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Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Titel: Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Glen A & Thurston Larson
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reflektiert und kreuzten sich an der gegenüberliegenden Wand, so daß das Licht ein helles Dreieck bildete. Der Boden unter uns begann zu vibrieren. Baltar deutete wortlos auf das Alabasterpodest.
    Langsam glitt das Podest auf uns zu. Vorsichtig schlichen wir um die Öffnung und starrten plötzlich in einen Treppenschacht. Baltar sprang sofort die Treppen hinunter. Adama, der noch auf seiner Bank stand, rief ihm zu, er solle warten, aber Baltar war bereits in der Dunkelheit verschwunden.
    Wir folgten ihm.
    Der Raum darunter war noch reicher dekoriert als die beiden anderen. Die Wände waren mit Juwelen verziert. Ich hatte noch nie so viele Edelsteine an einem Platz gesehen. Sogar im schwachen Licht unserer Taschenlampen schimmerte und glänzte alles. Tiefrote Rubine, grasgrüne Smaragde, Diamanten. Der Boden war fast vollständig mit Gold, Alabaster, Perlen, Lapislazuli, Fayence und Elfenbein ausgelegt. Perlmutt hatte sich von einer Statue gelöst und lag auf dem Boden. Auf Zehenspitzen ging ich darum herum, aus Angst, ich könnte die Platten noch mehr zersplittern.
    In der Mitte der Kammer stand ein großer Sarkophag. Er war an den Seiten mit einem Fries verziert, der die Krönungszeremonie darstellte. Der unangenehme Geruch, der den ganzen Raum beherrschte, schien aus diesem Sarkophag zu dringen. Ich hustete. Alles was ich mir jetzt wünschte, war ein bißchen frische Luft.
    »Das muß es sein«, flüsterte Adama andächtig. »Die letzte Ruhestätte des letzten Herrn von Kobol.«
    Baltar, der auf der anderen Seite des Sarkophags stand, versuchte, den Deckel zur Seite zu schieben. Apollo versuchte, ihn wegzuziehen, aber Baltar hatte den schweren Stein schon zur Seite geschoben. Er war stärker, als ich vermutet hatte, aber vielleicht war das nur die Kraft der Habgier. Sein Mund blieb offen stehen, als er in den Sarkophag blickte. Apollo sog scharf die Luft ein. Adama stellte sich zu den beiden und blickte mit Tränen in den Augen in den Sarkophag.
    Der letzte Herr von Kobol lag mit königlicher Würde in seinem Grab, breite blaue, rote und goldene Bänder um sich geschlungen. Wenn die Maske, die sein eingefallenes Gesicht bedeckte, ihn darstellte, dann muß er ein hübscher und beeindruckender Mann gewesen sein. Mandelaugen lagen unter dichten Brauen, eine dünne Nase und volle Lippen verrieten Adel, Intelligenz und Würde. In der rechten Hand hielt er ein Zepter, ein Symbol seiner Macht. Große, makellose Juwelen waren in seine goldene Oberfläche eingelassen.
    Baltar legte seine Hand auf das Zepter und versuchte, es dem Toten aus der Hand zu reißen. Er bog und zerrte, offensichtlich, um die Hand zu zerbrechen, die das Zepter umschlossen hielt.
    »Sie entweihen die heilige Krypta!« schrie ihn Adama an, packte Baltar bei den Schultern und zog ihn von dem Sarkophag weg.
    »Glauben Sie vielleicht, daß ich dieses mystische Geschwätz für bare Münze nehme?« antwortete Baltar, ein hinterhältiges Lächeln auf seinen Lippen.
    Ich glaube, daß Adama Baltar in diesem Augenblick getötet hätte, wenn nicht eine Explosion, die die ganze Kammer erschütterte, uns alle auf den Boden geworfen hätte. Ich fiel neben eine große, schwere Statue einer Königin oder Konkubine. Sie schwankte vor und zurück, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie jetzt auf mich fallen sollte oder nicht. Ich schrie auf. Apollo krabbelte zu mir und zog mich an sich, aber die Statue fiel nicht um.
    Ich versuchte, Apollo zu fragen, was vorgefallen war, aber meine Stimme ertrank in einem neuen mächtigen Grollen. Eine Statue auf der anderen Seite des Raumes fiel zu Boden, ohne beim Aufprall beschädigt zu werden.
    Wir rannten die Stufen hoch. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte ich, daß Baltar kurz zögerte, mit einem sehnsüchtigen Blick auf den offenen Sarkophag.
    Ich erreichte sofort nach Apollo das Treppenende. Durch die Explosion hatte sich das Podest wieder über die Öffnung geschoben, und Adama stemmte sich mit seinen Schultern dagegen. Apollo stellte sich neben ihn, aber auch mit vereinten Kräften konnten sie den Stein keinen Zentimeter bewegen.
    Jetzt kam Baltar angerannt, stieß mit seinem Ellenbogen gegen die Wand und schrie, daß er hinaus wolle. Er befahl Adama und Apollo, zur Seite zu treten. Er begann, mit seinen Fingernägeln an der Unterseite der Deckplatte zu kratzen und dabei zu wimmern, daß er nichts Böses gewollt hätte. Er glaubte, daß die Explosion die göttliche Rache für seinen Frevel darstellte. Im Augenblick

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