Lass dich lieben, Prinzessin
einschüchtern. "Keine Ahnung, ich hoffe allerdings, es ging um reine Ermittlungen."
Shay spürte, wie er errötete. "Was soll es denn sonst gewesen sein?" schnauzte er seine Kollegin an.
Sie zeigte sich auch davon nicht beeindruckt. "Ich weiß nur, dass Sie hier wie eine Dampfwalze ankommen. Und jetzt erfahre ich auch noch, dass Sie den ganzen Tag mit einer Verdächtigen zusammen waren. Juliette Fortier ist zufällig eine meiner besten Freundinnen, Mann!"
"Na und? Das heißt überhaupt nichts, meine Freundin ist sie jedenfalls nicht!"
Insgeheim hoffte Shay, dass Lucilles weibliche Intuition nicht mehr hinter seiner Bekanntschaft mit Juliette witterte.
"Sie behaupten also, dass Sie vollkommen objektiv sind? Juliette Fortier ist ausgesprochen hübsch.“
"Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass Stephen St. James dieses Treffen mit ihr für mich arrangiert hat. Er wollte sogar noch zu uns stoßen, hat sich aber dann im letzten Moment entschuldigt. Das war's, Punkt."
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"Hm, irgendwie habe ich so ein komisches Gefühl bei der Sache.“
Lucille musterte Shay argwöhnisch. "Juliette schien auf dem Ball großes Interesse an Ihnen zu haben. Offen gesagt, wenn es jemand anders gewesen wäre, würde ich denken ... "
"Was würden Sie denken?" Ob sich die beiden Freundinnen über mich unterhalten haben, überlegte er.
"Ich würde denken, dass es dem Mann heute nicht nur darum ging, mehr über Stephen St. James' illegale Wareneinfuhren zu erkunden."
Das war Shays Gelegenheit, das Thema zu wechseln. "Mittlerweile haben Sie also auch begriffen, dass Stephen St. James unser Mann ist. Bei so vielen belastenden Informationen können selbst Sie ihn nicht mehr verteidigen.
Kommen sie, Lucille, geben Sie es schon zu."
"Okay, in gewisser Weise stimmt das", entgegnete sie unwillig. "Glauben Sie bloß nicht, dass ich das toll finde. Wenn wir ihn verhaften müssen, wird das eine Familie, die mir sehr am Herzen liegt, in einen Skandal stürzen." Sie richtete ihren Blick in die Ferne. "Aber verlassen Sie sich darauf, wir werden den Kerl kriegen, und wenn ich ihm an meinem Hochzeitstag im Brautkleid Handschellen anlegen müsste."
Das war typisch Lucille. Shay grinste. "Das fände ich gar nicht schlecht. Ich würde nämlich zu gern wissen, wie Sie Handschellen unter ihrem Brautkleid verstecken."
Da konnte sie ihm nicht mehr böse sein und lachte. Sie wurde jedoch schnell wieder ernst. "Der Himmel weiß, was ich Juliette damit antue."
„Ich meine, Juliette Fortier wird im Allgemeinen unterschätzt Sie ist in Wirklichkeit viel stärker, als es den Anschein hat."
"Hoffen wir's, Shay. Es wäre gut, wenn sie belastbar wäre, denn wahrscheinlich ist auch ihr Bruder Michael in diese schmutzigen Geschäfte verwickelt."
"Das glaube ich persönlich auch, obwohl ich keine Beweise dafür habe."
Lucille seufzte verzweifelt. „Für Juliette stand die Familie immer im Vordergrund. Sie hat alles für ihren Bruder getan. Aber in dieser Sache, wird sie ihm nicht helfen können, wenn unser Verdacht sich bestätigt. Auch der Einfluss und das Geld der Fortiers werden den Skandal nicht abwenden können. Dieses Mal wird es ernst. Michael muss den Preis bezahlen."
"Sieht ganz so aus", entgegnete Shay grimmig. Aber den höchsten Preis werde ich bezahlen müssen, fügte er in Gedanken hinzu. Das kommt davon, wenn sich ein normaler Sterblicher mit einer Göttin einlässt.
Er schaute blinzelnd zum westlichen Horizont, wo die letzten Sonnenstrahlen ins Wasser eintauchten. Je schneller er diesen Fall zu Ende brachte, desto besser würde es für alle Beteiligten sein.
Entschlossen wandte er sich an seine Kollegin. "Gehen wir, Lucille. Ich werde Ihnen im Wagen erzählen, was ich heute noch so nebenbei erfahren habe."
"Einverstanden, ich habe auch noch ein paar interessante Fakten herausgefunden, über die wir sprechen sollten."
Shay ließ seinen Blick noch einmal über die rot-violett schimmernde Wasseroberfläche des Bayou schweifen. "Von jetzt an sollten wir St. James keinen Moment mehr in Ruhe lassen. Einer von uns beiden muss sich persönlich an seine Fährte heften. Sobald er einen Fehler macht, benachrichtigen wir uns gegenseitig, egal ob Tag oder Nacht. Und dann schlagen wir gemeinsam zu. Ist das klar?"
Lucille nickte. "Endlich haben Sie's begriffen."
Auf der Kunstausstellung am nächsten Abend hielt Juliette nach Shay Ausschau.
Nachdem er sich am Vortag so plötzlich verabschiedet hatte, war sie zwar nicht überzeugt, dass er auftauchen
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