Lass mich in Dein Herz
in Eigenheime und Erdgeschoßwohnungen wie dieser hier ein. Es ist ein einfaches System, ganz leicht zu bedienen. Auf Knopfdruck per Handsender oder beim Auf- und Zuschließen Ihrer Haustür schalten Sie Ihre Alarmanlage ein und aus. Und Sie haben eine komfortable, sprechende Alarmzentrale: Sie sagt Ihnen, welchen Befehl sie von Ihnen empfangen hat. Und sie erinnert Sie sogar beim Weggehen, ob zum Beispiel noch ein Fenster offensteht. Fehlbedienung ist praktisch ausgeschlossen. Aber das ist noch nicht alles. Wir können die Melder in zwei Gruppen aufteilen, damit Sie auch bei Anwesenheit diejenigen Räume überwachen lassen können, in denen sich gerade niemand aufhält. Oder Sie können sich im ganzen Haus bewegen, gleichzeitig aber Türen und Fenster überwachen. Die Anlage nimmt sogar auf Haustiere Rücksicht.«
»Sehr gut. Aber in diesem Fall nicht notwendig.« Andrea konnte sich ein Grinsen über den Eifer des Mannes nicht verkneifen.
»Bewegungsmelder erfassen sich bewegende Temperaturfelder und erkennen so sich bewegende Personen im überwachten Bereich«, erklärte er weiter. »Kontaktsender dienen speziell der Überwachung von Türen, Fenstern und so weiter. Fadenzugmelder für Rollläden, eine Sirene, zur Abschreckung sichtbar angebracht, verjagt im Ernstfall durch die Lautstärke des Alarmsignals den Einbrecher und alarmiert die Nachbarschaft, Rauchmelder alarmieren bei Brand und starker Rauchentwicklung, haustechnische Melder für Kühltruhen- oder Netzausfall. Die Zentrale, Kern des Ganzen, überwacht das alles. Und per Telefonwahlgerät wird eine ständig besetzte Notrufzentrale über Meldungen wie Einbruch, Brand, Notruf oder technische Alarme informiert. Alternativ ist eine Aufschaltung auf Freunde oder Bekannte möglich.«
Andrea lächelte leicht. Bis gestern hätte sie es nicht für möglich gehalten, dass sie so etwas einmal benötigen würde. Es wäre ihr allzu aufwendig erschienen. Selbst jetzt noch erschien es ihr albern. Was, wenn es doch nur Einbildung gewesen war? Nein, das war es nicht! Sie wandte sich wieder an den beflissenen Ingenieur. »Wann können Sie die Installation vornehmen?«
»Wenn Sie wünschen, in zwei Tagen. Sie müssen nur sagen, welche der Systemteile Sie haben möchten.«
»Komplettlösung«, erwiderte Andrea. Wenn schon, denn schon. »Und ich möchte, dass zusätzlich Videokameras installiert werden. Sie sollen sich automatisch anschalten, wenn Alarm ausgelöst wird.« Sie musste Beweise sichern.
Zum ersten Mal stockte der Mann. »Das ist nicht ganz billig.«
»Das spielt im Moment keine Rolle«, sagte Andrea. »Wichtig ist, dass die Wohnung rund um die Uhr überwacht wird. Lückenlos.«
Der Ingenieur nickte. »Kein Problem.« Er rechnete kurz und zeigte ihr das Ergebnis. Es war eine stolze Zahl. »Das ist ein Festpreis, unabhängig von der Anzahl der Einsätze«, ergänzte er. »Und wenn Sie sich bedroht fühlen, können Sie jederzeit anrufen. Dann kommt sofort ein Security-Team vorbei.«
»Gut.« Andrea nickte. »Dann kommen Sie also übermorgen und bauen die Anlage ein. Um welche Uhrzeit werden Sie anfangen?«
»Sagen wir acht Uhr? Es wird aber den Tag über dauern.« Er wartete mit erhobenem Stift, um den Termin einzutragen.
Andrea holte ihren Kalender. Es passte. Übermorgen stand keine Verhandlung auf dem Plan. »In Ordnung. Ich werde mir den Tag freinehmen.«
~*~*~*~
A ndrea verließ das Amtsgericht heute zeitig. Sie fuhr erst zum Einkaufszentrum, dann zu ihrer Schwester. Auf dem Weg zu ihr kam sie an dem Selbstverteidigungsstudio vorbei, von dem Carmen ihr erzählt hatte. Sie überlegte. Alarmanlage hin oder her, was, wenn Valentin sie außerhalb der Wohnung überfiel? Carmen hatte so unrecht nicht, wenn sie meinte, flinke Füße reichten da nicht aus. Valentin konnte sie in eine Falle locken, so dass keine Möglichkeit zur Flucht bestand. Und dann?
Andrea parkte den Wagen in der Nähe von Carmens Wohnung und ging die Straße zurück zu dem Studio. Sie betrat es, noch etwas unentschlossen, und sah sich um.
Ein junges Mädchen stand hinter einem halbkreisförmigen Tresen und lächelte sie freundlich an. »Möchten Sie sich anmelden?«
Andrea ging zu ihr. »Das weiß ich noch nicht. Ich möchte mich erst einmal informieren.«
»Dann gehen Sie am besten ins Büro«, schlug das Mädchen vor. »Dort finden Sie eine der Trainerinnen. Sie beantwortet Ihnen all Ihre Fragen.«
»Danke. Wo ist das Büro?« fragte Andrea.
»Den Gang hinunter, linke
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