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Lassiter und die Agentin des Trusts

Lassiter und die Agentin des Trusts

Titel: Lassiter und die Agentin des Trusts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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versichert, dass er ein absolutes Ass ist, und das hat er wohl bewiesen, als er Kavanaugh mit dem Revolver schlug.«
    Dass er hier der Boss war, hatte Gerald Welby, der Mittelsmann der Brigade Sieben in Kansas City, Lassiter vorenthalten, aber wenn es denn von Hathaway akzeptiert wurde, wollte er nicht widersprechen.
    »Was ist mir dieser WAR EAGLE?«, fragte Chauncey Campbell mit ärgerlichem Gesichtsausdruck. »Und wozu braucht ihr den versoffenen alten Fowler, wenn ihr mich habt?«
    »Joe Fowler war nicht nur der Zweite Offizier auf der MONITOR, sondern auch der Geschützmeister, Chauncey«, sagte Hathaway mit schmalem Grinsen.
    »Verdammt, das war im Bürgerkrieg und ist mehr als ein Dutzend Jahre her«, knurrte Campbell. »Ich dachte, die Besatzung der MONITOR ist mit ihr vor Cap Hatteras abgesoffen.«
    »Da war Joe Fowler nicht mehr an Bord.«
    Auch Lassiter kannte die Geschichte des ersten Panzerschiffs, das im Bürgerkrieg das berühmte Gefecht gegen die MERRIMAC der Südstaaten zu seinen Gunsten entschieden hatte. Er hatte Bilder von der MONITOR gesehen. Eigentlich war nur der runde Geschützturm zu sehen gewesen, der Rest hatte die gleiche Höhe wie die Wasserlinie gehabt.
    »Und die WAR EAGLE ist solch ein Schiff wie die MONITOR?«, krächzte Chauncey Campbell.
    »Ja, eine Abwandlung für Binnengewässer«, sagte der Captain. »Sie wurde erst kurz nach Ende des Krieges fertig und in Louisville in Kentucky am Ohio eingemottet.«
    »Das ist auch schon ein Dutzend Jahre her«, knurrte Chauncey und rubbelte seinen roten Haarschopf. »Das Ding muss inzwischen verrostet sein.«
    »Ist es ganz und gar nicht, Chauncey«, sagte der Captain.
    »Du hast sie gesehen?«
    Hathaway nickte.
    »Und wie wollt ihr sie den Missouri heraufbringen, ohne dass die Männer der PAC, die ihre Augen und Ohren überall haben, nichts davon mitkriegen?«
    »Sie ist schon hier, Chauncey.«
    Dem rothaarigen Kapitän verschlug es die Sprache. Er schluckte heftig. Sein Adamsapfel hüpfte wie ein Ball auf und ab.
    »Die WAR EAGLE ist immer nur nachts gefahren, Chauncey«, sagte der Captain, bevor Chauncey Campbell fragen konnte. »Kapitän Mike Gorman schaffte es, sie ungesehen bis hierher zu bringen.«
    »Gorman? Verdammt, der muss ja noch älter sein als Fowler!«
    »Das war er auch.«
    »War?«
    Hathaway nickte. »Er starb vor zwei Wochen, kurz nachdem er hier mit der WAR EAGLE eingetroffen war, an einem seltsamen Fieber. Deshalb haben wir nach einem geeigneten Ersatz für ihn gesucht.«
    »Fowler ist nur noch fürs Saufen geeignet, für sonst nichts«, knurrte Chauncey. »Wenn seine Tochter nicht wäre, hätte er sich schon längst totgesoffen.«
    Lassiter mischte sich wieder ein. »Und wo ist die WAR EAGLE jetzt?«
    »Sie liegt etwa zehn Meilen von hier versteckt in einem toten Arm des Missouri, ein paar Hundert Yards nördlich der Einmündung des Burnt Creek.«
    »So versteckt, dass Pendletons Spione sie nicht entdeckt haben?«
    Der Captain nickte. »Pendletons Männer müssen vorsichtig sein. Sie begegnen überall Army-Patrouillen von Fort Abraham Lincoln, die das Boot abschirmen. Zwei Männer haben sie schon erwischt. Sie sitzen im Guardhouse von Fort Lincoln und werden erst wieder auf freien Fuß gesetzt, wenn unsere Aktion beendet ist. Aber einer entwischt ihnen immer wieder. Er reitet ein graues Pferd, und der Lieutenant der einen Patrouille glaubt, ihn zu kennen. Sein Name soll Jonah Quaid sein.«
    Chauncey nickte. »Den kenne ich. Ein kleiner, hagerer Bursche mit stechenden hellen Augen und schütteren aschblonden Haaren, die er im Nacken mit einem Tuch verknotet hatte. Der ist vor zwei Wochen auf meinem Schiff gefahren! Verdammt, wahrscheinlich hat der Kerl …«
    Der Captain winkte ab. »Das ist jetzt egal, Chauncey. Wenn wir nachher losreiten, werden wir von zwei 10-köpfigen Patrouillen abgeschirmt, die uns Verfolger vom Leib halten. Sie sorgen auch dafür, dass Quaid die WAR EAGLE nicht entdeckt.«
    Lassiter nickte und blickte dann Chauncey Campbell an. »Du kennst dich wie kein Zweiter auf dem Big Muddy aus«, sagte er. »Ich verstehe nicht, wieso du die WAR EAGLE nicht übernehmen kannst.«
    Chauncey zuckte mit den Schultern. »Ich könnte beim Navigieren auf dem Fluss zunutze sein, aber von der Handhabung eines solchen Kanonenbootes habe ich keinen Schimmer, geschweige denn von einer Gefechtsführung.«
    Wenn Chauncey das sagte, würde es stimmen.
    Also brauchten sie Joe Fowler, wenn sie den Kampf gegen Robert

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