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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Tisch zurück. Sie sank auf ihren Stuhl, er setzte sich auf den daneben.
„Ich hätte dir alles schon viel früher erklären sollen, sobald ich begriffen
hatte, dass ...“
    Ihr wurde das Herz schwer, als er verstummte.
„Sobald du was begriffen hattest?“
    „Dass du ein Teil davon bist, Alex. Ein Teil der
Welt, die zu mir und meiner Spezies gehört. Ich hätte dir alles sagen sollen,
bevor du mit angesehen hast, wie ich diesen Lakaien getötet habe. Und bevor wir
miteinander geschlafen haben.“
    Sie hörte in seiner Stimme das Bedauern über das,
was zwischen ihnen gewesen war, und es versetzte ihr einen heftigen Stich. Es
war jedoch das andere - die seltsame Art, in der er von sich und seiner Spezies
gesprochen hatte, sowie die Tatsache, dass er sie in diese Gleichung irgendwie
einschloss -, was sie schlagartig stutzig machte und ihre Aufmerksamkeit
erregte. Und dann war da noch dieses komische Wort, das er für Skeeter Arnold
benutzt hatte.
    „Ein ,Lakai'? Ich weiß nicht, was das bedeuten
soll, Kade. Ich weiß nicht, was all das zu bedeuten hat.“
    „Ich weiß.“ Er rieb sich mit der Hand übers Kinn
und stieß einen heftigen Fluch aus. „Irgendwer hatte Skeeter Arnold vor mir in
der Mangel. Irgendwer hat ihn ausgeblutet, fast bis an den Punkt, an dem es ihn
umgebracht hätte, und ihn dann wieder zurückgeholt, damit er dienen konnte. Er
war nicht mehr menschlich, Alex. Sogar viel weniger als das. Jemand hat einen
Lakaien aus ihm gemacht, einen Geistsklaven.“
    „Das ist verrückt“, murmelte sie. Und sosehr sie
auch von sich weisen wollte, was sie da hörte, konnte sie doch Kades grimmiges,
nüchternes Auftreten nicht ausblenden. „Du hast auch gesagt, ich wäre ein Teil
davon. Inwiefern?
    Und was hast du da in der Klinik gemeint, als du
gesagt hast, dass es noch etwas gibt, was ich über den Angriff auf meine
Familie nicht weiß? Was kannst du über diese Monster wissen, die meine Mutter
und Richie umgebracht haben?“
    „Was sie getan haben, war monströs“, sagte Kade mit
schwer zu deutender Stimme, sein Tonfall war unbehaglich ausdruckslos. „Aber es
gibt noch einen anderen Namen für sie.“
    „Vampir.“ Noch nie hatte Alex das Wort laut
ausgesprochen, jedenfalls nicht im Zusammenhang mit den Mördern ihrer Mutter
und ihres kleinen Bruders.
    Es klebte ihr auf der Zunge wie bitterer Kleister
und schmeckte widerlich, selbst nachdem sie es ausgespuckt hatte. „Willst du
mir etwa erzählen - mein Gott, erwartest du wirklich, dass ich dir das glaube,
Kade? Dass es Vampire waren?“
    „Rogues“, sagte er. „Blutsüchtig und tödlich. Doch
auch sie gehören zu einer eigenen, nicht menschlichen Rasse, dem Stamm. Eine
sehr alte Rasse, keine Untoten oder Verdammten, sondern eine lebendige, atmende
Gesellschaftsform. Die schon seit Jahrtausenden an der Seite der Menschheit
existiert.“
    „Vampire“, flüsterte sie, ganz elend bei dem
Gedanken, dass irgendetwas davon tatsächlich real sein konnte.
    Aber das war es. Ein Teil von ihr hatte diese
Wahrheit die ganze Zeit über gewusst, von dem Moment an, als ihre Familie vor
all den Jahren zerstört worden war.
    Kades Blick blieb fest auf sie gerichtet. „Einfach
ausgedrückt kann man schon sagen, dass sie Vampire waren.“
    Einfach erschien
ihr allerdings gar nichts mehr. Nicht nach allem, was sie gesehen hatte. Nicht
nach allem, was sie gerade hörte. Und auf jeden Fall nicht, wenn es Kade
betraf.
    In der Art, wie er sie ansah, spürte sie einen
gewissen Rückzug, ein gewisses Maß an Schmerz, und es nagte an ihr. „Du hast
mir mal gesagt, nichts sei einfach. Nichts in deiner Welt sei nur gut oder
böse, schwarz oder weiß.
    Grauschattierungen, hast du gesagt.“
    Er sah sie unverwandt an. „Stimmt.“
    „Hast du das damit gemeint?“ Sie schluckte, und
ihre Stimme überschlug sich leicht. „Ist das die Welt, in der du lebst, Kade?“
    „Wir beide“, antwortete er so sanft, dass es sie
fröstelte. „Du und ich, Alex. Wir sind beide ein Teil davon. Ich, weil mein
Vater zum Stamm gehört. Und du, weil du das gleiche Mal trägst wie meine Mutter
und eine kleine Anzahl anderer Frauen, die sehr selten sind. Du bist eine
Stammesgefährtin, Alex.
    Deine Bluteigenschaften und dein ungewöhnlicher
Zellaufbau verbinden dich mit dem Stamm auf der allerursprünglichsten Ebene.“
    „Das ist doch lächerlich.“ Sie schüttelte den Kopf
und dachte daran, wie zärtlich er das sonderbare scharlachrote Muttermal auf
ihrer Hüfte berührt hatte, als sie

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