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Lass mich dein Sklave sein

Lass mich dein Sklave sein

Titel: Lass mich dein Sklave sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Dayton
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hinüber und sah Rudi aus der Tür treten. Er ging die paar Stufen hinunter und den Weg entlang, der parallel zu dem Gebäude verlief.
    Ellen versuchte, auf seine Seite überzuwechseln, musste aber immer wieder vor den vorbeiflitzenden Autos zurückspringen, während Rudi sich immer weiter entfernte. Endlich wechselte die Ampel an der Kreuzung, und Ellen sprintete über die Straße. Ein blauer Lieferwagen fiel ihr auf, der neben der Hecke zwischen Weg und Parkplatz geparkt war, und sie blickte hinein.
    Auf den Vordersitzen saßen zwei Männer mit schwarzem Haar, die sauber rasiert waren und blaue Arbeitshemden trugen. Irritiert, ohne zu wissen, wovon, blieb Ellen kurz stehen und ging dann weiter.
    Rudi ging jetzt über eine Ausfahrt hinüber auf ein Auto zu, das abseits von den anderen stand. In der Hand hielt er seine Autoschlüssel. Ellen fing an zu laufen.
    “Rudi!” Was tat sie da? Erst vor ein paar Stunden hatte sie Campanello gebeten, Ibrahim davon zu überzeugen, dass er Rudi in Ruhe ließ, und sie selbst hatte ihn nur aus der Entfernung beobachten, ihn aber nicht festsetzen wollen.
    War sie denn verrückt geworden?
    Er wandte sich um. Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht, als er sie erkannte, und Ellen blieb niedergeschlagen stehen. Sie hatte sein Lächeln ausgelöscht.
    “Ellen?” Rudi machte einen Schritt auf sie zu und sah sie unsicher an. Je länger er sie dann aber anblickte, desto verschlossener wurde sein Gesichtsausdruck.
    “Ich gehe nicht zurück.”
    “Ich musste ihnen sagen, wo du bist, Rudi. Ich hatte keine Wahl. Dein Bruder sieht aus, als würde er kurz vor einem Herzinfarkt stehen, weil er sich so um dich sorgt.”
    „Ibrahim sieht immer so aus.” Rudi sah kurz zur Seite, bevor er den Blick wieder auf sie heftete und fortfuhr: “Das ändert nichts. Ich kann so, wie ich bisher gelebt habe, nicht weiterleben. Ich hasse den Mann, der ich war. Ich war nichts weiter als ein nutzloser Schmarotzer.”
    “Nein, Rudi. Du bist nicht so.” Sie blieb bei seinem Auto stehen, das als einziges noch auf dieser Seite des Parkplatzes stand.
    “Ich entwickelte mich aber in die Richtung”, sagte er. “Du kannst mir Handschellen anlegen, meine Beine zusammenketten und mich so ins Flugzeug schleppen und zurückbringen. Aber ich werde nicht dort bleiben. Meine Familie ist für mich zum Gefängnis geworden.”
    “Mir musst du das nicht sagen. Ich glaube dir. Aber du musst zurückkommen und das deinem Bruder und deinem Vater sagen. “
    “Was geht es dich an? Du machst dir nur deshalb um meine Sicherheit Gedanken, weil du dafür bezahlt wirst. Wenn du nicht das Geld von meinem Vater bekommen würdest, dann würde es dir vollkommen gleichgültig sein, was mit mir passiert.”
    “Das ist nicht wahr.”
    „Wirklich nicht?”
    Er wandte sich zu seinem Auto, die Schlüssel in der Hand, um aufzuschließen.
    Da wusste Ellen plötzlich, warum die zwei Männer in dem blauen Lieferwagen ihr so merkwürdig bekannt vorgekommen waren. Es waren die Terroristen, allerdings ohne Bart, und sie hatten in dem blauen Wagen gesessen und in diese Richtung geschaut, als ob sie auf etwas warteten.
    “Fass dein Auto nicht an!” Ellen sprang auf Rudi zu und stieß ihn zur Seite. Sie landeten beide auf dem Mittelstreifen aus Gras und rollten auf die andere Seite der Straße. Dann traf sie die Druckwelle einer ungeheuren Explosion. Ellen schlug mit dem Kopf auf, und sekundenlang wurde ihr schwarz vor Augen.
    Rudi hatte während der Explosion seinen Kopf mit den Armen geschützt. Jetzt sah er hoch, und eine große Wut stieg in ihm auf. Wer hatte das getan? Er sah zwei Männer aus einem blauen Lieferwagen aussteigen und vorsichtig mit Pistolen in der Hand näher kommen. Er hockte sich hin und beobachtete Ellen, die sich vergebens bemühte, sich aufzurichten. Sie tastete mit einer Hand nach der Waffe, die hinten in ihrem Gürtel steckte, fasste aber immer daneben, als sei sie nicht ganz bei sich.
    Da zog Rudi die Waffe, eine große Pistole, aus Ellens Gürtel und gab ein paar Schüsse auf die herankommenden Männer ab. Er feuerte wieder, während er Ellen auf die Füße half und sie hinter einen Pick-up zog.
    “Ellen, bist du verletzt?” Er musterte sie besorgt.
    “Was?” Sie sah ihn verständnislos an und zuckte zusammen, als ihnen die Kugeln der Terroristen um die Ohren pfiffen.
    Dann waren keine Schüsse mehr zu hören, nur die Stimmen der beiden Männer, die sich offenbar stritten. Rudi spähte vorsichtig hinter dem

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