Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol
Brie erschrocken, und ihre Augen wurden so groß wie ein Vipertriebwerk, dann lachte sie laut auf und schlang ihre Arme um ihn.
»Du scheinst dich zu freuen, daß ich wieder da bin«, flüsterte er in ihr Ohr.
»Seitdem du weg warst, hat mich nur noch Athena in den Trainingsstunden zusammenstauchen können.«
»Ich kann die nächste Übung kaum erwarten.«
Dann wurde der Landetrupp der Galactica endlich auf ihn aufmerksam. Frauen und Männer ließen ihre Werkzeuge fallen und rannten zu ihm, und bald hatte sich eine große Menschentraube um ihn gebildet, die seinen Schilderungen von dem Inneren eines cylonischen Kampfsterns lauschte. Er unterbrach seine Erzählung erst, als sich Athena durch die Reihen drängte. Sie rannte auf ihn zu, umarmte ihn und gab ihm einen Kuß auf die Wange.
»Aha«, sagte er zufrieden, »du hast mich also auch vermißt, oder nicht? Doch, ich glaube, du hast.«
»Natürlich.«
»Sentimental?«
»Das bin ich. Ich trete auch keine Tiere tot, wenn ich sie sehe.«
»Ich weiß nicht, ob ich das verstehe.«
»Ich werde es dir auch nicht erklären. Mein Bruder würde dich gerne sehen.«
Athena bahnte Starbuck einen Weg durch die Menge und begleitete ihn dann zu Apollos Zelt. Auf dem Gesicht des Captains breitete sich ein Lächeln aus, dann rannte er auf Starbuck zu und umarmte ihn.
»Hey, hey«, sagte Starbuck gerührt. »Es ist gegen die Regeln, einen Junior Offizier zu umarmen … es sei denn, es ist wirklich ernstgemeint.«
Apollos Augen wurden feucht.
»Wir haben alle geglaubt, du bist tot.«
»Wirklich? Was ist schon ein kleiner Basisstern für einen alten Kämpfer wie mich?«
Apollo erstarrte.
»Basisstern?« fragte er. »Du meinst also, ein Basisstern kommt …«
»Er kommt nicht, er wartet auf Befehle. Hat sich Baltar denn noch nicht gezeigt? Er hat mich freigelassen, er … he, was ist los, Apollo?«
»Schon wieder Baltar!« fauchte Apollo. »Was will er denn nur? Was …«
»Angeblich will er uns Frieden anbieten. Das hat er jedenfalls mir gesagt.«
»Ja, das hat er schon versucht.«
»Du glaubst ihm nicht?«
»Nein.«
»Das habe ich mir gedacht. Es war gar nicht so leicht, ihm vorzuspielen, daß ich seinem Angebot glaube, auf dem Basisstern. Was sollen wir tun?«
»Ich glaube, wir verschwinden am besten von diesem Planeten, ehe uns Baltars Truppen angreifen.«
»Genau das wollte ich dir vorschlagen, Captain.«
»Starbuck, laß das Camp abbrechen.«
Apollo drehte sich um und rannte aus dem Zelt. Starbuck folgte ihm auf den Fersen.
Kapitel 18
SERINA: Ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht, so viel ist seit der letzten Aufnahme passiert. Ich sitze in einer dunklen Ecke in einem kleinen Gang im Grab des letzten Herrn von Kobol. Der Eingang, durch den wir hereingekommen sind, ist verschüttet; Apollo und Adama suchen nach einem anderen Ausgang. Ich habe beschlossen, hier sitzen zu bleiben, damit sie einen Treffpunkt haben. In der Ferne kann ich Baltar schreien hören. Obwohl ich weiß, was für ein Mensch er ist, möchte ich zurückgehen und noch einmal versuchen, ihm zu helfen. Ich höre die Explosionen -und den Lärm der Schlacht, die auf Kobol tobt. Wenn wir nur wüßten, was dort draußen geschieht. Vielleicht sind wir schon geschlagen. Vielleicht beseitigen die Cyloner nur noch die letzten Überreste unserer Streitkräfte. Vielleicht steht unser Camp schon in Flammen. Vielleicht sind alle unsere Freunde, Kameraden und Gefährten schon tot. Athena, Dietra, Starbuck – ist Starbuck vielleicht nur zurückgekommen, um mit uns zusammen zu sterben? Ich weiß nicht, was ich tun soll; ich weiß nicht einmal, was ich in den Recorder sprechen soll. Meine Hände zitterten, als ich den Kristall in den Recorder schob. Wo habe ich auf dem letzten Kristall aufgehört? Ich weiß es nicht mehr. Wir waren auf der Oberfläche. Ich muß mich erinnern …
Ich erinnere mich an den letzten glücklichen Augenblick. Apollo und ich saßen auf einer noch intakten Bank unter der Kolonnade und blickten auf die Pyramide. Ich saß an ihn geschmiegt, und von Zeit zu Zeit gab er mir einen Kuß. Ich wünschte, die Nacht würde niemals aufhören, so glücklich und gelöst und vor allem so verliebt war ich. Hinter uns saßen unsere Freunde und sangen alte Lieder, im Schein der sorgfältig arrangierten Taschenlampen.
Aber unsere Stimmung war vielleicht zu gut – sie konnte nicht andauern. Ich sah die Sorge in Apollos Augen. Die Besessenheit seines Vaters, mit der dieser das Grab
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