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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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nickte. »In Ordnung.«
    Kurz darauf heulte die Sirene los, dass Andrea zusammenzuckte. Das Geräusch ähnelte dem einer Autoalarmanlage, nur war es erheblich lauter.
    »Das schreckt jeden Einbrecher ab, das dürfen Sie mir glauben«, versuchte der Ingenieur die Sirene zu übertönen und winkte in eine der versteckt angebrachten Kameras. »Um den Alarm auszuschalten, geben Sie nun den Zahlencode ein. Dennoch kommt eine Wachmannschaft, wenn sie nicht in der Kontrollzentrale anrufen und das vereinbarte Codewort durchsagen.«
    Andrea gab den Zahlencode ein. Die Sirene verstummte. Dann rief sie die Kontrollzentrale an, nannte Name, Adresse und Codewort und erhielt die Bestätigung, dass alles in Ordnung war.
    »Und wie programmiert man die Melder als zwei voneinander unabhängige Gruppen?« fragte sie dann. »Zum Beispiel, wenn ich mich im Wohnzimmer aufhalte, und im Schlafzimmer versucht jemand durch das Fenster einzusteigen?«
    »Ganz einfach. Sehen Sie.« Der Sicherheitsexperte zeigte ihr die richtige Programmierung.
    »Sehr schön.« Andrea bedankte sich.
    »Sagen Sie, es geht mich ja nichts an, aber Sie sind jetzt beinah besser ausgestattet als manch eine Bank.« Der Mann machte ein ernstes Gesicht. »Wenn Sie jemand bedroht, warum wenden Sie sich nicht an die Polizei?«
    »Das habe ich. Nur der sind aufgrund ihrer Dienstvorschriften die Hände gebunden. Bevor keine Straftat vorliegt, dürfen die Beamten nicht eingreifen. Und Sie werden mir wohl zustimmen, dass es dann bereits zu spät sein kann.«
    »Allerdings«, gab er zu.
    »Tja, was soll’s. Sehen Sie es mal so: Ihre Branche lebt davon.« Andrea war selbst erstaunt über ihren Galgenhumor. Aber was blieb ihr anderes übrig?
    Die beiden Monteure verabschiedeten sich. Andrea schloss hinter ihnen die Tür. So! Das war geschafft. In ihre Wohnung konnte jedenfalls niemand mehr eindringen. Nicht, ohne dass er bemerkt wurde. Sollte irgendwer sich trotz des Alarms nicht von einem Einbruch abhalten lassen, nahmen die Kameras ihn auf.
    Andrea atmete tief durch. Natürlich waren weder die Alarmanlage noch ihr Selbstverteidigungskurs eine Sicherheitsgarantie. Aber es war schon wesentlich mehr, als sie noch vor zwei Tagen aufzuweisen hatte. Und als sie gestern der Polizei die E-Mails vorlegte, hatte sie zum ersten Mal das Gefühl gehabt, dass man sie ernstnahm.
    Vielleicht hatten sie ja schon etwas über den Absender der Nachricht herausgefunden. Andrea wählte die Nummer des zuständigen Beamten.
    Dessen Auskunft war nicht eben aufbauend. »Wir haben dem Betreiber des Servers eine Kopie der an Sie gerichteten Mail geschickt. Er gab uns ohne Umschweife die IP-Adresse des Absenders. Das Problem ist nur, es handelt sich um einen PC in einem Internetcafé. Dort geben sich die User die Klinke in die Hand. Nur Stammkunden lassen sich eine eigene E-Mail-Adresse geben. Laufkundschaft benutzt einen Sammelnamen. Alle mit diesem Namen versandten Mails werden am Abend gelöscht. Ebenso eventuelle Posteingänge.«
    »War ja eigentlich zu erwarten«, entgegnete Andrea enttäuscht.
    »Tut mir leid, Frau Jordan.«
    »Sie können ja nichts dafür. Danke für Ihre Mühe.« Andrea legte auf.
~*~*~*~
    G ina sah verdutzt zu Andrea hoch, die über ihr stand und grinste.
    »War das so richtig?«
    »Du lernst schnell«, lobte Gina und rappelte sich von der Matte auf.
    »Ich habe allen Grund dazu«, entgegnete Andrea. Sie erzählte Gina von den E-Mails am gestrigen Abend. »Ich kann nichts dagegen machen.«
    »Am besten, dein Mann bringt dich zur Arbeit und holt dich auch ab«, meinte Gina.
    Andrea seufzte. »Das wird nicht gehen.«
    »Wieso?« Gina verstand nicht. »Deine Sicherheit wird ihm ja wohl so wichtig sein, dass er . . .«
    »Gina!« unterbrach Andrea sie, zögerte dann aber.
    »Ja?«
    »Ich . . . bin nicht verheiratet.«
    Gina schaute sie verdattert an. »Nicht verheiratet«, wiederholte sie automatisch. Sie schüttelte den Kopf. »Verstehe ich nicht.«
    »Was verstehst du nicht?«
    »Aber du hast doch gesagt . . .« Gina beendete den Satz nicht. Stimmt nicht. Andrea hatte nie gesagt, dass sie verheiratet war. Gina hatte es angenommen. »Ich meine, du hast nicht widersprochen«, korrigierte sie sich.
    »Ich weiß«, erwiderte Andrea.
    »Ach so.« Gina nickte. »Ja, jetzt verstehe ich«, sagte sie leise. Es kam Andrea gelegen, dass Gina annahm, sie wäre verheiratet. Das ersparte Andrea lange Diskussionen. Sie will nichts von dir. Das ist doch nicht neu für dich, Gina! Warum

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