Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)
streichelte und Michaels Hände sie liebkosten. Ihre Atmung beschleunigte sich, und ihre Erregung packte ihn immer mehr. Schließlich stieß sie einen Schrei aus und ließ sich in seine Arme fallen.
Behutsam setzte er sie auf die Whirlpoolbank. Benommen lehnte sie sich an ihn und zeichnete mit dem Zeigefinger träge Muster auf seinen Oberschenkel. „Das war gut”, seufzte sie.
„Müde?”
„Ja.”
„Dann sollte ich dich wohl besser in deine Hütte und ins Bett bringen.”
Sie hob den Kopf und sah ihm ins Gesicht. „Ins Bett? Ja. Schlafen? Nein.” Sie streichelte seine Wange. „Noch bin ich nicht mit dir fertig.”
Er lachte leise. „Ganz wie du willst. Ich bin da, um dir deine geheimsten Wünsche zu erfüllen.”
9. KAPITEL
Ein neuer Morgen ohne Michael brach an.
Diesmal hatte Kyra jedoch damit gerechnet. Doch bis zum tatsächlichen Aufwachen hatte sie sich noch an die flüchtige Hoffnung klammern können, dass er vielleicht geblieben war. Dass er sie in den Arm nehmen und ihr seine Liebe gestehen würde, dass sie Harold nicht heiraten musste und alles wieder in Ordnung kam – ihr Vater, ihr Leben, einfach alles. Und dass Michael sie liebte.
Sie schnaubte verächtlich. Das war nun wirklich nur eine Fantasie, und so sollte es auch bleiben.
Frustriert warf sie das Laken zurück und schnappte sich ihren Bademantel. Dann machte sie sich auf die Suche nach dem blöden Handy. Letztlich war es ein gigantischer Fehler gewesen, auf die Insel zu kommen.
Denn wie sollte sie jetzt zu ihrem ruhigen, geordneten Leben mit Harold zurückkehren, nachdem sie ein so leidenschaftliches Abenteuer mit Michael erlebt hatte? Nachdem sie Tony kennengelernt hatte, einen Mann, mit dem sie sich wirklich unterhalten konnte? Die Zukunft lag bedrohlich vor ihr. Wo sie vorher Möglichkeiten für ihre Karriere und ihre Familie gesehen hatte, war jetzt nur noch Leere.
Zerknirscht öffnete sie eine Schublade nach der anderen. Sie brauchte dringend eine Schulter zum Ausweinen.
Natürlich fand sie das Handy dort, wo sie es zuletzt hingelegt hatte, und tippte Monas Nummer ein. Niemand meldete sich, nicht einmal der Anrufbeantworter, was bedeutete, dass er entweder voll war oder Mona ihren Computer in die Telefonleitung gestöpselt hatte. Wie auch immer, Kyra hatte kein Glück.
Aber wenn sie jemanden zum Reden brauchte, gab es auch noch Tony. Es sei denn …
Nachdenklich zog sie die Knie an die Brust und schlang die Arme darum. Aus irgendeinem Grund kam es ihr nicht richtig vor, erneut mit Tony über Michael zu reden.
Sie fuhr sich durch die Haare. Gestern hatte sie mit ihm über alles gesprochen. Warum sollte sie dann heute Hemmungen haben, ihm das Problem mit Michael auseinanderzusetzen?
Weil es kein Problem mit Michael gab.
Genau. Absolut richtig. Das musste es sein. Sie hatte das Problem längst gelöst und beschlossen, dass Michael lediglich ihre Fantasie-Episode war. Daher war es nur natürlich, dass ihr die Vorstellung seltsam vorkam, alles vor Tony auszubreiten. Außerdem gab es viel interessantere Dinge, über die sie sich mit Tony unterhalten konnte.
Wenn sie Glück hatte, erwischte sie ihn noch beim Frühstück. Die Aussicht, einen weiteren Tag mit ihm zu verbringen, munterte sie sofort auf. Sie duschte rasch und fragte sich, welches Abenteuer sie heute Nachmittag gemeinsam erleben würden.
„Wie wäre es mit Segeln?”, schlug Kyra vor. Ihre Füße lagen auf einem freien Stuhl. Vor ihr stand ein halb leeres Glas Orangensaft, aus dem sie einen Schluck trank. „Es wird ein herrlicher Tag. Lassen Sie uns eines der Boote nehmen.”
Tony war skeptisch. Segeln war für ihn passé, zumindest auf einem kleinen Boot, wo sein Rücken jeden Stoß abfangen würde. „Ich dachte, wir wollten zusammen tauchen.”
„Wir sind dafür eingetragen. Aber unter Wasser können wir uns nicht unterhalten.”
„Worüber wollen Sie sich unterhalten?”
Kyra zuckte die Schultern und lachte. „Nichts Bestimmtes. Ich bin nur gern mit Ihnen zusammen.”
Er schluckte. Das unsichtbare Band zwischen ihnen wurde noch fester. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und griff über den Tisch, um ihre Hand zu drücken. „Ich bin auch gern mit Ihnen zusammen.” So deprimierend es auch war, aber die Frau, mit der er reden, der er sich öffnen konnte, würde niemals ihm gehören. Sie gehörte einem anderen Mann. In Zukunft diesem Harold. Und jetzt Michael.
Er räusperte sich, wohl wissend, dass er das Thema besser nicht zur Sprache
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