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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Andrea peinlich. Bei so einem Training war körperlicher Kontakt nicht zu vermeiden. »Ich gebe Christiane Bescheid. Du kannst an ihrer Trainingsgruppe teilnehmen«, bot sie an.
    »Was willst du ihr sagen?« Andrea wirkte immer noch verunsichert.
    Du bist so süß! Das würde ich dir am liebsten sagen. Aber das würde Andrea wohl gleich zur Flucht veranlassen. Gina gewann ihre Selbstsicherheit zurück, weil Andrea gar nicht mehr so groß und stark erschien, so selbstsicher und unerreichbar.
    »Dass es mich nervös macht, eine Frau zu unterrichten, deren Körper sich im Liebesspiel an meinen gepresst hat«, sagte sie neckend. »Deren Stimme immer noch heiß flüsternd in meinen Ohren klingt. Soviel erotischer Spannung während der Arbeitszeit bin ich nicht gewachsen.« Sie grinste frech.
    »Sehr witzig«, presste Andrea leicht säuerlich hervor, spürte aber gleichzeitig, wie Röte in ihrem Gesicht aufstieg.
    Gina schmunzelte belustigt über Andreas Verlegenheit. »Keine Sorge. Mir fällt sicher etwas weniger Verfängliches ein. Also?«
    Andrea seufzte. Die Situation war wirklich grotesk. Gina hatte, wenn auch mehr im Scherz, den Nagel auf den Kopf getroffen. Leicht gesagt: Vergessen wir es einfach . So einfach war das eben nicht! Das Beste wäre, sie stände jetzt auf, bedankte sich und ging. Es gab genug Selbstverteidigungsstudios in Berlin. Sie würde sich eben ein anderes suchen.
    Gina wartete. »Schwere Entscheidung?«
    Andrea sah in ihre spöttisch blitzenden Augen. Doch hinter dem Spott sah sie noch etwas anderes: Wärme. Sie kämpfte mit sich. Sie konnte sich Gina gut als Trainerin vorstellen, immerhin besser als irgendeine andere, ihr fremde Person. »Hättest du denn Zeit dafür?« fragte sie so neutral wie möglich.
    Gina zuckte nur mit den Schultern. »Das ist mein Job. Ich zeige Frauen, wie sie sich verteidigen können.« Keine Spur von Spott mehr in ihrer Stimme. Nur Sachlichkeit.
    Das beruhigte Andrea. Gina sah die Sache ganz professionell. Gut. Unter diesen Voraussetzungen konnte sie sich durchaus mit dem Gedanken anfreunden, den Kurs hier zu absolvieren. Angesichts des Zeitdrucks, unter dem sie stand, konnte sie Gina vielleicht sogar bitten. . .
    »Da wäre noch etwas. Wäre es möglich . . . ich bräuchte sozusagen eine Art privaten Crashkurs.« In dem Moment, da Andrea es sagte, bereute sie es schon. Natürlich würde Gina wissen wollen, wieso. Und richtig . . .
    Ginas Augen musterten sie aufmerksam. »Bedroht dich jemand?«
    Andrea wich aus. »Das kann man so nicht sagen.« Es war besser, Gina wusste nicht zu viel über die Hintergründe.
    »Hast du Probleme mit deinem . . . Mann?« Gina versuchte ihre Stimme möglichst neutral klingen zu lassen, obwohl sie die Vorstellung von Andrea mit ihrem Mann . . . im Bett . . . das eine oder andere Mal verfolgt hatte.
    Andrea zögerte kurz. »Nein«, antwortete sie.
    »Was ist es dann?« Gina ließ nicht locker.
    »Darüber will ich nicht sprechen, Gina.« Andrea zog sich verstimmt in ihr Schneckenhaus zurück. War vielleicht doch keine so gute Idee gewesen, hier mit Gina . . .
    Oh, Vorsicht. Ich muss eine andere Taktik versuchen. Sonst verschwindet sie doch noch. Ginas Herz zog sich leicht zusammen bei dem Gedanken. »Je mehr ich über die Art der Bedrohung weiß, desto gezielter und damit wirkungsvoller ist das Verteidigungstraining. Das leuchtet dir doch ein, oder?« argumentierte sie schnell.
    »Das leuchtet wohl jedem ein«, musste Andrea zugeben.
    »Und?« Gina musterte Andreas Gesicht eindringlich.
    Andrea gab nach. »Kennst du den Ausdruck Stalking ?«
    Gina sah sie betroffen an. »Allerdings«, sagte sie. »Bist du sicher?« Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken bei dem Gedanken daran, was das für Andrea bedeutete, wenn es wirklich so war.
    »Ich leide nicht an Paranoia, falls du das andeuten willst.« Andrea hatte es langsam satt, so behandelt zu werden, als ob sie sich das alles nur einbildete. Ihre Stimme klang ärgerlich.
    »Schon gut.« Gina legte beschwichtigend eine Hand auf Andreas Arm. »Weißt du, wer es ist?«
    Andrea fühlte die Wärme, die Ginas Hand ausstrahlte. »Ich habe einen ziemlich konkreten Verdacht.« Sie zog ihren Arm weg. Sie konnte es einfach nicht mehr länger aushalten.
    Gina betrachtete sie nachdenklich. »Wie gefährlich schätzt du die Person ein? Ich meine, würde sie dich wirklich angreifen? Oft terrorisieren Stalker ihre Opfer hauptsächlich psychisch.«
    »Er ist bereits in einem anderen

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