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Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)

Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)

Titel: Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niccolò Ammaniti
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Gegend, mit Tannen und Wiesen, auf denen glücklich gefleckte Kühe weideten. Er trug eine der für die Gegend typischen Lederhosen und Wanderstiefel mit roten Schnürsenkeln. Eines Tages, als er mit Anna auf Pilzsuche war, verliefen sie sich im Wald. Sie hatten die Orientierung verloren, liefen Hand in Hand immer wieder im Kreis und fürchteten sich immer mehr, während die Nacht zwischen den immer gleichen Bäumen ihre Fangarme ausstreckte. Zum Glück kamen sie irgendwann an ein kleines, hinter Tannen verstecktes Chalet. Aus dem Schornstein stieg Rauch auf, und die Fenster waren erleuchtet. Sie klopften, und eine blonde Frau mit Haarknoten setzte sie zusammen mit ihren drei Kindern an den Tisch und gab ihnen Suppe mit Knödeln zu essen. Mamma mia , waren die gut, weich und köstlich!
    Fabrizio stellte fest, dass er sich in seinem Leben nichts anderes wünschte als eine Suppe mit Knödeln. Was war schon so schlimm daran, Chiatti diesen Gefallen zu tun, danach konnte er immer noch ein österreichisches Restaurant suchen.
    »Einverstanden. Ich lese es vor. Kein Problem. Aber wissen Sie zufällig, ob es hier in der Gegend ein österreichisches Restaurant gibt?«

33 Bei jeder Stufe knallte Antonios Kopf auf, und das dumpfe Geräusch hallte von dem Gewölbe über einer Treppe wider, die sich tief in den Eingeweiden der Erde verlor. Murder und Zombie zogen den Oberkellner an den Fußgelenken hinter sich her.
    An der Spitze der Gruppe ging der Anführer der Bestien und leuchtete mit einer Taschenlampe die Decke des in den Tuffstein gehauenen Ganges aus. Überall waren grüner Schwamm und Spinnweben zu sehen. Die Luft war feucht, und es roch nach nasser Erde.
    Mantos hatte nicht die geringste Ahnung, wo die Treppe hinführte. Er hatte einfach eine alte Tür geöffnet und war hineingegangen, bevor irgendjemand sie sah.
    Silvietta blieb stehen und sah Antonio besorgt an. »He, Leute, meint ihr nicht, die vielen Schläge auf den Hinterkopf könnten ihm schaden?«
    Saverio drehte sich um. »Er hat einen harten Schädel. Wir sind gleich da. Ich glaube, da ist die Treppe zu Ende.«
    Murder war müde. »Zum Glück. Wir latschen jetzt schon Stunden immer abwärts. Wie in einem Bergwerk.«
    Sie waren in einer Grotte angelangt. Zombie zündete zwei Fackeln an, die an der Wand hingen. Und ein Teil des Raums wurde hell.
    Es war keine Grotte, sondern ein lang gezogener Saal mit niedriger Decke, in dem reihenweise morsche Fässer standen und Berge von verstaubten Flaschen herumlagen. An allen Seiten versperrten verrostete Gitter kleine Durchgänge, die Gott weiß wo hinführten.
    »Das ist der perfekte Ort für ein satanisches Ritual.« Murder hob ein Flasche auf und wischt den Staub von dem Etikett. »Amarone aus dem Jahr 1943.«
    »Das war bestimmt der königliche Weinkeller«, vermutete Silvietta.
    »Satanische Rituale macht man nicht im Keller. Höchstens in einer entweihten Kirche oder aber unter freiem Himmel. Auf jeden Fall bei Mondschein.« Mantos zeigte auf die Ecke unter den Fackeln. »Los, wir legen meinen Cousin da ab, und dann gehen wir, wir können nicht noch mehr Zeit verlieren.«
    Zombie stand etwas abseits und inspizierte eins der Gitter. Silvietta ging zu ihm. »Merkwürdig. Vier Gänge, die genau gleich sind.« Sie steckte eine Hand durch das Gitter. »Warme Luft. Wo die wohl herkommt?«
    Zombie zuckte die Schultern. »Ist doch egal.«
    »Meinst du, es ist sicher, wenn wir ihn hierlassen? Was ist, wenn er wieder zu sich kommt?«
    »Keine Ahnung … Ist mir auch egal.« Zombie drehte sich durch und durch abweisend um.
    Silvietta sah ihn fragend an. »Was hast du denn? Bist du sauer?«
    Ohne zu antworten, begann Zombie, die Treppe hochzusteigen.
    Mantos folgte ihm. »Los, Abmarsch!«
    Als die Bestien etwa hundert Stufen zurückgelegt hatten, hörten sie ein dumpfes Geräusch von unten.
    Murder blieb stehen. »Was war das?«
    »Wahrscheinlich ist Antonio aufgewacht«, sagte Silvietta.
    Mantos schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Der schläft noch ein paar Stunden. Das Sedaron ist stark.«
    Und sie gingen weiter.
    Wären sie hingegen umgekehrt, hätten sie entdeckt, dass der Körper von Antonio Zauli verschwunden war.

Begrüßung der Gäste durch Salvatore Chiatti
    34 Hinter einem Zirkuswagen, den man aus diesem Anlass zur Bühne umfunktioniert hatte, tigerte Fabrizio Ciba, den Gedichtband von Neruda in der Tasche, auf und ab. Man hatte ihm ein Mikrofon angesteckt und erklärt, in ein paar Minuten müsse er auf

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