Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)
sich in den beheizten Pool, sah sich im Kinosaal ein Fußballspiel an und ließ sich mit kleinen leckeren Abendessen verwöhnen.
»Cristina?«, fragte Ciba überrascht. Es war noch nie vorgekommen, dass sie ihn in der Öffentlichkeit angesprochen hatte. Sorgsam vermied sie jeden Kontakt zu ihm, da sie Angst hatte, jemand könnte sie zusammen sehen. Denn in seinem Zorn könnte der Herr des Universums, hätte er von ihrem Verhältnis erfahren, wild und zerstörerisch werden wie ein babylonischer Gott.
Zur Feier des Tages trug Cristina ein enges schwarzes Kleid, dessen Rückenausschnitt bis zu den Arschbacken reichte, und ein Hütchen mit Schleier. Sie war außer sich. »Fabrizio! Ich muss mit dir reden …«
Dem Schriftsteller wurde furchtbar schlecht. »Was ist los?«
»Eine sehr schlimme Sache …«
35 Ein Pianist spielte die Titelmelodie aus dem Film Out of Africa . Auf der Bühne bat Sasà Chiatti das Publikum um Ruhe. »Bitte einen Applaus für Corman Sullivan …«
Zwei schwarze Models führten den alten Jäger am Arm auf die Bühne.
Silvietta stellte das Tablett mit Lachshäppchen ab und applaudierte zusammen mit den Gästen.
Vielleicht ist das der Dalai Lama .
Die Vestalin der Bestien war aufgeregt. Nie im Leben hätte sie sich träumen lassen, jemals bei einer derart exklusiven Party dabei zu sein. So etwas, davon war sie überzeugt, gab es nicht einmal in Hollywood. Wo man auch hinsah, überall wimmelte es nur so von VIPs. Nicht, dass sie besonders auf VIPs stand, aber sie so aus der Nähe zu sehen, war schon irgendwie eindrucksvoll. Und außerdem hatte sie gerade ein Liebesgedicht von Fabrizio Ciba gehört, so ergreifend vorgetragen, dass sie ganz gerührt war … Bestimmt war er ein ganz außergewöhnlicher Mensch. So introvertiert und schüchtern. Vielleicht könnte sie ihn um ein Autogramm bitten. Ein Gedicht von ihm würde sich gut machen auf ihrer Hochzeitsanzeige. Sie könnte versuchen, ihn darum zu bitten. Er machte nicht den Eindruck, als wäre ihm der Erfolg zu Kopf gestiegen.
Auf diesem Fest, sagte sich Silvietta, könne sie sich Anregungen für ihr Hochzeitsessen holen. Die Eisskulpturen beispielsweise waren bestimmt nicht schwer zu machen. Auch Pfauen und Truthähne, die zwischen den Gästen einherstolzierten, waren ein gute Idee. Und die sizilianischen Karren mit Essen. Doch am meisten angetan war sie von dem alten Ape-Dreirad, wo Eis und Granita angeboten wurden.
Aber das Geld wird nicht reichen für all diese Dinge.
Murder hatte für die Hochzeit einen Kredit bei der Bank aufgenommen. Zwanzigtausend Euro, die reichten gerade, um das Lokal Vecchio Cantinone in Vetralla anzumieten, für das Catering und den Blumenschmuck in der Kirche.
Unser Fest wird bescheidener ausfallen, aber schön wird es trotzdem.
Ihr Blick fiel auf Zombie, der mit einer Platte Tramezzini in der Hand zwischen den Gästen umherging wie ein Gespenst. Er versuchte nicht einmal, den Kellner zu mimen.
Schade, dass er bei unserer Hochzeit schon tot ist.
Die Tatsache, dass er bei ihrer Hochzeit nicht dabei sein würde, machte ihr schwer zu schaffen. Er war doch ihr bester Freund, ihr Babykeks, und eigentlich hatte sie gehofft, ihn als Trauzeugen zu gewinnen. Sie beobachtete ihn. Er sah schrecklich aus. Als wäre er unter die Tram gekommen. Vielleicht hatte auch er keine Lust sich umzubringen. Wenn das stimmte, musste sie mit ihm reden.
Sie stellte ihr Tablett ab und rannte zu Zombie, der sich an einen Tisch gesetzt hatte und ein Glas Prosecco trank.
»Babykeks, was ist los?«
Abwesend sah er sie an.
Silvietta kniete vor ihm nieder und ergriff seine Hand. »Was hast du denn? Du bist so komisch.«
Er machte sich los. »Ich hab euch gehört.«
Ihr Magen verkrampfte sich, und sie stammelte: »Was? Wovon sprichst du?«
»Ich hab euch gehört. Ihr wollt heiraten. Und du hast mir nichts davon gesagt.«
»Ich wollte es dir ja sagen, aber …« Weiter kam sie nicht, ließ betreten den Kopf hängen.
»Super. Seit wann seid ihr mit den Vorbereitungen zugange? Wann gedachtet ihr, uns Bescheid zu sagen? Hast du uns auf die Gästeliste gesetzt? Du kannst uns streichen, wir kommen nicht.«
»Sag mal, warum blasen wir das Ganze nicht einfach ab, alle zusammen?«
Zombie nahm noch ein Glas Wein. »Das Ganze abblasen? Bist du verrückt? Ihr beide glaubt vielleicht, das Ganze hier wäre ein Spiel und wir wären hier, um die Satanisten zu spielen. Da liegst du falsch. Wir gehen bis zum bitteren Ende. Ich werde Mantos
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