Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 2 - Die Todesmaschine von Cylon
dieser bedrohlichen Waffe auf dem Gipfel sein! Sie muß zerstört werden!«
Planer 3 sagte beruhigend: »Wir können nichts überstürzen. Solche Dinge bedürfen der Diskussion. Es tut mir leid.«
Apollo wandte sich wütend ab.
»Gehen wir«, sagte er zu Ser 5-9. Sie gingen auf die Tür zu.
»Wir werden unsere Antwort mitteilen!« rief Planer 4. »Zur gegebenen Zeit!«
Ser 5-9 fuhr herum. »Ich warne euch. Verratet uns nicht«, zischte er. Zusammen mit Apollo verließ er den Raum.
»Es tut mir leid, Captain«, sagte der Klon, als sie durch die halbdunklen Tunnels huschten. »Ich dachte, die Planer würden uns helfen. Ich hätte es besser wissen müssen.«
»Es läßt sich nicht ändern«, gab Apollo zurück. »Wir müssen auf den -Gipfel, das steht fest. Aber was wir dort tun sollen, weiß ich nicht. Unseren Abtastanalysen zufolge handelt es sich bei der Kanone um eine Vielstufen-Energiepumpe. Über die Konstruktion sind wir uns nicht im klaren. Ich möchte nicht die Linse oder das Fokussystem allein demolieren, denn das könnte man ersetzen.«
Ser 5-9 kniff die Augen zusammen.
»Es gibt noch eine Person, die uns helfen könnte«, sagte er halblaut.
»Wer?«
Ser 5-9 schwieg einen Augenblick.
»Der Vater-Schöpfer. Ravashol«, antwortete er schließlich.
»Er ist hier? Im Dorf?« fragte Apollo verblüfft.
Der hochgewachsene Jäger schüttelte den Kopf.
»Er lebt am Fuß des Mount Hekla, beim cylonischen Stab.« Die Stimme von Ser 5-9 klang gepreßt.
»Sie haben vor etwas Angst«, sagte Apollo.
»Ja.«
»Ich kann das kaum glauben. Worum geht es?«
»Sein Heim ist heiliger Boden.«
»Aber Sie bringen mich zu ihm?«
Ser 5-9 schloß kurz die Augen.
»Um der Freiheit für uns alle willen, ja.«
Apollo lächelte und legte Ser 5-9 die Hand auf die Schulter.
Athena sah ihren Vater und Colonel Tigh wie zum Sprung geduckt vor dem Bildschirm stehen. Im Rücken der Flotte war ein cylonisches Raumfahrzeug geortet worden.
»Sie suchen Nachzügler«, sagte Adama. Er drehte sich nach Athena um. »Wie sind die Abstände?«
»Normale Abwehrdistanz.«
»Auf ein Viertel reduzieren«, ordnete Adama an.
»Commander, in manchen Schiffen haben Kadetten das Ruderkommando«, wandte Tigh ein. »Die Kollisionsgefahr –«
»Ich weiß. Ein Risiko, das wir auf uns nehmen müssen. Unsere Kampfmaschinen brauchen eine engere Gruppe, um die Attacken abwehren zu können.«
Tigh seufzte, nickte und gab den Befehl weiter. Athena starrte in das Gesicht ihres Vaters. Sein Blick war in die Ferne gerichtet.
Cree war sich schon seit geraumer Zeit keines klaren Gedankens mehr bewußt. Er hatte nur Schmerz wahrgenommen. Sein Gehirn vermochte das Bild nicht eines einzigen cylonischen Folterinstruments heraufzubeschwören, obwohl verschiedene angewendet worden waren. Es blieben verschwommene Erinnerungen. Drähte mit dünnen Nadeln, die man in verschiedene Nervenaustrittspunkte seines Körpers gestoßen hatte. Klammern, die das Fleisch zusammenquetschten und elektrisch geladen waren. Irgend etwas, das sein Gehirn wie einen Ballon aufzublähen schien, so als müsse es jeden Augenblick zerplatzen.
Schmerz. Das war alles. Er hatte sich vorher geschworen, dem cylonischen Kommandeur nichts zu verraten. Er konnte nur hoffen, daß er sich an seinen Schwur gehalten hatte.
Das Bewußtsein kehrte langsam wieder. Er schien im Kommandostand der Cyloner zu sein, aber die ganze Umgebung wirkte verzerrt. Vielleicht war das eine Spätwirkung der Folter. Der Erste Zenturion saß in seinem Kommandosessel und beachtete den Gefangenen nicht. Vulpa wirkte häßlicher und abstoßender als je zuvor. Crees Magen verkrampfte sich vor Haß.
Ein Mensch, der eine Art Kutte trug, schlich herein und trat hinter Vulpas Sessel. Cree traute seinen Augen nicht. Was hatte ein Mensch hier zu suchen?
»Ja, Planer 2, nicht wahr?« sagte Vulpa nach einer langen Pause. »Was gibt es?«
Planer 2 beugte sich zu Vulpas Helm herunter und flüsterte. Cree konnte nicht verstehen, was der Kapuzenmann sagte, aber Vulpa brüllte plötzlich: »Apollo? Von der ›Galactica‹?«
Crees Herz setzte vor Freude kurze Zeit aus. Apollo hier? Aber wie konnte das sein? Der Captain würde kaum ein Rettungsunternehmen leiten, nur um einen Kadetten zu befreien.
Vulpa wandte sich einem Untergebenen zu und sagte höhnisch: »Menschen können auf dem Plateau also nicht überleben? Es hat ganz den Anschein, daß das doch der Fall ist, Zenturion. Durchsucht das Dorf! Sämtliche Räume!
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