Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals
wegen der Leidenschaft, die beide noch erfüllte,
reagierte Alex ungleich intensiver. Ihre Ekstase war jetzt auch seine und durch
ihr Blut, das er in sich aufgenommen hatte, ein Teil von ihm. Jede starke
Gefühlsregung, die sie empfand, ob Freude oder Schmerz, würde künftig auch er
empfinden.
Während er weiter von ihr trank, spürte er, wie
ihre Lust wuchs und sich zu einem fieberhaften Verlangen steigerte, das sie
kaum ertragen konnte. Sein Durst war nicht verebbt, aber nun war es ihr
Verlangen, das ihn erregte.
Sorgfältig leckte er über die beiden Einstichlöcher
und verschloss die Bisswunde.
„Komm“, murmelte er und zog sie in seine Arme. „Ich
bring dich jetzt ins Bett.“
Benommen und schlaff lag sie an seine nackte Brust
geschmiegt, während er sie über den Flur in ihr Schlafzimmer trug. Er legte sie
auf den Quiltüberwurf, küsste sie und ließ sich neben ihr nieder. Nun liebkoste
er jeden Quadratzentimeter ihres Körpers und prägte sich dabei jede Rundung und
jeden Muskel ein.
„Schau mich an, Alexandra“, sagte er, als sie
lustvoll die Augen schloss. Er erkannte seine raue, tiefe Stimme fast selbst
nicht wieder. „Ich will, dass du mich jetzt siehst, so, wie ich bin. Das bin
ich.“
Sie hob die Lider und sah zu ihm auf. Er rechnete
mit ihrem Abscheu, denn wilder und ungezähmter - unmenschlicher - als in diesem
Augenblick hatte er noch nie ausgesehen. Seine Glyphen pulsierten in
wechselnden Farben, Schattierungen der Erregung und Leidenschaft verschmolzen
mit den Farben seines nicht vergehen wollenden Hungers und seiner inneren
Qualen wegen allem, was heute Nacht mit Alex geschehen war. Und vor allem wegen
der Blutsverbindung, die er geschaffen hatte und die sich nicht mehr auflösen
ließ, selbst wenn sie ihn dafür hasste.
Beklommen beobachtete er, wie sie ihn eingehend
betrachtete, er war vor Angst unfähig zu sprechen; voller Sorge, dass sie ihn
jetzt hasste oder den Blick abwendete, abgestoßen von dem, was aus ihm geworden
war. „Das bin ich, Alex“, sagte er leise. „So bin ich wirklich.“
Unbeirrt sogen ihre hellbraunen Augen seinen
Anblick in sich auf. Zart und forschend fuhr sie über die schillernden Glyphen auf seiner Brust und folgte ihrem Muster. Dann griff sie weiter abwärts,
streichelte über seinen Oberschenkel, bis hinauf zu seinem erigierten Schwanz.
Als ihre Finger ihn zärtlich liebkosten, stöhnte er auf, sprachlos vor Lust.
Durch ihr Blut, diesen kostbaren Teil von ihr, der
nun in ihm floss und seine Zellen nährte, konnte er die Tiefe ihrer Sehnsucht
nach ihm fühlen. Ihr Blick war weder furchtsam noch unsicher. Nur ein sanftes,
aber fiebriges Begehren lag darin, als sie seinen Hals umschlang und ihn wieder
zu ihrem Mund zurücklenkte.
„Schlaf noch mal mit mir“, flüsterte sie an seinen
Lippen.
Das war ein Befehl, und Kade war nur allzu bereit,
ihm nachzukommen.
Sachte rollte er sich wieder über sie, während sie
die Beine spreizte, um ihn erneut zu empfangen. Er zog sie in seine Arme und
drang langsam und liebevoll in sie ein. Sie küssten sich lange,
leidenschaftlich und fiebrig, und als sie mit der Zunge über seine Fangzähne
fuhr, entlud er sich tief in ihr. Kade schrie auf und drückte sie hart an sich.
Oh Gott, jetzt wusste er, wovon die anderen Krieger
immer redeten, die Gefährtinnen hatten - welchen Genuss, welchen
hingebungsvollen Rausch die Blutsverbindung bedeutete. Zusammen mit Alex,
dieser Frau, die Gefühle in ihm geweckt hatte, die er nie zuvor hatte riskieren
wollen, wusste Kade nun, was für immer heißen konnte. Und er sehnte sich
mit einer Heftigkeit danach, die ihn verblüffte.
In diesem Augenblick, mit Alex, die ihn so warm und
zufrieden umschlang, wünschte er sich, dieses Gefühl festhalten zu können ...
auch wenn die Wildheit in ihm hinterhältig flüsterte, dass es nicht andauern
konnte.
Die Asche des Feuers, das vor einigen Stunden
langsam auf dem Kaminrost erloschen war, war längst erkaltet. Jenna
Tucker-Darrow lag zusammengekrümmt im Wohnzimmer ihrer Hütte auf dem Fußboden.
Sie fröstelte, als sie aus einem traumlosen, unnatürlich tiefen Schlaf
erwachte.
Ihre Glieder waren schlaff und gehorchten ihr
nicht, und ihr Hals war zu schwach und zu schmerzempfindlich, um den Kopf zu heben.
Mit einiger Mühe schaffte sie es, die Augen
aufzuschlagen und in ihre dunkle Hütte zu spähen. Angst kroch ihr mit eisigen
Krallen den Rücken hinauf.
Er war noch da.
Mit nach vorn gesunkenem Kopf saß der Eindringling
ihr
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