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Lasst uns ueber Liebe reden

Lasst uns ueber Liebe reden

Titel: Lasst uns ueber Liebe reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Bändeln ihrer weißen Kaschmirmütze mit Ohrenklappen.
Eigentlich wollten sie und Aaron am Freitagabend im Soap in der Lower East Side
erst etwas trinken und anschließend bei ihr zu Hause im Bett Nachtprogramm
gucken und... abhängen.
    Was immer das hieß.
    Aber mit
Aaron konnte sie jederzeit abhängen. Noch ein ganzes Leben lang! Das Angebot,
während der New Yorker Fashion Week bei einer Modenschau von Les Best mitzumachen,
bekam man dagegen nur einmal. Natürlich hatte sie Lust! Das hieß nicht, dass
sie eine Karriere als Model ins Auge gefasst hätte, aber es war eine gute
Gelegenheit, Les Best zu zeigen, wie grandios sie seine Mode fand. Außerdem
würde es Spaß machen. Aaron würde das verstehen. Er war so ein toller
Freund, dass er ihr wahrscheinlich sogar noch gut zureden würde,
es zu tun.
    »Kann ich
gern machen.« Serena spitzte ihre perfekten Lippen, die weder zu dünn noch zu
voll waren, und grinste über ihre eigene Dreistigkeit, als sie sagte: »Aber
nur, wenn ich deine Jacke bekomme. Genau die wollte ich nämlich gerade meinem
Freund kaufen, und ein kleines Vögelchen hat mir zugezwitschert, dass du dir
die letzte geschnappt hast.«
    »O Gott,
klar, natürlich!« Der Typ riss sich die Jacke vom Leib und faltete sie
routiniert zusammen. Dann ging er damit zur Kasse, schlug sie in schwarzes
Seidenpapier ein und steckte sie in eine der begehrten weißen Tüten mit dem
Les- Best-Schriftzug. »Bitte schön, Darling.« Er hielt sie Serena hin. »Ich
habe sie höchstens eine Stunde angehabt. Betrachte sie als Geschenk des Hauses.
Wir sehen uns dann Freitag im Bryant Park im Zelt von Les - Punkt sechzehn Uhr,
okay? Du stehst auf der Gästeliste und kannst noch vier Freunde mitbringen.
Sprich einfach eines der Mädchen an, die mit Head- sets und Klemmbrettern
rumlaufen. Die sagen dir dann, wo du hinmusst.«
    Serena
griff nach der Tüte. Sieg!
    »Gibt's
vorher nicht irgendeine Anprobe oder einen Testdurchlauf?« Sie zog sich die
weiße Mütze tiefer über die Ohren.
    Der Typ
verdrehte die Augen, als sei die Frage völlig abwegig. »Honey, sei nicht
albern, du bist ein Naturtalent«, flötete er. »Vertrau mir. Du siehst sowieso
fantastisch aus, ganz egal was du anhast oder machst.« Er drückte ihr seine
Visitenkarte in die Hand. Guy Reed, Chief d'Affairs, Les Best Couture. »Wenn du sonst noch Fragen hast, ruf mich einfach an.« Er küsste sie zum
Abschied auf die Wange. »Mhmm, was ist das für ein Parfüm?«
    Serena
lächelte. Auch die Frage nach ihrem Parfüm war sie gewöhnt. »Das ist eine
Eigenkreation«, sagte sie und wusste ganz genau, dass diese Antwort genauso
geheimnisvoll war wie der Duft.
    Guy
schloss die Augen und atmete tief ein. »Mmmm, köstlich!« Er schlug die Augen
wieder auf. »Das muss ich Les erzählen. Er hat schon seit längerem vor, ein
Parfüm rauszubringen und sucht noch nach dem richtigen Duft.« Er zupfte mit seinen
gebräunten Fingern spielerisch an Serenas Mützenbändeln. »Also dann, bis
Freitag, Liebchen. Halt dich warm. Und vergiss nicht die Aftershow-Party - die
wird noch besser als die Show!«
    Serena
hauchte ihm einen Luftkuss zu und trat dann in die Kälte hinaus. Sie konnte es
kaum erwarten, Aaron sein Geschenk zu geben und ihm von ihrem Modeljob zu erzählen.
Vielleicht hatte er ja sogar Lust, in seiner neuen Jacke mitzukommen; sie
würden zusammen auf der Aftershow- Party abfeiern, und sie konnte ein bisschen
mit ihm angeben.
    Kaum hatte
sie die rechte Hand gehoben, die in einem weißen Kaschmirfäustling steckte,
hielten nicht weniger als vier Taxis mit quietschenden Reifen am Straßenrand
und machten hupend auf sich aufmerksam.
    Hach, es
ist wirklich nicht leicht, so schön zu sein.

 
    v
rockt anderer leute weiten
     
    Ruby hatte
anscheinend mal wieder das Hausfrauenfieber gepackt. Der verlockende Duft
frisch gebackener Brownies wehte zu Vanessa ins Zimmer, die auf dem Boden saß
und die Einsendungen für die nächste Ausgabe der Schul-Kunstzeitschrift Rancor sortierte, deren Chefredakteurin sie war. Aus dem
Heizlüfter blies stickig warme Luft und durch die beiden offenen Fenster
drangen das Jaulen von Sirenen und lautes Hupen zu ihr herein. Der Holzboden
rings um sie herum war mit der üblichen Ausbeute bedeckt: zwanzig
Schwarzweißfotografien von Wolken, Füßen, Augen oder dem geliebten Hund, drei
Kurzgeschichten darüber, was für ein befreiendes Gefühl es sei, endlich den
Führerschein zu machen und unabhängig zu werden, auch wenn man den Eltern

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