Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lass dich lieben, Prinzessin

Lass dich lieben, Prinzessin

Titel: Lass dich lieben, Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Lacey
Vom Netzwerk:
nur.
    "War das etwa deine Meinung als Kunstinteressierter?"
    "Richtig."
    "Dann bist du wohl nicht an avantgardistischer Malerei interessiert."
    "Auf jeden Fall würde ich mir so ein Ding nicht in die Wohnung hängen. Ich mag's gern etwas ruhiger. Aber wenn ich da drauf schaue, wird mir ganz schwindelig."
    "Ich verstehe, was du meinst", erwiderte Juliette lächelnd. "Das Bild strahlt wirklich keine Ruhe aus. Die Künstlerin will damit die Gewalt ausdrücken, Gewalt, wie sie uns täglich in unserer Gesellschaft begegnet."
    "O nein, so sieht Gewalt für mich nicht aus!" rief Shay spontan. "Gewalt findet da statt, wo ein Kind zusehen muss, wie seine drogensüchtige Mutter ihren Liebhaber erschießt. Gewalt bedeutet Schmerz und tiefe Verzweiflung unschuldiger Opfer, nicht ein Wirbel düsterer Farben."
    Erschrocken hielt Juliette ihm den Finger vor den Mund, "Shay, beruhige dich doch."
    "Entschuldige, ich weiß auch nicht, was über mich gekommen ist."
    Juliette nahm seine Hand. "Wollen wir ein bis schen spazieren gehen?"
    "Kannst du denn von hier weggehen?"
    "Meine Assistentin ist heute Abend auch hier. Sie kümmert sich schon um die wichtigen Leute. Wir können also aufbrechen. Es sei denn, du möchtest die Performance sehen."
    "Was ist das denn schon wieder?"
    "Erika Lee wird sich gleich von oben bis unten mit Farbe anstreichen und ihren Körper dann auf Leinwand abdrücken, um die Realität der Frau in der modernen Welt zu symbolisieren."
    "Wäre es nicht besser, wenn sie diese Realität einfach lebte?" erkundigte sich Shay skeptisch.
    "Jetzt, wo ich es dir erklärt habe, finde ich es auch absurd", gab Juliette kichernd zu.
    Er zog die Brauen hoch. "Das waren jetzt aber deine Worte."
    "Ja. Dennoch muss ich zugeben, dass Erika ein frisches, viel versprechendes Talent für die moderne Kunst ist."
    "Oh! "
    Als Juliette ihn ansah, stellte sie erstaunt fest, dass er keine Miene verzog. Sie hätte Shay nur zu gern aus der Reserve gelockt. Ob es ihr gelänge, wenn sie ihn auf den Mund küssen würde? Ein verführerischer Gedanke!
    "Am ehesten könnte ich mich noch dafür begeistern, Erika zu beobachten, wie sie sich in Farbe wälzt, wenn eine gute Jazzband dazu spielte", erklärte Shay schließlich.
    "Jazz?" Juliette ergriff seine Hand. "Lass uns gehen. Ich glaube, die Gelegenheit ist günstig. Im Moment wird niemand gekränkt sein." Sie lächelte verschmitzt. "Mir ist gerade eine wunderbare Idee gekommen. "

9. KAPITEL
    Es war längst dunkel und kühl geworden, als Shay mit Juliette die Bourbon Street hinaufging. Im Strom der Mardi Gras Feiernden mussten sie Acht geben, nicht getrennt zu werden. Shay hatte schützend seinen Arm um Juliettes Schultern gelegt. Die Lippen an ihrem Ohr, fragte er: "Wo ist denn dieser Jazz-Club, von dem du so schwärmst?"
    Gerade, als sie zu ihm aufschaute, um zu antworten, bekam sie einen Stoß, so dass ihr Mund fast sein Kinn berührte. "Noch ein Stückchen geradeaus."
    Shays Herz tat einen Sprung, aber er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
    "Also noch etwas weiter", murmelte er und strich Juliette über den Rücken. "Es ist alles so voll heute Abend. Glaubst du wirklich, dass es sich lohnt, dorthin zu gehen?"
    "Nur wenn du richtig fetzigen Jazz magst."
    "Das hab ich dir doch schon gesagt."
    Sie lächelte. „Aber ich warne dich, der heiße Jazz in New Orleans geht unter die Haut. Du kannst es dir nicht vorstellen, solange du es nicht erlebt hast."
    "Das klingt sehr viel versprechend." Er drückte sie ein wenig fester an sich und konnte an nichts anderes mehr denken, als sie auf der Stelle zu küssen, so wie sich viele andere in der Menge küssten. Hatte Lucille nicht gesagt, im Mardi Gras sei alles erlaubt?
    Er beugte sich tief zu ihr herunter, so dass sie seinen Atem spürte. "Ich kann es kaum abwarten."
    Juliette bekam Herzklopfen, denn sie interpretierte seine Bemerkung auf ihre Weise. "Dann sollten wir uns beeilen, damit wir noch ins Lokal hineinkommen."
    Shay blieb nicht anderes übrig, als seine Schritte zu beschleunigen.
    Als sie das fast überfüllte Lokal betraten, wurde Juliette von dem Besitzer gleich erkannt. Er führte sie an einen der besten Tische in der Nähe der Band und lud sie zu einigen Drinks ein.
    "Wie schön, wenn man wichtige Leute kennt", bemerkte Shay und steckte seine Brieftasche wieder ein.
    "Ich habe Tonys Familie vor kurzem einen Gefallen getan", erklärte Juliette.
    "So? Und um was handelte es sich?"
    "Es war etwas Persönliches, seine Tochter drohte auf

Weitere Kostenlose Bücher