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Lassiter und die Agentin des Trusts

Lassiter und die Agentin des Trusts

Titel: Lassiter und die Agentin des Trusts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Sein Gesicht war rußverschmiert und die roten krausen Haare standen ihm wirr vom Kopf ab. Seine Kleidung war an einigen Stellen aufgerissen. Er sah aus, als hätte man ihn aus dem Fluss gefischt.
    Der Mann stand auf. Er war ebenso groß wie Lassiter, aber noch ein Stück breiter in den Schultern. Er reichte Lassiter die Pranke und sagte: »Matt hat mir schon von dir erzählt.« In seinen blauen, ehrlichen Augen funkelte es belustigt, als er mit einem leichten Grinsen fragte: »War wohl nichts mit dem Schäferstündchen, wie?«
    Lassiter grinste ebenfalls. »Du siehst aus, als hättest du versucht, den Big Muddy leer zu trinken, Campbell«, erwiderte er.
    »Chauncey für dich, Lassiter«, sagte der Riese. »Wie es aussieht, kämpfen wir Seite an Seite gegen das Ungeheuer PAC, das jetzt auch seine Krakenarme nach mir ausgestreckt hat.«
    »Was ist genau passiert?«, fragte Lassiter und zog einen zweiten Stuhl heran, auf den er sich setzte, während Matt Hathaway in dem Schreibtischsessel des Majors Platz nahm. »Pendleton hat behauptet, dass er seine Kanonen nicht auf die QUEEN OF ST. LOUIS abgefeuert hat.«
    Chauncey Campbell schüttelte den roten Lockenkopf und sagte grimmig: »Hat er auch nicht. Er hat uns eine Falle gestellt. Als wir die Sandy-Island-Biegung hinter uns gebracht hatten, trieb uns ein Floß entgegen, das in der Dunkelheit erst im letzten Augenblick zu erkennen war. Als es gegen unsere Backbordseite stieß, explodierte es. Die Detonation zerfetzte unser Heckschaufelrad. Die QUEEN war sofort manövrierunfähig. Das Feuer griff unheimlich schnell vom Floß aus auf unser Schiff über. Ich wusste in diesem Moment, dass wir keine Chance mehr hatten, die QUEEN zu retten, und befahl den Passagieren und der Mannschaft, von Bord zu gehen. Nur der verdammte Carrick wollte noch die Ventile öffnen, um zu verhindern, dass die Kessel in die Luft flogen. Das hat ihn das Leben gekostet.«
    Lassiter nickte. So ähnlich hatte er sich die Sache vorgestellt. Er war sich sicher gewesen, dass Pendleton und seine Männer auf der HORNET die Ursache für das Unglück der QUEEN OF ST. LOUIS gewesen waren.
    Chauncey Campbell stieß einen lästerlichen Fluch aus. »Daran lässt sich jetzt nichts mehr ändern«, murmelte er. Er richtete seinen Blick auf den Captain und knurrte: »Es wird Zeit, dass du endlich deinen großen Trumpf aus dem Ärmel ziehst, Matt Hathaway, damit wir den Aasgeier Pendleton und seine Handlanger vom Fluss fegen.« Dann blickte er wieder Lassiter an und sagte: »Du hast ja schon damit angefangen, Lassiter. Ich wollte Matt nicht glauben, als er mir erzählt hat, wie du Ryan Kavanaugh ohne mit der Wimper zu zucken umgepustet hast.«
    Lassiter grinste schmal. Er hätte gern gesagt, dass eine Menge Glück dabei gewesen war, doch Chauncey Campbell sah nicht aus, als ob er ihm das abgenommen hätte.
    Er wandte sich dem Captain zu, der im Sessel des Majors saß, und fragte: »Sollte der Major nicht bei unserem Gespräch dabei sein?«
    Hathaways Gesicht verzog sich. Chauncey antwortete an seiner Stelle und sagte: »Der Major ist ein hoffnungsloser Fall, Lassiter. Er hat sich mit einer Flasche Whisky in sein Quartier zurückgezogen und alles Matt überlassen.«
    Lassiter zuckte mit den Schultern. Das war nicht seine Sache. Aber er wusste, dass es bei der Army immer mit Schwierigkeiten verbunden war, wenn die Befehlsstrukturen nicht eingehalten wurden. Matt Hathaway spielte mit dem Feuer, aber das wusste er sicher selbst am besten.
    Er blickte dem Captain in die Augen und sagte: »Nun, Matt, dann rück mal heraus mit dem Trumpf, den du noch im Ärmel hast und von dem Chauncey meint, dass er stark genug ist, Pendleton vom Fluss zu fegen.« Sein Blick ging für ein paar Sekunden zwischen dem Captain und dem Missouri-Kapitän hin und her, bevor er sagte: »Ich vermute mal, dass er etwas mit einem Schiff namens WAR EAGLE und mit Joe Fowler zu tun hat, der dort drüben im Hospitalzelt seinen Rausch ausschläft.«
    ***
    Chauncey Campbell starrte ihn mit zusammengezogenen Brauen eine Weile an, bevor er sich an den Captain wandte und fragte: »Warum weiß er mehr als ich, Matt?«
    Seine Worte bewiesen Lassiter, dass der Kapitän der QUEEN OF ST. LOUIS mit der Armee zusammenarbeitete und offenbar eines seiner Schiffe als Lockvogel für Robert Pendleton zur Verfügung gestellt hatte.
    »Er ist der Boss unserer Aktion gegen die PAC«, murmelte Hathaway. »Frag mich nicht, für wen er arbeitet. Man hat mir allerdings

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