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Lass los was dich festhaelt

Lass los was dich festhaelt

Titel: Lass los was dich festhaelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny McLean
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über die Gesetzmäßigkeiten, nach denen sie sich gestalten, wird Ihnen weiterhelfen.
    Das angstlose Üben könnte eigentlich deswegen so leicht erprobt werden, weil wir uns während unserer Schlafenszeit nicht am Ort des Geschehens, also am Schauplatz unseres Lebens und unseres Schicksals befinden, die Ereignisse sich aber weiterhin dort abspielen, ungeachtet der Tatsache, dass wir nicht an ihnen teilnehmen. Dennoch fügen wir uns beim Erwachen am nächsten Morgen mit allem, was unser Leben ausmacht, nahtlos wieder in den Lauf der Ereignisse ein, die sich dann wie ein kurzfristig beiseite gelegter Mantel wieder um uns legen. Ist uns dadurch etwas, das unser Wesen ausmacht, genommen worden oder abhanden gekommen?
    Während Sie schlafen, »kümmert« sich Ihr Körper mühelos um sich selbst, wofür er, dank Ihrer Abwesenheit, wesentlich weniger Energie verbraucht als während Ihrer Wachphasen, in denen er dauernd Dinge tun muss, die er, genau besehen, eigentlich überhaupt nicht tun will. Der Körper als rein physisches
Wesen käme beispielsweise nie auf die Idee, in ein Fitnessstudio zu gehen und dort auf Laufbändern zu rennen. So schnell würde er sich nur bewegen, wenn es für das Erlegen von Beute notwendig, also lohnend wäre. Auch käme er nicht auf die Idee, stundenlang auf leeren Blättern irgendwelche Hieroglyphen zu hinterlassen oder auf die Tastatur eines Computers einzutrommeln (also beispielsweise ein Buch zu schreiben), denn das riecht für ihn nicht nach Beute oder Ausruhen. Und alles andere, außer der Erhaltung seiner Spezies, der Verteidigung seines Reviers und der Gewährleistung seiner Sicherheit, interessiert den Körper eher weniger. Nicht so das Geistwesen Mensch, das ihn samt seiner Ideen und Ideale für sich in Anspruch genommen und umfunktioniert hat.
    Der Schlaf ist das einzige Refugium, das wir unserem armen, geschundenen irdischen Leasingobjekt Körper zugestanden haben. Hier geben wir ihm keine widernatürlichen Befehle und zwingen ihn nicht unter einen Willen, der ihn zu unaufhörlichen Taten treibt, die (fast immer) nur seinem Benutzer dienen.
    Würden Sie zugeben, dass der Schlaf, diese »stille Kammer, wo wir des Tages Jammer vergessen können«, wie es Matthias Claudius so schön sagte, etwas ganz Wunderbares ist, in das wir uns genussvoll hineinbegeben können und das uns verzweifeln lässt, wenn es uns scheinbar nicht einlassen will?
    Warum, um Gottes Willen, gibt es dann diese Angst vor dem letzten Loslassen? Oder Schlafstörungen? Ich nenne diese beiden nicht ohne Grund in einem Atemzug, denn wer sich nicht in Morpheus Arme fallen lassen kann, hat Angst vor dem großen Loslassen des Lebens, hat kein Vertrauen in die Wiederkehr und keine Gewissheit seiner geistig-seelischen Unsterblichkeit. Die angeblichen Schlafverhinderer Stress, Sorgen, Kummer und Unruhe, aber auch das berühmte Hochschrecken
beim Einschlafen sind nichts anderes als die Unfähigkeit, das Gewesene gedanklich loszulassen (Vorsicht, Treiber!), weil man Angst hat, auch noch die letzte Kontrolle zu verlieren.

Wie man diesem Teufelskreis entkommt
    Nein, nicht lesen oder Tee kochen oder fernsehen …
    Sondern stur, zur immer gleichen Zeit zu Bett gehen, Dunkelheit herstellen und eisern liegen bleiben.
    Wenn Gedanken kommen: »Kroklowafzi semememi …«, denken, nichts anderes. Oder eben das, was Sie als sinnloses Denkkonstrukt für sich selbst entworfen haben. Durchhalten!
    Keine Schlafmittel nehmen! Denn Schlafmittel machen Sie zu Betrunkenen in den geistigen Räumen, in denen Sie sich während des Schlafes befinden. Und mit Betrunkenen will man sich hier wie dort nicht abgeben, abgesehen von den Wesen, die wissen, dass sie uns in diesem Zustand bestens ausnehmen können, ebenfalls hier wie dort.
    Krankheit und Schmerzen sind die Ausnahme. Niemand muss sich mit Schmerzen herumquälen, die mit geeigneten Mitteln gelindert werden können. Der alttestamentarische Gott, der das Elend und die Schmerzen seines Untertans Hiob wohlgefällig als Prüfung entgegennahm, wurde, wie sich noch immer nicht allgemein herumgesprochen hat, vor zweitausend Jahren von Christus abgelöst. Ab sofort gilt nicht mehr »Auge um Auge, Zahn um Zahn«, sondern »Liebe deinen Nächsten« und »Was du dem geringsten meiner Brüder getan hast, das hast du mir getan.« Und der nächste Bruder ist in diesem Fall der leidende Körper. Auch das ist eine Form des Loslassens!
    Versuchen Sie doch heute Abend Ihr Einschlafen zu beobachten. Nicht

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