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Lass sie bluten

Lass sie bluten

Titel: Lass sie bluten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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Kontrolle über den Schokoritter? Sorge bitte dafür, dass Javier, Jorge und wenn nötig auch der Schokoritter unmittelbar festgenommen werden. Denn wenn die Kommunistenpresse von unserem eigentlichen Plan Wind bekommt, verbrennen sie uns bei lebendigem Leibe.
     
    Zum anderen habe ich gerade eben von den Ermittlern in der Abteilung für Wirtschaftskriminalität die Informationen erhalten, dass eine Anzahl von Banken im Hinblick auf verdächtige Transaktionen, die Gustaf Hansén und/oder JW und/oder Bladman in den vergangenen Tagen tätigten, Alarm geschlagen haben. Es ist ihnen gelungen, Namen von einigen der involvierten Unternehmen herauszufinden und diese in circa einem Dutzend der Fälle mit real existierenden Personen in Schweden in Verbindung zu bringen.
     
    Außerdem wollte ich Dich darüber informieren, dass Hansén vor Kurzem tot aufgefunden wurde. Die Polizei von Monaco bestätigt, dass zum jetzigen Zeitpunkt kein Verdacht auf ein Verbrechen vorliegt.
     
    Lennart, diese Information ist ÄUSSERST vertraulich.
     
    Wir sind in diesem Zusammenhang auf Namen gestoßen, von denen weder Du noch ich möchte, dass sie in den Schmutz gezogen werden. Deine Männer müssen bei dem geplanten Zugriff auf JW und/oder Bladman extrem vorsichtig zuwege gehen. Es existieren eine Menge Unterlagen, die nicht ans Tageslicht gelangen dürfen. Ich möchte, dass Du das Ganze unter strikter Kontrolle behältst und selbstverständlich dem Blick des Staatsanwalts entziehst. Ruf mich so bald wie möglich an!
     
    Bitte lösche diese Mail wie gewohnt.
    Leif

63
    Radisson Blu Arlandia Hotel: zwei Kilometer von Arlanda entfernt. JW zufolge: Die Russen wollten es so. Sie würden nur für ein paar Stunden bleiben. Das Gute daran war, dass Natalie offenbar die Männer mit der Entscheidungsbefugnis treffen würde. Nicht irgendwelche Hooligans, die sie nach Schweden abkommandiert hatten. Keine Unterhändler ohne Handlungsvollmacht.
    Sie betrat den Konferenzraum.
    Ein Mann kam auf sie zu und scannte sie mit einem Metalldetektor ab. Es knisterte – aber es piepte nicht. Er fuhr mit der Hand über ihre Arme, ihren Rumpf und über die Beine.
    Die Hand des Mannes war mit schwarzen Tätowierungen bedeckt.
    In den Sofas draußen in der Hotellobby saßen Goran, Thomas und Adam. Sascha saß in einem Wagen vor dem Eingang.
    In einer anderen Sofagruppe hatte sie Milorad und einige weitere von Stefanovics Männern gesehen.
    Thomas hatte sie auch auf einen Mann hingewiesen, der in der Lobby saß und ein ehemaliger Polizeikollege von ihm war. »Er wurde zwar vor einem halben Jahr gefeuert, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, was er hier macht.«
    Natalie wusste jedoch, wer er war: JW ’s Fahrer. Der Typ, der ihr ein schlechtes Gefühl vermittelte. Thomas sagte: »Ich finde es ziemlich merkwürdig.«
    Natalie konnte das Ganze jetzt nicht mehr abblasen. Wenn JW diesem Fahrer vertraute, musste sie es ebenfalls tun.
     
    Die Übereinkunft: nur sie und Stefanovic – von Angesicht zu Angesicht – im Konferenzraum. Plus JW und die Russen als Vermittler.
    Sie sah sich um. Ein ovaler Holztisch auf stählernen Beinen. Weiß gestrichene Wände mit gerahmten Fotos von Flugzeugen. Spots an der Decke. Typische Atmosphäre in einem Hotel mittlerer Preisklasse – Natalie hatte in den vergangenen Wochen in so vielen unterschiedlichen Hotels gewohnt, dass sie inzwischen allergisch auf weiße Wände und skandinavisches Design war.
    Draußen war es dunkel. Die Gardinen waren vorgezogen.
    Auf dem Tisch standen fünf Gläser und eine Flasche Absolut Vodka.
    Am Tisch saßen JW und zwei Männer mittleren Alters. Die Russen.
    Natalie wusste nicht gerade viel über diejenigen, mit denen sie sich treffen würde. Aber Thomas und Goran hatten ihr das Wenige erzählt, was sie wussten. Und JW hatte auch ein paar Worte über sie verloren.
    Solntsevskaja bratva: eines der mächtigsten Syndikate. Höchstwahrscheinlich die größte Mafiaorganisation der Welt. Wahrscheinlich: die einflussreichste Organisation Russlands – mit globaler Ausdehnung. Mit den wahrscheinlich gefährlichsten Männern überhaupt.
    Goran hatte ihr erklärt, dass ihr Vater eine enge Zusammenarbeit mit der
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unterhalten hatte. Aber es verhielt sich nicht so, wie Natalie es angenommen hatte – dass die Russen ihren Vater kontaktierten, um Unterstützung bei irgendeiner Sache zu bekommen. Es war genau andersherum. Ihr Vater hatte vor vielen Jahren mit folgender Botschaft Kontakt zu ihnen

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