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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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sie wieder, drangen diesmal tiefer vor.
    »Nicht wieder weggehen«, flüsterte Andrea. Es war ein einziges Flehen.
    Ginas Finger antworteten mit einer innigen Liebkosung des warmen, nassen Fleisches, das sie umgab, gingen über in ein gleichmäßiges Kreisen.
    Andrea fühlte, wie sich die Hitze in ihr zusammenzog, sie tiefer und immer tiefer durchdrang.
    Ginas Finger bewegten sich schneller, drückten das Fleisch fester.
    Andrea keuchte. Ihr Körper bäumte sich auf. In ihrem Kopf hatte nur ein Gedanke Platz. »Noch mehr . . .«, verlangte sie. »Bitte . . . bitte . . . o ja . . . ja . . . das ist genau richtig . . .«
    Ihr Becken senkte sich wieder, begann Ginas Fingern entgegenzustoßen. Ihrem Mund entrangen sich kurze, abgehackte Laute, die Gina nicht verstehen konnte. Sie zeigten an, dass Andrea die Kontrolle über sich völlig verloren hatte.
    Andrea spürte die Hitze in sich unerträglich werden. Wie ein Feuerball, der jeden Moment zerbersten würde. Aber statt in der erwarteten heftigen Explosion entlud sich die Hitze in einer wohligen Welle, die ihren Körper langsam von innen nach außen überschwemmte. Eine Welle, von deren pochendem Zentrum aus sich weitere, neue Wogen bildeten und in ihr ausbreiteten. Die nächsten Minuten erlebte sie im Gefühl einer angenehmen Schwäche, außerstande, sich zu bewegen oder etwas zu sagen.
    Gina legte sich neben sie und nahm sie in den Arm.
    So schliefen sie ein.
~*~*~*~
    A ndrea kämpfte gegen die Bleigewichte auf ihren Lidern an. Verdammt, dachte sie träge, du wolltest doch nicht einschlafen! Sie zwang sich, die Augen zu öffnen. Es dauerte eine Minute, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Ginas schmales, weiches Gesicht zeichnete sich neben ihr ab, das zerwühlte blonde Haar. Sie betrachtete die junge Frau nachdenklich, während sie schlief, als ob nichts ihr geschehen könnte.
    Wie ein Baby, dachte Andrea. Sie seufzte. So gut, wie sie sich vor wenigen Stunden in diesem Bett noch gefühlt hatte, so erbärmlich ging es ihr jetzt. Kaum dass sie in der Lage war, einen ersten klaren Gedanken zu fassen, hätte sie am liebsten alles ungeschehen gemacht.
    Es war jedes Mal dasselbe. Maren war seit vier Jahren tot, und noch immer hatte sie jedes Mal, wenn sie mit einer Frau schlief, hinterher das Gefühl, sie würde Maren betrügen.
    Das erste Mal, als sie diese Erfahrung gemacht hatte, glaubte sie noch, es wäre einfach nicht genug Zeit vergangen, ihre Gefühle für Maren wären noch zu stark. Sie glaubte schon damals nicht, dass sie Maren jemals vergessen würde, aber dass sie irgendwann eine andere Frau finden und mit ihr glücklich werden könnte, das glaubte sie schon.
    Damals! Sie hatte sich mit dem zweiten Versuch sehr lange Zeit gelassen. War bereit gewesen, ganz auf ihn zu verzichten. Schließlich dachte sie, die richtige Frau gefunden zu haben –, bis sich am Morgen danach das Schuldgefühl einstellte.
    Sie konnte nichts dagegen tun, nur gehen, um sich und der anderen eine zermürbende Beziehung zu ersparen. Eine Beziehung, die auf Sand gebaut war, solange Andrea sich im Herzen nicht frei fühlte.
    Gina kannte sie nicht einmal. Sie war einfach der Faszination einer unbekannten Frau erlegen. So weit war es schon mit ihr gekommen. Bisher hatte sie sich wenigstens noch etwas mehr Zeit gelassen, aber diesmal . . . Sie wusste selbst nicht, wie es geschehen war, konnte es sich nicht erklären. Und deshalb solltest du jetzt besser schnell von hier verschwinden! ermahnte sie sich.
    Möglichst jedes Geräusch vermeidend stand sie auf, suchte ihre Sachen zusammen und zog sich an. Ihr Blick fiel erneut auf Gina, die in diesem Moment zufrieden im Schlaf seufzte. Unwillkürlich huschte ein warmes Lächeln über Andreas Gesicht. Sie widerstand nur schwer dem Drang, Ginas Wange zu streicheln. Doch um unbemerkt verschwinden zu können, durfte sie sie nicht wecken.
    Leise schlich sie zur Wendeltreppe. In der Dunkelheit übersah sie jedoch den Hocker neben dem Bett. Dumpf schlug er auf dem Teppich auf. Sie hielt erschreckt inne.
    Gina bewegte sich. Ihre schläfrige Stimme fragte verwundert: »Du willst gehen? Es ist mitten in der Nacht.«
    »Ja, ich muss.« Andrea stand verlegen an der Treppe.
    »Verstehe, dein Mann kommt gleich von der Nachtschicht.« Es sollte ein Scherz sein, aber Andrea lachte nicht. Gina schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter. So war das also. Andrea hatte nur ein kurzes, anonymes Abenteuer gesucht.
    Na, was hast du denn

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