist eine Höhle - die Chancen stehen gut, dass sich ein paar von den räudigen
Viechern da oben verstecken.“
    Motoren heulten auf, und der Gestank von brennendem
Benzin erfüllte die Luft, als einige der Männer davonrasten. Wenige Augenblicke
später erschienen vor dem Höhleneingang im Tageslicht, das ihm den einzigen
Fluchtweg abschnitt, die Umrisse von zwei Männern mit langen Jagdgewehren. Der
erste Mann war riesig, mit einem Brustkorb wie ein Fass, breiten Schultern und
einem Bierbauch, der in jüngeren Jahren vielleicht muskulös gewesen war. Sein
Begleiter war einen ganzen Kopf kleiner als er und etwa vierzig Kilo leichter,
ein furchtsames Kerlchen mit einer dünnen Stimme.
    „Ich glaube nicht, dass hier drin was ist, Dave.
Und ich weiß nicht, ob es eine gute Idee war, uns von den anderen zu trennen
...“
    In die Schatten verbannt, duckte sich der einzige
Bewohner der Höhle hinter eine Wand aus rauen Felsbrocken - aber nicht schnell
genug.
    „Da! Ich hab da drin eben glühende Augen gesehen.
Hab ich's nicht gesagt, Lanny? Wir haben eins von diesen verdammten Viechern
direkt vor unserer Nase!“ Die Stimme des riesenhaften Mannes war aggressiv vor
Jagdeifer, als er seine Waffe hob. „Halt mal die Taschenlampe rein, dass ich
sehe, was ich abknalle, ja?“
    „Äh, klar, Dave.“ Sein nervöser Begleiter fummelte
eine Taschenlampe heraus, knipste sie an und ließ den zitternden Strahl über
den Boden und die Wände der Höhle wandern. „Siehst du ihn irgendwo? Ich seh gar
nichts da drin.“
    Natürlich nicht, denn das glühende Augenpaar, das
der größere Mann eben gesehen hatte, war nicht länger tief über dem Boden,
sondern sah von oben auf die beiden Menschen herab. Das Raubtier lauerte nun
über ihnen im Dunkeln, hing über ihren Köpfen an der felsigen Höhlendecke wie
eine Spinne.
    Der große Mann ließ sein Gewehr sinken. „Was zum
Teufel? Wo ist er hin, verdammt?“
    „Wir sollten nicht hier sein, Dave. Ich glaube, wir
sollten wieder zu den anderen ...“
    Der große Mann ging einige Schritte in die Höhle
hinein. „Sei nicht so ein Schlappschwanz. Her mit der Taschenlampe!“
    Als der kleinere Mann die Hand ausstreckte, um sie
ihm zu geben, blieb er mit dem Stiefel an einem losen Felsbrocken hängen. Er
stolperte und fiel mit einem überraschten Wimmern auf die Knie. „Oh

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