Lassie bei den Rangers - Die verbotene Straße
heutiger Erfolg war gleich Null! Abgesehen davon, daß ich die Hütte repariert habe. Morgen besuche ich Frawley, Sandoval und noch ein paar Leute hier!“
„Hals- und Beinbruch!“ wünschte Jackie Woodruff. „Fahren Sie im Jeep?“
„Nein, ich reite!“
Verdacht
Obwohl es noch sehr früh war, als Corey den Horsethief Trail unterhalb der Hütte erreichte, wurde er doch schon von Billy Kent erwartet.
„Ich reite mit Ihnen zu Pete!“ rief ihm der Junge entgegen. „Wir wollen nämlich drüben in den Castles weitersuchen.“
Unterwegs fragte Corey: „Woher wußtest du eigentlich, daß ich zu Sandoval will?“
„Ich habe gestern abend Ihren Funkspruch abgehört“ lachte Billy. „Mit meinem Empfänger bekomme ich die Wetterwarte, die Polizei und die Funkstreife!“
Corey grinste.
„Na, da muß ich mich von nun an besser vorsehen!“
„Ich sage doch nichts weiter!“ beruhigte ihn der Junge. „Niemand erfährt von mir, daß Sie noch nicht weitergekommen sind!“
„Danke!“ lachte Corey trocken, während er die Markierungen betrachtete, die von den Landmessern zurückgelassen worden waren. Das Gelände hier, stellte er fest, bot kaum Schwierigkeiten.
Munter schwatzte Billy weiter, vom Funk kam er auf Elektronik zu sprechen, und Corey mußte bald feststellen, daß der Junge davon viel mehr verstand als er. Mehrmals mußte er sich Fachausdrücke erklären lassen.
„Ach, ihr Forstbeamten!“ lachte Billy. „Ihr kennt überhaupt nur Bäume, Straßen und solches Zeug!“
„Na, und?“
„Dabei gibt es elektronische Hilfsmittel, die euch das Leben mächtig erleichtern könnten!“
„Glaube mir, Billy, daß wir einige davon bereits einsetzen!“ versicherte Corey. „So bekommen wir zum Beispiel Fotos, die von Satelliten aufgenommen wurden.
Danach werden Karten gefertigt, Erkenntnisse über Veränderungen der Bodenbewachsung gewonnen, Verödungen des Waldes festgestellt. Früher benötigte man dazu viele Jahre!“
„Wirklich?“ Billy war überrascht. „Gibt es darüber Bücher? Ich würde sie gern lesen!“
Corey nickte. „Ich will mich bemühen, dir ein paar zu verschaffen!“
Während sie durch ein Dickicht ritten, kam Lassie den Hang heruntergerannt, eine Meßlatte zwischen den Zähnen.
„He, die Dinger darfst du aber nicht ausreißen!“ schalt Corey, während er vom Pferd sprang. Als er den Hang hinaufspähte, erblickte er noch einen gleichen Stab. Jedoch steckte er nicht im Grund, sondern hing in einem Gebüsch.
Sofort kletterte er hinauf, und Billy folgte. Oben mußte er feststellen, daß jemand eine große Anzahl Latten herausgerissen und beiseite geworfen hatte.
„Ich möchte wetten, daß Chilton seinen Hausmeister veranlaßt hat...“ begann Billy, aber Corey winkte ab.
„Bestimmt nicht! Auf etwas so Primitives würde Chilton sich nie im Leben einlassen!“
„Oh, doch!“ beharrte Billy. „Ich weiß noch, wie er Pete und mich beim Angeln in seinem See erwischt hat! Da war er sehr primitiv!“
„Was hattet ihr auch an seinem See zu suchen?“ lachte Corey, während er zu den Pferden zurückkletterte.
Bald erreichten sie eine Gabelung, von der aus ein Pfad zum nördlichen Arm des Perdoso hinunterführte.
„Wenn Sie nicht zu lange bei Frawley bleiben, warte ich hier“, meinte Billy. „Allerdings wartet Pete bestimmt schon auf mich.“
„Dann reite nur weiter!“ empfahl Corey. „Meinetwegen braucht ihr die Schatzsuche nicht aufzuschieben!“
So winkte Billy ihm zu und ritt weiter.
Erstaunt betrachtete Corey das Anwesen, das sich kurz darauf vor ihm öffnete: So groß hatte er es sich nicht vorgestellt. Das riesige Ranchhaus war zwar ziemlich alt, aber in bestem Zustand. Daneben lagen fünf Bungalows für Sommerfrischler, mehrere Ställe, feste Pferche, eine große Garage für mindestens vier Wagen und noch ein paar kleinere Gebäude.
Offenbar ging es den Brüdern Frawley nicht schlecht!
Jim Frawley trat auf die Veranda des Ranchhauses.
„Guten Tag, Ranger!“ rief er. „Kommen Sie herein, damit ich Sie mit meinen Brüderchen bekannt machen kann!“
Im geräumigen Wohnzimmer hingen an allen Wänden Jagdtrophäen. Auf dicken Teppichen standen schwere Möbel, darunter mehrere Gewehrschränke, und über dem Kamin war ein Büffelkopf angebracht.
Die „Brüderchen“ Thad und Seneca erwiesen sich als hochgewachsene, breitschultrige Männer, die Jim Frawley in nichts nachstanden. Sie waren ebenso fröhlich wie Jim — und sie musterten Corey ebenso gespannt
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