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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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verachten. Aber –« Er unterbrach sich. »Als wir noch Kinder waren«, fuhr er fort, »hat unser Vater . . . er war sehr gewalttätig.« Er brach wieder ab.
    Andrea kannte genug solche Fälle. »Ihr Bruder hat Sie beschützt? Vor Ihrem Vater?« vermutete sie.
    »Ja.« Brandt sah sie an, eher mit den Augen eines Kindes als denen eines erwachsenen Mannes. »Ich weiß nicht, ob Sie das verstehen können. Ich akzeptiere ihn so, wie er ist.«
    Andrea nickte. Entweder log der Mann sehr glaubhaft, oder seine Geschichte stimmte. Allerdings, so wie er aussah, log er nicht. Aber vielleicht war Löwens ebenso gewalttätig wie der Vater, vor dem er seinen Bruder einst beschützt hatte. »Fürchten Sie ihn auch?« fragte sie.
    »Nein.« Brandt schüttelte heftig den Kopf. »Nein, auf gar keinen Fall.« Er räusperte sich. »Was interessiert Sie an ihm?«
    Andrea atmete aus. »Ihr Bruder ist Handlanger eines Mannes, der mich verfolgt«, sagte sie, während sie Brandt genau beobachtete. »Ich weiß nicht, was die beiden gegen mich planen, aber dass sie es tun ist ziemlich sicher.«
    »Verfolgt? Was heißt das?« Brandt runzelte die Stirn.
    »Sagt Ihnen der Begriff Stalking etwas?« fragte Andrea.
    »Natürlich.« Brandt sah sie ungläubig an. »Sie? Und Sie meinen, mein Bruder –?«
    »Ich habe ihn zusammen mit dem Mann gesehen, der mich verfolgt«, nickte Andrea. »Er heißt Valentin. Kennen Sie ihn?«
    »Nein.« Als Brandt Andreas zweifelndes Gesicht sah, setzte er hinzu: »Glauben Sie mir. Ich habe keinen sehr engen Kontakt zu meinem Bruder.«
    »Das ist nicht gut.« Andrea runzelte die Stirn. »Ich hatte gehofft . . .« Sie sah Brandt wieder an. »Glauben Sie, Sie könnten ihn dazu bringen, Ihnen zu verraten, was Valentin plant?«
    Brandt wiegte zweifelnd den Kopf. »Das wäre schwierig. Er würde sich selbst ans Messer liefern, wenn er einen Kumpan verpfeift. Ich glaube nicht, dass ich ihn dazu bringen kann.«
    »Können Sie nicht oder wollen Sie nicht?« fragte Andrea.
    Brandt atmete tief durch. »Ich werde es versuchen«, sagte er. »Aber versprechen kann ich Ihnen nichts.« Er stand auf. »Ich melde mich bei Ihnen, sobald ich mit meinem Bruder gesprochen habe. Aber erhoffen Sie sich nicht allzu viel davon.«
    »Sagen Sie ihm, wenn er ablehnt, wird er am Flughafen erwartet.« Andrea sagte es mit grimmigem Gesichtsausdruck.
    Brandt hob fragend die Augenbrauen.
    Andrea blickte ihn an. »Er wird wissen, was damit gemeint ist.«
    Und damit entließ sie ihn.

11.
    A ndrea berichtete Gina während des Trainings am Abend von ihrem Gespräch mit Brandt.
    »Glaubst du ihm?« fragte Gina und ließ ihren Arm nach vorn schnellen.
    Andrea fing den Angriff ab. »In meinem Beruf lernt man Lügner zu erkennen. Ja, ich glaube ihm.« Blitzschnell trat sie einen Schritt auf Gina zu, stellte ein Bein hinter Ginas und setzte mit den Armen einen Hebel an Ginas Schulter an, so dass die nach hinten fiel.
    Verdutzt sah Gina von unten zu Andrea hoch. »Aua!«
    »Hast du dir wehgetan?« Andrea beugte sich zu ihr.
    »Nein.« Gina rappelte sich hoch.
    »Was jammerst du dann?« fragte Andrea etwas schelmisch. »Ist dein Stolz verletzt?«
    »Du hast mich nur überrumpelt«, versuchte Gina ihre Niederlage zu kaschieren.
    »Dann habe ich ja das Klassenziel erreicht«, stellte Andrea trocken fest und verbeugte sich. »Ein Lob an die erfolgreiche Lehrerin.«
    »Danke.« Gina grinste.
    »Machen wir Schluss?« fragte Andrea.
    Gina nickte. »Ja. Man soll immer mit einem Erfolgserlebnis für die Schüler schließen, das hält die Motivation aufrecht.« Sie grinste noch ein wenig mehr.
    Andrea seufzte. »Leider habe ich schon anderweitig Motivation genug.« Sie nahm ihr Handtuch vom Boden auf. »Lust auf einen Kaffee? Oder einen Wein?« fragte sie.
    »Nein, ich glaube nicht«, sagte Gina.
    »Du bist doch nicht sauer, weil ich dich auf die Matte gelegt habe?« witzelte Andrea.
    »Blödsinn«, wehrte Gina ab.
    »Aber sauer bist du. Ist es immer noch, weil ich dich nicht angerufen habe, als ich zu Löwens fuhr?«
    »Quatsch«, widersprach Gina heftig. »Habe ich etwa was gesagt?« Dennoch strafte ihr Tonfall ihre Worte Lügen.
    Andrea reagierte darauf. »Nein, das ist gar nicht nötig«, sagte sie etwas traurig. »Der Vorwurf in deinen Augen ist Anklage genug.«
    »Dann sieh nicht in meine Augen.« Gina wirkte trotzig.
    Andrea lächelte weich. »Das fällt mir schwer. Sie sind so sanft. Ich verliere mich jedes Mal in ihnen.« Sie sah Gina an, doch die

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