Larson, Glen A & Thurston, Robert - Kampfstern Galactica 1
sinnlos.
Zwischen den versprengten Piloten des Kampfstern Galactica
und den Cylonern kommt es auf Carillon zum tödlichen Kampf
Aber ich glaube, daß Sie die Lage nicht überblicken. Der Ertrag, uns so fern von ihrer Einflußsphäre zu versklaven, erscheint für die Cyloner gering.«
»Versklaven? Einflußsphäre?« schrie Adama. »Meine Herren, Sie sind es, die nicht begreifen. Die Vernunft, die Sie hier walten lassen wollen, wäre sinnvoll, wenn wir es mit anderen Menschen zu tun hätten, mit irgendeiner Rasse, deren Wertsystem mit dem unseren übereinstimmt. Aber das sind die Cyloner, meine Herren! Sie haben erklärt, daß sie nicht eher aufgeben würden, bis alle Menschen ausgerottet seien. Nicht einmal versklavt, ausgerottet. Wir hatten noch nicht das Vergnügen, mit ihren Führern persönlich zu verhandeln. Alles, was wir von ihnen wissen, stammt aus Vermutungen und Beobachtungen. Weshalb sollten sie ihre Methoden ändern? Weshalb sollten sie glauben, daß wir jetzt bereit wären, das hinzunehmen, was wir stets als unannehmbar betrachtet haben? Unter cylonischer Herrschaft leben? Wir waren in diesem Punkt stets genauso unerbittlich, wie sie es mit ihrem ausdrücklich formulierten Bestreben waren, uns auszurotten.«
»Commander«, stellte Uri fest, »die Ovion-Königin Lotay hat die Cyloner aus der Nähe beobachten können, unter friedlichen Bedingungen. Ihre Rasse hält seit einem Jahrtausend mit den Cylonern Frieden, und sie versicherte mir glaubhaft, daß es den Cylonern allein auf den Sieg ankommt. Es geht allein darum, ihren Ordnungskodex durchzusetzen. Wenn irgendein einzelner Feind oder eine feindliche Gruppe den Weltraum durchstreift, halten sie es für ihre Pflicht, sie auszulöschen – sozusagen den Makel in ihrem Ordnungsgefüge zu beseitigen. Wenn wir unsere Waffen zerstören und damit beweisen, daß wir entschlossen sind, in Frieden zu leben, wäre der Makel beseitigt, und sie würden –«
»Wir sollen auf jede Verteidigung verzichten?«
»Und auf jeden Angriff. Darf ich daran erinnern, daß wir früher einmal mit den Cylonern in Frieden gelebt haben. Es gab keine Konflikte mit ihnen, bis wir in ihre Beziehungen zu anderen Welten eingriffen.«
Adama mußte sich zurückhalten, um Uri nicht anzuspringen.
»Ja«, gab der Commander zu. »Sie haben recht. Wir sind mit den Cylonern erst zusammengestoßen, als wir unsere Nachbarn verteidigten, die von den Cylonern versklavt werden sollten. Und bis wir den Hasaris halfen, ihre Welt wiederzuerobern, die ihnen von den Cylonern genommen worden war.«
»Richtig«, sagte Uri. »Damit beweisen Sie nur, was ich sagen will. Wenn wir uns um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern, haben wir allen Grund, anzunehmen, daß die Cyloner uns in Ruhe lassen werden.«
Wieder murmelten die anderen Ratsmitglieder zustimmend. Adama sah ein, daß es keinen Zweck hatte, mit logischen Argumenten durchdringen zu wollen. Er hatte seine Pläne für den Notfall vorbereitet, und es wurde Zeit, sie in die Tat umzusetzen.
»Meine Herren«, sagte er ruhig, »wenn wir uns an diesen Tisch gesetzt haben, um den Grundsätzen menschlicher Vernunft und Gefühle, den Grundsätzen unserer Väter und der Herren von Kobol, denen wir die Entwicklung aller Kolonien verdanken, den Rücken zuzuwenden, verdienen Sie höchste Verachtung.« Er drehte sich um und ging mit schnellen Schritten hinaus. Eine Reihe von Ratsmitgliedern bewegte unbehaglich die Schultern. Uri wandte sich ihnen zu und sagte: »Soldaten sind immer die letzten, die das Unvermeidliche des Wandels einsehen. Der Commander hat uns immer gerne erzählt, wir hätten keine Wahl und müßten uns deshalb seinem Willen unterwerfen. Zum Glück haben wir eine Wahl, Leben oder Tod.«
»Ich bin der Ansicht, daß eine so schwerwiegende Frage von den Menschen selbst entschieden werden sollte«, erklärte Lobe.
»Das Militär wird schwer zu überzeugen sein«, gab Anton zu bedenken. »Wie wollen wir eine so delikate Frage aufwerfen?«
Nach einer Pause schlug Uri vor: »Bei einer Festlichkeit. Da sind die Menschen viel zugänglicher. Ich schlage vor, daß wir eine Feier veranstalten, um die drei tapferen jungen Männer zu ehren, die unter Einsatz ihres Lebens einen Weg durch das Minenfeld von Carillon gebahnt haben. Ohne sie hätten wir vielleicht verhungern müssen. Einer der Piloten war Adamas Sohn, Captain Apollo.«
Uri erhielt spontanen Beifall.
»Ein genialer Vorschlag, Uri«, stimmte Anton zu. »Genau das, was unsere
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