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Lass dich kuessen - lass dich lieben

Lass dich kuessen - lass dich lieben

Titel: Lass dich kuessen - lass dich lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Eames
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passen und nicht wie jemand wirken, der sich durch das, was hier vorgeht, oder das, was ich dachte, was hier vorgeht, beleidigt fühlen würde.”
    Michael verdrehte die Augen, dann lachte er plötzlich laut und herzlich. Nachdem er sich halbwegs wieder beruhigt hatte, fragte er: „Was sollte eine ,Hilfe’ wohl im Bordell machen?”
    Er trank einen Schluck Wein, schluckte ihn schnell herunter, bevor er wieder zu lachen anfing.
    Sie konnte sich ebenfalls nicht länger beherrschen. Ihr gestriger Auftritt musste wirklich komisch gewirkt haben, und es gab ihr ein befreiendes Gefühl, dass Michael das auch so sah.
    Schließlich bekam sie Seitenstiche und einen Schluckauf vom Lachen. Sie holte tief Luft und hielt sich die Nase zu, aber das führte nur dazu, dass Michael noch mehr lachte. Doch dann stand er auf, trat hinter sie, hob ihr die Arme über den Kopf und klopfte ihr auf den Rücken.
    „Ich hab mich doch nicht verschluckt”, stieß sie prustend hervor. „Ich hab einen Schluckauf.”
    Statt zu klopfen, rieb er jetzt mit langsamen, kreisenden Bewegungen über ihren Rücken.
    „Tut mir Leid. Sie haben Recht.”
    Erneut nahm sie den Duft seiner Seife wahr und noch etwas weit Gefährlicheres - einen Mann, der nicht nur helfen wollte. Ob sie erstarrte, und er es bemerkte, oder ob ihm selbst bewusst wurde, was er tat, wusste sie nicht. Aber plötzlich herrschte Stille, und er setzte sich wieder.
    Hier geschah etwas, was sie unruhig machte. Nicht nur wegen der Fragen - und es würden bestimmt noch mehr kommen -, sondern wegen der Art und Weise, wie er sie manchmal anschaute. Und noch schlimmer, wegen der Art und Weise, wie sie anfing, ihn zu betrachten.

4. KAPITEL
    An ihrem freien Mittwoch zwei Wochen später konnte Nicole die Referenzbriefe abholen, auf die sie gewartet hatte. Hoffentlich reichten sie, um ihr den Job zu verschaffen. Es wäre nur ein Teilzeitjob und brachte wahrscheinlich nicht viel Geld ein, aber es wäre ein Anfang. Sie dachte an Jennys Zwillinge und überlegte, ob die vielleicht dazukommen könnten. Außerdem war da noch eine Schwägerin mit zwei Kindern. Eine Gruppe von sechs Kindern wäre nicht schlecht.
    Es ist immerhin eine Möglichkeit, dachte sie, als sie sich auf den Weg zu Cody machte.
    Nicht zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, Joeville zu ihrem Zuhause zu machen. Es lag relativ abgelegen. Könnten sie und Cody im „Palace” leben, ohne gefunden zu werden? Gab es überhaupt einen Ort, an dem sie sicher waren? Und was würde Michael denken, wenn er herausfand, dass sie einen Sohn hatte?
    Sosehr ihr der Besuch bei Cody auch Auftrieb gab, diese Fragen beschäftigten sie den ganzen Nachmittag und bescherten ihr zudem eine unruhige Nacht. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen zog Nicole die Betten ab, wusch das Bettzeug und hängte es im Garten auf.
    Es war Mitte Mai, und die Sonne wärmte sie, während sie an früher dachte, an ihr Zuhause bei ihren Eltern. Damals war das Leben zwar nicht einfach, aber doch nicht dermaßen schwierig gewesen.
    Ihr Leben vor Robert. Nicht Bob, sondern Robert. Er hatte gemeint, der Name Robert würde mehr Respekt gebieten, mehr Autorität zeigen. Das hätte ihr eine erste Warnung sein sollen, aber sie war von seinem guten Aussehen und seiner weltmännischen Art so geblendet gewesen, dass sie die Gefahr nicht erkannt hatte. Dagegen musste er ihre Rastlosigkeit erkannt und gewusst haben, dass das Verbot ihrer Eltern, ihn zu treffen, sie erst recht in seine Arme treiben würde.
    Nicole hängte das letzte Laken auf und ging wieder hinein. Immerhin hatte diese Zeit ihr Cody geschenkt, und dafür würde sie ewig dankbar sein. Michael rief sie von der Veranda, und sie ging zur Tür.
    „Könnten Sie mir die Tür kurz aufhalten, Nicole?”
    Sie machte Platz, damit Michael mit einer Rigipsplatte hereinkommen konnte. „Soll ich Ihnen tragen helfen?”
    Er verlagerte seine Last. „Nein, danke, es geht.”
    Fasziniert betrachtete sie das Spiel seiner Armmuskeln und ertappte sich dabei, dass sie den engen Sitz seiner Jeans bewunderte, während er die Treppe hinaufstieg.
    Das Klingeln des Telefons riss sie dann aus ihren Gedanken.
    „Hallo, Nicole!” Es war Taylor, die Michael und sie für heute Abend zum Essen einlud, wenn sie nichts Besseres vorhätten.
    Sie lachte. „Ich habe nie etwas vor, aber ich muss Michael fragen.” Gerade wollte sie den Hörer zur Seite legen, als Taylor weitersprach.
    „Warten Sie, ich wollte auch noch wissen, ob Sie immer noch an dem

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