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Lassiter und die Agentin des Trusts

Lassiter und die Agentin des Trusts

Titel: Lassiter und die Agentin des Trusts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Detonationen von Kanonen war.
    Sie stand am offenen Fenster ihres Zimmers. Vom zweiten Stock des Hotels aus konnte sie weit über den Fluss blicken. Sie kniff die Lider zusammen, als sie Rauchwolken über dem Grün der Wälder, die den Fluss säumten, aufquellen sah.
    Dort, zehn Meilen den Big Muddy hinauf, entschied sich ihr Schicksal. Der Gedanke, dass Robert Pendleton zu hoch gepokert und den Kampf verloren haben könnte, erschreckte sie plötzlich. Ihr wurde in diesem Moment klar, dass sie sich nicht intensiv genug um die Geschäfte der PAC gekümmert hatte. Sie hatte alles Pendleton überlassen und darauf gehofft, mit Jonah Quaids Hilfe die Führung des Trusts übernehmen zu können, wenn sie Pendleton abserviert hatte.
    Ihr Blick glitt zurück zu dem Sessel, in dem immer noch Jonah Quaid mit seiner blutverschorften Kleidung und dem auf die Schulter gesackten Kopf saß.
    Was sollte sie tun, wenn Robert Pendleton der Verlierer war? Allein konnte sie die Company nicht retten. Sie brauchte jemanden, der ihr die Geier vom Hals hielt, die sich auf den Trust stürzen würden, um sich ihren Anteil an der großen Beute herauszureißen.
    Sie dachte an Lassiter. Sie tat es nicht zum ersten Mal, aber diesmal sah sie nicht sein großes Glied vor sich, das ihr so viel Lust verschafft hatte, sondern den Mann, der wie kein anderer mit seinem Revolver umgehen konnte, was er bewiesen hatte, als er Ryan Kavanaugh aus den Stiefeln geschossen hatte, als wäre der nichts als ein zweitrangiger Revolverschwinger gewesen.
    Sie musste den großen Mann auf ihre Seite ziehen!
    Sie trat vom Fenster weg und vermied es, den toten Jonah Quaid anzuschauen. Vor dem Spiegel blieb sie stehen und knöpfte ihren Morgenmantel auf, den sie achtlos zu Boden gleiten ließ.
    Nackt drehte sie sich hin und her, strich über ihre großen festen Brüste und berauschte sich an ihrer makellosen Figur, die bisher noch jeden Mann um den Verstand gebracht hatte.
    Auch Lassiter würde ihr auf Dauer nicht widerstehen können. Auch er war ein Mann, für den der Besitz einer Frau mit ihrer göttlichen Gestalt der Himmel auf Erden sein musste.
    Sie hörte Geräusche durch das Fenster dringen, die ihr bekannt waren. Das Klirren von Eisenteilen, das sich mit Hufschlag und dem Janken von Leder vermischte, wies auf eine reitende Armeepatrouille hin.
    Sie war mit ein paar Schritten am Fenster, blickte über das Dach eines einstöckigen Hauses hinweg und sah Soldaten, die in Zweierformation von den Landestegen in die Stadt ritten.
    Sie erschrak heftig, denn nun wurde es zur Gewissheit, dass das Ende der PAC gekommen war.
    Sie kehrte zum Bett zurück, hockte sich nackt, wie sie war, mit gekreuzten Beinen nieder und starrte mit abwesendem Blick auf die Tür, als erwartete sie, dass Lassiter jeden Augenblick ihr Zimmer betreten würde, um sie von ihrer Verzweiflung zu erlösen.
    ***
    Lassiter sah die Soldaten mit geschulterten Gewehren an den Anlegestegen. Der Colonel von Fort Abraham Lincoln hatte sich an sein Versprechen gehalten, die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen, um Ausschreitungen zu verhindern.
    Sie hatten Bill Yates und seine Männer an der Sandy-Island-Biegung an Bord der WAR EAGLE genommen. Niemand hatte sein Leben verloren oder war auch nur verwundet worden.
    Bill Yates hatte berichtet, dass in Riverdale mehr als zwanzig voll beladene Schiffe der freien Schiffseigner und Kapitäne darauf warteten, wie der Kampf Chauncey Campbells gegen den Trust der PAC ausging. Inzwischen war das kleine schnelle Boot, das der YELLOWSTONE ROSE den Big Muddy hinab gefolgt war, bereist wieder auf dem Rückweg, um die Kunde von der Niederlage der PAC und der Vernichtung der HORNET nach Riverdale zu bringen. Yates hatte auch berichtet, dass drei Steamer dabei waren, die man Chauncey Campbell als Entschädigung seiner Verluste bei seinem heldenhaften Kampf gegen die PAC überlassen würde. Sie trugen die Fracht der QUEEN OF ST. LOUIS und der YELLOWSTONE ROSE, die Chauncey in Riverdale entladen hatte.
    Della Fowler stand neben dem großen Mann zwischen den beiden geschlossenen Öffnungen, durch die die mächtigen Kanonen der WAR EAGLE ausgefahren wurden, und betrachtete das Gewimmel am großen Anlegesteg. Sie hatte sich an Lassiter angelehnt.
    »Wird jetzt alles gut, Lassiter?«, fragte sie leise.
    Er zuckte mit den Schultern. »Den Trust wird es nicht mehr geben in der Form, wie die PAC ihn beherrscht hat«, erwiderte er. »Ich weiß nicht, ob Pendleton überlebt hat. Und

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