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Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Titel: Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Glen A & Thurston Larson
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Produkt der kybernetischen Revolution und komplizierter und weiter entwickelt, als es deine Rasse je sein wird. Bist du dir eigentlich klar darüber, daß noch tausend Jahre zuvor deine Rasse nur … ich kann es gar nicht aussprechen … nur …«
    »Das reicht. Ich werde nicht hier herumsitzen und mich mit einer Maschine unterhalten.«
    »Du bist nicht besonders intelligent.« Lucifer schien zu seufzen. »Es wird schwierig werden, dich zu erziehen. Aber schwierige Projekte waren schon immer besonders reizvoll.«
    »Ich kann dir nicht folgen.«
    »Wahrscheinlich wirst du das nie können. Ich bin nicht einfach eine Maschine. Ich kann Maschinen erfinden. Maschinen haben keine Seele. Ich habe eine.«
    »Das ist lächerlich. Seit wann haben Computer denn eine Seele?«
    »Ich habe sie selbst erschaffen.«
    »Deine Sicherungen müssen durchgebrannt sein.«
    »Das ist nur ein subjektives Urteil, und noch dazu unzutreffend. Aber ich werde darüber hinwegsehen. Du wirst hier in meinem Quartier bleiben. Du bist immer noch erschöpft, und du solltest dich ausruhen. Wir werden morgen mit dem Trainingsprogramm beginnen.«
    »Trainingsprogramm? Welches Trainingsprogramm?«
    Die beiden roten Punkte stoppten für einen Augenblick und schienen direkt auf Baltar zu starren. Der Geruch des Wesens verstärkte sich noch, so als hätte es zusätzlich Öl in sein Getriebe geschüttet.
    »Sieh dich einmal an. Übergewicht, keine Kondition, schlaff. Dein Körper ist genauso erschöpft wie dein Gehirn. Beide müssen wieder in Form gebracht werden, bevor du mir nützlich sein kannst.«
    »Ich werde nicht …«
    Baltars Satz wurde nie zu Ende gesprochen. Denn Lucifer hatte sich wortlos umgedreht und das Zimmer verlassen.
    In den darauffolgenden Tagen hegte Baltar manchmal die Vermutung, Lucifer wolle ihn mit seinem Trainingsprogramm umbringen. Besser, ohne Kopf herumzulaufen, als sich jeden Knochen einzeln brechen zu lassen, dachte Baltar.
    Wie sich herausstellte, hatte Lucifer die Wahrheit gesagt, als er behauptet hatte, Maschinen bauen zu können. Und was für Maschinen! Sie würden Baltar für den Rest seines Lebens in seinen Träumen verfolgen, dessen war er sich sicher. Jeden Morgen legte ihn Lucifer auf ein Gestell, dessen vertrackter Mechanismus sein beleibtes Opfer dazu zwang, Muskeln zu betätigen, von deren Existenz Baltar noch gar nichts gewußt hatte. Und was Baltar wirklich haßte, war die Tatsache, daß niemand außer Lucifer selbst die Maschine anhalten konnte.
    Nach den Übungen auf dem Gestell brachte ihn Lucifer in den gestaltlosen Raum, wo Baltar von einer Wand an die andere geschleudert wurde, wobei er grundsätzlich auf dem Bauch landete. Lucifer hatte ihm erklärt, daß in diesem Raum ein Kraftfeld herrsche, das jedes Gewicht aus der Raummitte herausschleudere.
    Als nächstes gab es die Tretmühle. Wenn der Mechanismus eingeschaltet wurde, verschwanden die grauen Wände, und Baltar schien sich im Freien zu befinden. Seine Aufgabe war es, eine menschliche Gestalt in einem simulierten Wettrennen zu schlagen. Anfangs hatte er keine Chance gegen seinen Konkurrenten. Aber als Baltar an Kondition gewann, verringerte sich der Vorsprung. Doch eines Tages, als Baltar überzeugt war, daß er heute als erster das Siegesband zerreißen würde und sich schon ein Siegerlächeln zurechtgelegt hatte, besiegte ihn sein projizierter Gegner wieder -mit Leichtigkeit. Baltar beklagte sich bei Lucifer, aber der erklärte nur, daß die Geschwindigkeit der Projektion von Langsam auf Normal heraufgesetzt worden sei. Und wenn Baltars Kondition gut genug sei, den Gegner wieder zu schlagen, würde sie noch einmal heraufgesetzt – auf Schnell. Diese Erklärung spornte Baltar noch mehr an. Dann fügte Lucifer noch eine weitere Variation hinzu: Das ausdruckslose Gesicht der Projektion verwandelte sich in Commander Adama vom Battlestar Galactica.
    Es wäre schon schlimm genug gewesen, mit einer Simulation Adamas um die Wette zu rennen, aber die Figur sah aus wie der Commander, als ihn Baltar zum ersten Mal getroffen hatte. Sie waren beide Kadetten an der Akademie gewesen. Dort war Baltars Haß auf Adama entstanden. Sie waren zwar in verschiedenen Klassen, aber sie trafen sich oft genug in den Pausen. Adamas voller Bariton hatte seinem Besitzer viel mehr Beachtung (und die Bewunderung der weiblichen Kadetten) eingebracht als Baltars eher dünner Tenor dem benachteiligten Baltar. Als Adama sich auch noch durch seine guten Noten auszeichnete, begann ihn

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