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Lassiter und die Arapaho-Amazone

Lassiter und die Arapaho-Amazone

Titel: Lassiter und die Arapaho-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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brauchte eine Weile, bis er wieder sprechen konnte. »Sheeree war schon da. Genau an dieser Stelle. Wir haben kein einziges Wort miteinander gesprochen. Wir mussten fast eine Stunde warten, bis Lightning Arrow erschien. Offenbar hatte er mit einer Falle gerechnet und sich vorher genau umgesehen, bevor er zu uns kam. Meine Anwesenheit schien ihn zu beruhigen. Er stieg vom Pferd und forderte Sheeree auf, zu sagen, was sie zu sagen hätte. Es waren seine letzten Worte. Denn in diesem Moment sprühte eine Blutfontäne aus einem großen Loch in seiner Brust. Er fiel um wie ein Brett. Erst dann vernahm ich den dumpfen Schuss, und mir wurde bewusst, dass ich Lightning Arrow in eine tödliche Falle gelockt hatte.«
    White Feather stieß ein leises Jammern aus. Sie hatte ihre Hände zu Fäusten geballt. Tränen liefen über ihre Wangen.
    »Was war mit Mrs. Fremont?«, fragte Lassiter kehlig.
    »Sie sagte mir, dass ich zurück zum Fort reiten solle. Niemand müsse wissen, dass der Arapaho in unserer Gegenwart getötet worden war. Sie hätte keine Ahnung, wer da mit einer Büffelflinte auf den Indianer geschossen hätte. Dann ritt sie davon. Ich hatte das Gefühl, dass auch mich jeden Moment eine Kugel treffen könnte. Aber ich bin ihr bis zur Hügelkuppe gefolgt und sah, wie Lee Dillon nach einer Weile zu ihr stieß. Dann bin ich zum Fort zurückgeritten.«
    Der Lieutenant sackte zusammen, als hätte er seine letzte Kraft verbraucht. Der Blick, mit dem er den Sergeant Major und den großen Mann bedachte, sagte, dass es ihm gleich war, was sie mit ihm anstellen würden.
    Lassiter hielt immer noch das Foto in der Hand. »Überlassen Sie es mir, Lieutenant?«, fragte er.
    Da Doyle nicht reagierte, steckte er es ein. Er nickte McCluskey zu, der sich ebenfalls erhoben hatte. »Reite mit dem Lieutenant zurück zum Fort. Behalt alles, was hier geschehen ist und was du von Boyle gehört hast, vorerst für dich.« Er blickte den Lieutenant an, der völlig weggetreten zu sein schien. »Auch Sie halten den Mund, Boyle. Vielleicht können wir Sie aus allem heraushalten. Niemand braucht von Ihrem Verhältnis mit Mrs. Fremont etwas zu erfahren.«
    Er antwortete nicht. Lassiter wandte sich an den Sergeant Major. »Pass auf ihn auf, Pat.«
    »Was hast du vor?«, brummte der Sergeant.
    »Ich reite zur Fremont Ranch. Mal sehen, was Mrs. Fremont und Mister Dillon zu ihrem Hochzeitsfoto sagen.«
    »Du kannst nicht allein …«, begann McCluskey, verstummte aber, als er sah, dass sich der große Mann an White Feather wandte, sie auf die Beine zog, ihr einen Arm um die schmalen Schultern legte und sie ein Stück zur Seite führte.
    »Ich weiß, dass es schwer für dich ist, zu schweigen«, murmelte er. »Aber es ist für deine Leute besser, wenn ihr euch aus der Sache heraushaltet. Ich werde mir den Mörder deines Bruders holen, und auch die Frau wird für alles bezahlen. Reite in euer Dorf. Wenn du redest, vernichtest du den Lieutenant.«
    Sie schaute ihn mit ihren schwarzen Augen an. Die Tränen waren getrocknet. Dann nickte sie und sagte: »Lass mich mit meinem Bruder und Wanbli allein.«
    Er sah, dass ihr Blick an ihm vorbei ging, und wandte den Kopf.
    Über den Wipfeln der kleinen Tannengruppe im Norden zog der große Weißkopfseeadler seine Kreise.
    Er nickte White Feather zu und wartete ab, bis der Sergeant Major und Lieutenant Boyle aufgesessen waren und in Richtung Fort Washakie davonritten. Dann stieg auch er in den Sattel seines Apfelschimmels, warf noch einen letzten Blick auf das Totengerüst mit Lightning Arrows Leichnam, auf die junge Arapaho-Squaw und den Adler, der sich genähert hatte und sich mit ausgebreiteten Schwingen auf dem bemalten Büffelfell nieder ließ, und ritt davon.
    Als er auf dem westlichen Hügelkamm noch einmal zurückblickte, sah er, dass White Feather mit dem Adler, in dem sie die Seele ihres Bruders vermutete, Zwiesprache hielt …
    ***
    Er hatte sich Zeit gelassen und war einen großen Bogen nach Norden geritten, denn er vermutete, dass Lee Dillon seinen Leuten eingeschärft hatte, die Grenzen des Reservats im Auge zu behalten, um rechtzeitig eine von dort ausgehende Gefahr zu erkennen.
    Er wusste, dass die meisten von Big Jim Fremonts Cowboys das Land inzwischen verlassen hatten. Viele waren es sowieso nicht gewesen, weil er ja viele der jungen Arapahos beschäftigt hatte. Jetzt war ihm auch klar, woher die junge Witwe so schnell neue Männer her bekommen hatte. Offenbar war Lee Dillon mit ihnen schon vor

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