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Lass los, was Deine Seele belastet

Lass los, was Deine Seele belastet

Titel: Lass los, was Deine Seele belastet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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gleichzeitig Zeitung.
Werden Sie sensibler!
    Vielleicht kennen Sie das Gefühl, das sich einstellt, wenn Sie nach ein paar Tagen das Fasten beenden. Sie beginnen wieder zu essen, ganz vorsichtig, zunächst nur leicht Verdauliches wie Joghurt, und Sie sind begeistert von dem Geschmackserlebnis, das Sie jetzt haben: Dieser Früchtejoghurt ist ja eine Delikatesse! So cremig, so sanft auf der Zunge und so süß! Der Geschmackssinn hat sich durch den Entzug von Nahrung so stark verfeinert, dass jetzt alles eigentlich Alltägliche einen ungeheuren Eigengeschmack entfaltet.
    Jeder Mensch braucht Sinnesreize, sonst nimmt er dauerhaften Schaden. Darum setzt man Reizentzug sogar als Foltermethode ein, an der ein Mensch fast zugrunde gehen kann. Aber wenn Sie gezielt und in Maßen die Sinne zeitweise der Reizung entziehen, verfeinern sie sich. Verzichten Sie eine Zeit lang auf Zucker, und Sie werden sehen, dass Sie nach Tagen nur eine Prise davon im Tee schon als sehr süß empfinden. Denn im normalen Leben sind wir – nicht nur was den Zucker betrifft – reizüberflutet, das heißt, wir müssen mit einem Zuviel an Reizen fertig werden und stumpfen unter Umständen ab. Wir brauchen, um wieder einen Reiz zu empfinden, eine ständige Steigerung der Dosis. Zum Beispiel braucht mancher vier Teelöffel Zucker pro Tasse Kaffee, um überhaupt Süße zu schmecken. Wer jedoch seinen Sinnen eine, wenn auch nur kurze, Fastenzeit zumutet, wird erfahren, dass sie sich verfeinern und dass er dadurch wieder bewusst genießen lernt.
    Wenn Sie aus dem Urlaub in einer ruhigen Gegend zurück in die Realität Ihres Arbeitsplatzes kommen, werden Sie den Lärm schmerzhaft wahrnehmen. Wie schrill klingt die Stimme der Chefin! Wie unangenehm der erste Stress! Reizentzug zeigt uns, mit welchen Belastungen wir im normalen Leben unsere Sinne überstrapazieren.
    Um wieder ein Gespür für eine wohltuende Dosis an Reizen zu erhalten, sollten wir kleine Kinder beobachten. Deren Sinne sind noch sehr viel sensibler als unsere. Wenn wir sie beispielsweise dem Lärm und der visuellen Reizüberflutung einer Großstadt aussetzen, werden sie nervös und schlafen schlecht.
Wahrnehmen mit allen Sinnen
    Der archaischste Sinn des Menschen ist sein Geruchssinn. Innerhalb von Sekunden entscheidet eine Geruchswahrnehmung über Bleiben oder Flucht. Dieser Sinn bestimmt tatsächlich auch heute noch über unsere Beziehungen. Wenn wir den anderen „nicht riechen“ können, wird es zu keinem engeren Kontakt kommen. Durch den Gebrauch von Parfüms oder Hormonen, wie beispielsweise durch die Einnahme der Antibabypille, wird das Ergebnis unserer Entscheidung aber verfälscht. Beides verändert nämlich unseren Eigengeruch und unsere Geruchswahrnehmung, und das wiederum beeinflusst auch die Partnerwahl – unglaublich, aber wahr. Also am besten erst den Partner wählen und dann die Pille nehmen.
    Sensibilisieren Sie Ihre Sinne!
    Welcher ist Ihr liebster Sinn?
Was haben Sie heute schon Duftendes gerochen?
Wie haben Sie heute schon Ihren Tastsinn angeregt?
Was haben Sie heute Ihrem Geschmackssinn angeboten?
Was hat heute Ihrem Sehsinn gutgetan?
Welchen Reiz haben Sie Ihrem Hörsinn geboten?
Wie und wann meldet sich Ihr sechster Sinn?
    Trainieren Sie eine bewusste Wahrnehmung: Leben Sie mit all Ihren Sinnen und gönnen Sie Ihnen bewusst Streicheleinheiten.
    Seien Sie sich der Sensibilität Ihrer Sinne bewusst und gönnen Sie ihnen ab und zu eine Schonzeit. Mal einen Tag nicht fernzusehen wirkt sich nicht nur auf die Augen positiv aus.
    Gönnen Sie Ihrem Tastsinn Positives, indem Sie bewusst nur angenehme Dinge berühren.
    Vermeiden Sie ständige Beschallung. Es muss ja nicht immer das Radio oder der Fernseher laufen! Manch einer kommt mit akustischer Ruhe ganz schlecht zurecht. Viele erleben Stille sogar als etwas Bedrohliches. Sie halten nicht mal mehr die Ruhe der Natur aus, sondern joggen mit Stöpseln im Ohr, aus denen Musik oder Hörbücher ertönen. Aber bedenken Sie: Wenn Sie einen besseren Kontakt zu Ihrer „inneren Stimme“ wünschen, ist es unerlässlich, dass Sie regelmäßig absolute Ruhe in Ihrer Umgebung einkehren lassen. Wobei es in der freien Natur alles andere als ruhig ist. Gehen Sie mal mit gespitzten Ohren im Wald spazieren. Lauschen Sie Ihren eigenen Schritten, dem Knacken der Äste unter Ihren Schuhen, dem Rascheln der Blätter, wenn Sie durchs Gebüsch streifen, dem Scharren der kleinen Tiere im Laub des Unterholzes, dem Gesang der Vögel

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