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Lasst uns ueber Liebe reden

Lasst uns ueber Liebe reden

Titel: Lasst uns ueber Liebe reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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»Die hat er gebraucht
für seinen neuen Hey-ich- hab-ein-Gedicht-veröffentlicht-Look.«
    »Ach ja?«
Zeke schien nicht zu wissen, wovon sie sprach. Er sah die Straße hinunter und
ließ seinen Basketball noch einmal hart vom Boden abprallen, bevor er die Hand
hob. »Also dann, Leute...«
    »Man sieht
sich!«, rief Dan und schaute seinem Freund hinterher, der dribbelnd in
entgegengesetzter Richtung davonschlenderte.
    »Also
erzähl, was gibt es tolles Neues?«, fragte Vanessa, als sie sich auf der 78.
Straße nach Westen wandten.
    Ein kalter
Wind trieb Wolken über den blassgrauen Himmel. Durch die nackten Äste der
Bäume im Riverside Park am Ende des Blocks sah Dan den Hudson silbern glitzern.
»Tja...«, sagte er geheimnisvoll, »... also, heute Morgen hat mir diese
superberühmte Literaturagentin Rusty Klein auf die Mailbox gesprochen. Echt
abgedreht. Sie hält mich für den neuen Keats und hat gesagt, jetzt wo die Leute
angespitzt sind, muss es Schlag auf Schlag weitergehen.«
    »Wow! Die
kenne ja sogar ich\« Vanessa war beeindruckt. »Aber was heißt das jetzt
konkret?«
    Dan blies
Rauch in die Luft. »Ich glaub, es heißt, dass sie meine Agentin werden will.«
    Vanessa
blieb stehen. Sie wusste sowieso nicht, wo sie überhaupt hingingen. »Aber du
hast doch bloß dieses eine Gedicht veröffentlicht. Ich will dir das jetzt nicht
mies machen, Dan, aber mit solchen Leuten muss man echt aufpassen. Nicht dass
sie dich irgendwie ausnutzt. Was hat sie denn mit dir vor?«
    Dan war
auch stehen geblieben. Er stellte den Kragen seines schwarzen wollenen
Armeemantels hoch und klappte ihn wieder runter. Wieso war Vanessa so negativ?
Das alles war zwar völlig unerwartet gekommen, aber es war extrem cool. Und
eine Agentin zu haben, hieß nicht, dass er jetzt seine Seele verkaufen und
anfangen würde, hirnlose Werbeslogans für GAP zu schreiben - falls Vanessa das
befürchtete. »Keine Ahnung, aber ich denk schon, dass sie mir bei meiner
Karriere behilflich sein kann. Vielleicht stell ich einen Gedichtband
zusammen, und sie versucht, einen Verleger dafür zu finden oder so.«
    Vanessa
hauchte sich auf die Hände und rieb sich damit über ihre halb erfrorenen Ohren.
»Können wir zu dir gehen? Ich frier mir hier den Arsch ab. Außerdem müssten wir
weiter an unserem Film arbeiten.«
    Dan warf
seine aufgerauchte Zigarette auf den Boden. »Weißt du, ich hab mir überlegt,
dass ich gern in Ruhe in meinen alten Notizbüchern rumblättern würde. Na ja,
vielleicht entdecke ich so was wie einen thematischen roten Faden, mit dem
sich was anfangen lässt. Für mein Buch, verstehst du.«
    Vanessa
hätte ihm gern ihre Dienste als Lektorin angeboten, aber es klang nicht so,
als wollte Dan irgendwelche
    Hilfe.
»Okay«, sagte sie ruhig. »Ruf mich an, wenn du mich brauchst.«
    Dan
zündete sich die nächste Zigarette an und klappte den Kragen wieder hoch - er
experimentierte noch mit seinem neuen Look.
    »Ach so,
ich wollte dich noch was fragen. Rusty Klein hat mich auf die Gästeliste von
irgendeiner Show setzen lassen. Better than Naked oder so. Sagt dir das was? Ist das eine Band oder was?«
    Better
than Naked war der Name einer Designergruppe, die Antifashion-Fashion machte, für die
Vanessas ältere Schwester Ruby das Geld verpulverte, das sie bei ihren Gigs
verdiente. Die Sachen sahen aus wie Secondhandklamot- ten, über die ein Heer
von Straßenreinigungswagen gerollt ist, was natürlich genau so auch
beabsichtigt war - sehr Ur ban, sehr
ich-scheiß-auf-alle-Trends.
    »Am
Freitag fängt doch die Fashion Week an«, erklärte Vanessa. »Wahrscheinlich hat
sie dich auf die Gästeliste für die Modenschau setzen lassen. Better than Naked ist so ein Modelabel. Ich kenn das auch nur,
weil Ruby total auf die Sachen steht und sich die ganzen Shows immer im Fernsehen
anguckt. Ich verstehe nur nicht, wie Rusty Klein darauf kommt, dass du auf eine Modenschau willst. Ich meine, was interessieren dich
Klamotten? Da treiben sich lauter Poser und Möchtegerns rum - du weißt schon,
die ganze hohle Modeszene eben.«
    Dan zog
nachdenklich an seiner Zigarette. »Ich glaub, ich schau mir das mal an.« Er
wäre auch zu einer Wrestling-Veranstaltung gegangen, wenn Rusty Klein sich
dort mit ihm verabredet hätte. Immerhin ging es darum, den Grundstein zu
seiner schriftstellerischen Karriere zu legen.
    Vanessa
hätte Dan liebend gern auf der Modenschau von Better than Naked gefilmt, das wäre ideales Material für ihr Projekt gewesen, aber das

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