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Lass Dich nicht vereinnahmen

Lass Dich nicht vereinnahmen

Titel: Lass Dich nicht vereinnahmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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Zeigen Sie das Einfühlungsvermögen, das Sie sonst anderen zukommen lassen, und formulieren Sie Ihre Überlegungen.
Was würde die Ratsuchende in ihrer Situation weiterbringen?
Was könnte gut für sie sein?
Was könnte ihr in ihrer Situation nützen? Sprechen Sie dies aus.
Den Rat annehmen
    Wechseln Sie nun wieder die Stühle. Als Ratsuchende nehmen Sie das, was die Beraterin sagt, ernst, bringen kein »Ja, aber« an, sondern fragen vielleicht konkreter nach, was noch hilfreich für Sie in Ihrer Situation sein könnte.
    Als Beraterin setzen Sie Ihr Brainstorming fort und geben gegebenenfalls weitere Anregungen.
    Als Ratsuchende bedanken Sie sich bei der Beraterin und nennen ihr zwei oder drei der Anregungen und Hinweise, die Sie konkret verwirklichen werden.
    Wichtig ist, dass Sie sowohl in der Rolle der Ratsuchenden als auch in jener der Beraterin eine wertschätzende Haltung zeigen. Sie werden mehr als erstaunt sein, wie viele Anknüpfungspunkte für mehr Lebensqualität Ihnen dieses kleine Rollenspiel bringen wird.
Die Umsetzung
    Als Nächstes schreiben Sie in Ihr Projektbuch, was Sie konkret unternehmen wollen, um Ihren eigenen Bedürfnissen verstärkt Raum im Alltag zu geben: Je konkreter Sie formulieren, und je deutlicher Sie vor Augen haben, was sich dadurch in Ihrem Leben zum Positiven verändern wird, desto leichter fällt Ihnen die Umsetzung. Rufen Sie sich innerlich immer wieder Ihre Motive ins Gedächtnis, warum Sie künftig gut für sich selbst sorgen wollen und was Sie ganz konkret davon haben.
Hemmende Überzeugungen
    Als Mitleidende fühlen Sie sich oft gerade dann, wenn Sie die ersten Schritte hin zu mehr Selbstsorge unternehmen wollen, plötzlich blockiert. Die unterschwellig vorhandene Überzeugung: »Ich darf nicht egoistisch sein« kann als starke innere Bremse wirken.
    Irgendwann haben Sie einmal gelernt und verinnerlicht, dass es egoistisch sei, eigene Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Nun, so wie wir viele nützliche Dinge lernen, lernen wir eben auch Irrationales und Hinderliches – was wir glücklicherweise nicht bis in alle Ewigkeiten hinweg so beibehalten müssen. Gegen innere Bremsen und Verbote hilft es, sich selbst ganz ausdrücklich die Erlaubnis zu geben, in eigener Sache tätig sein zu dürfen.
    Sie können auch das Spiel mit der inneren Beraterin ein weiteres Mal machen und sich von ihr diese Erlaubnis geben lassen.
    Übung: Empathie für sich selbst
    Stellen Sie Ihre Fähigkeit zur Empathie in den eigenen Dienst, indem Sie sich morgens, bevor Sie in den Tag starten, ganz bewusst sagen:
Ich achte heute bewusst darauf, was mich bewegt und stehe zu meinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen.
Ich sorge heute gut für mich.
Ich setze meine Kenntnisse und Fähigkeiten heute dafür ein, mein Leben ganz bewusst um Wohltuendes und schöne Erlebnisse zu bereichern.
Statt mich immer nur zu fragen, was ich für andere tun könnte, frage ich mich heute auch: Was können die anderen für mich tun?
    Und wenn nun jemand, der Sie nur in der Rolle der mitfühlenden Helferin kennt, Ihnen vorwirft, Sie seien egoistisch oder herzlos, weil Sie nicht mehr so bereitwillig auf seine Vereinnahmungsversuche anspringen? Nun, wer ist in diesem Fall der Egoist? Derjenige, der ein Ansinnen ablehnt oder derjenige, der seine Sympathien nur dem gewährt, der sich von ihm vereinnahmen lässt? Sie müssen nicht von allen gemocht werden – und schon gar nicht von jenen Menschen, deren Zuneigung an Folgsamkeit gekoppelt ist!
Überverantwortlichkeiten verbannen
    Nehmen Sie sich Ihr Projektbuch vor und gehen Sie in Ihrem Identifizierungsverzeichnis ( siehe › ) die einzelnen »Fälle« durch – ergänzen Sie die Aufzählung gegebenenfalls, wenn Ihnen noch weitere eingefallen sind. Wie könnten Sie sich dabei unterstützen, Ihre eigenen Bedürfnisse und Ihr Wohlbefinden im Auge zu behalten? Sodass Sie beispielsweise in einer Situation, wo Ihre Kollegin oder Ihre Freundin ein offenes Ohr sucht, bewusst entscheiden können, ob beziehungsweise in welchem Umfang Sie sich dem Anliegen widmen wollen.
Nehmen Sie sich in solchen Momenten stets ein paar Minuten Zeit, um die Situation kurz zu analysieren. Fragen Sie sich:
Um welches Anliegen geht es genau? Was, glaube ich, erwartet mein Gegenüber von mir?
Möchte ich das tun oder geben – oder widerstrebt es mir?
Wie viel Zeit, Energie und Neigung habe ich, um mich um sein Anliegen kümmern zu können?
Was muss eventuell zurückstehen, wenn ich dem Anliegen

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