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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Zwillingsbruder gut genug, um zu wissen, dass
Seth ihm die Wahrheit sagte.
    „Ich habe nie eine ganze Familie getötet, und für
diese beiden Männer, von denen du redest, bin ich auch nicht verantwortlich.“
    In Kades Eingeweiden tat sich ein eiskalter Abgrund
auf. So verdorben sein Bruder auch war, in dieser Sache war er ehrlich. Er
hatte die Familie Toms nicht umgebracht. Auch Lanny Ham nicht, und er hatte
auch Big Dave nicht halb tot zurückgelassen.
    Aber wenn nicht Seth, wer dann?
    Kade war schon lange von der Idee abgekommen, dass
es Rogues gewesen waren - denn es gab keine entsprechenden Meldungen über
verschwundene Stammesmitglieder aus den Dunklen Häfen der Region oder andere
Anzeichen, dass von Blutgier gebeutelte Vampire in der Gegend ihr Unwesen
trieben.
    Welche Möglichkeit blieb dann noch?
    Konnte es der Vampir sein, der Skeeter Arnold zu
seinem Geistsklaven gemacht hatte? Und wenn ja, warum sollte ein mächtiger
Stammesältester in der abgelegenen, dünn bevölkerten Wildnis Alaskas jagen,
wenn er die Auswahl zwischen zahllosen Städten hatte, in denen es von Menschen
nur so wimmelte? Das ergab einfach keinen Sinn.
    Doch nichts davon entschuldigte Seths Verbrechen
oder die Tatsache, dass er sie nicht zu bereuen schien.
    „Was ist nur mit dir passiert?“, fragte ihn Kade
und starrte in das Gesicht, das seinem eigenen so ähnelte, sein Bruder, den er
immer noch liebte, trotz allem, was er getan hatte. „Warum, Seth? Wie konntest
du nur so die Kontrolle verlieren?“
    „Kontrolle verlieren?“ Er lachte und schüttelte den
Kopf. „Wann könnten wir uns stärker unter Kontrolle haben als auf der Jagd? Wir
sind Stammesvampire, Bruderherz. Das ist es, was wir sind, es liegt uns im
Blut.
    Wir sind zum Töten geboren.“
    „Nein!“ Kade spie das Wort förmlich hinaus, während
Seth begann, ihn langsam zu umrunden.
    „Nein?“, meinte er und legte fragend den Kopf
schief. „Hast du dich nicht genau deshalb auf die Gelegenheit gestürzt, in den
Orden einzutreten? Erzähl mir bloß nicht, dass du deine Lizenz zum Töten im
Auftrag von Lucan und deinen Waffenbrüdern in Boston nicht genießt. Sag es,
dann bin ich derjenige, der hier steht und dich einen Lügner nennt.“
    Kade presste die Zähne aufeinander und gestand
zumindest sich selbst ein, dass an Seths Worten durchaus etwas dran war. Er
hatte sich dem Orden angeschlossen, um dem zu entkommen, was in Alaska aus ihm
wurde, und um die Wildheit in sich mit etwas zu speisen, das wenigstens einen
Funken Ehre hatte. Aber nun diente seine Arbeit für den Orden einem höheren
Zweck. Mit dem Feind, den sie in Dragos hatten, war sie lebenswichtiger denn
je. Er würde nicht zulassen, dass Seth sie herabsetzte, indem er sie mit seinen
eigenen kranken Spielchen verglich.
    „Du weißt, dass es so nicht weitergehen kann, Seth.
Du musst damit aufhören.“
    „Glaubst du, ich hätte es nicht versucht?“ Seine
Lippen öffneten sich und entblößten die Spitzen seiner Fangzähne. „Am Anfang,
als wir Jungs waren, habe ich versucht, meine ... Triebe zu zügeln. Aber die
Wildheit hat mich immer wieder gerufen. Tut sie das bei dir nicht mehr?“
    „Jede wache Minute“, gab Kade leise zu. „Manchmal
sogar im Schlaf.“
    Seth grinste höhnisch. „Aber du, der Edle, kannst
natürlich widerstehen.“
    Kade starrte ihn an. „Wie lange hasst du mich
schon, Bruder? Was hätte ich anders machen können, damit du siehst, dass es nie
eine Rivalität zwischen uns gegeben hat? Ich hatte dir nichts zu beweisen.“
    Seth sagte nichts und sah ihn nur freudlos an.
    „Du hast Fehler gemacht, Seth. Tun wir alle. Aber
es gibt immer noch etwas Gutes in dir. Ich weiß es.“
    „Nein.“ Seth schüttelte heftig den Kopf, die
erregte Zuckung eines halb Wahnsinnigen. „Du warst immer der Starke. Alles Gute
ist in dich geflossen, nicht in mich.“
    Kade lachte spöttisch auf. „Wie kannst du so was
sagen? Und überhaupt denken? Du, der Lieblingssohn, die Hoffnung der Familie.
Vater hat nie ein Geheimnis daraus gemacht.“
    „Vater“, erwiderte Seth und stieß verächtlich die
Luft aus. „Wenn er irgendwas für mich empfindet, dann Mitleid. Ich habe ihn
gebraucht, während du ihn nie gebraucht hast. Du bist wie er, Kade. Kann das
denn keiner von euch beiden so sehen wie ich?“
    „So ein Schwachsinn“, sagte Kade voller
Überzeugung.
    „Und dann bist du gegangen und hast dich dem Orden
angeschlossen“, fuhr Seth fort. „Du warst weg, und ich bin immer tiefer in
deinen

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