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Lasst uns ueber Liebe reden

Lasst uns ueber Liebe reden

Titel: Lasst uns ueber Liebe reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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ihre Tochter an ihren Busen. »Cyrus
hat sich immer ein Mädchen gewünscht. Und du kannst bald mit deiner kleinen
Schwester spielen, wenn du in den Semesterferien von der Uni nach Hause
kommst.«
    Blair
verzog das Gesicht, weil ihr Magen bei dem Wort »Uni« sofort wieder einen Salto
schlug.
    »Du weißt
ja, dass es allmählich eng wird«, plapperte Eleanor weiter. »Wenn du damit
einverstanden wärst, würden wir dein Zimmer gern in ein Kinderzimmer umwandeln.
Du und Aaron, ihr zieht ja sowieso bald aus, wenn ihr studiert. Es macht dir
doch nichts aus, Schatz, oder?«
    Blair sah
ihre Mutter mit ausdrucksloser Miene an. Sie hatte nie einen Stiefvater gewollt
und auch keinen Stiefbruder und erst recht keine kleine Halbschwester - vor
allem wenn die ihr als Erstes ihr Zimmer wegschnappte. »Ich muss mich hinlegen«, sagte sie schwach.
    »Ich lasse
dir von Myrtle eine Bouillon bringen«, rief ihre Mutter ihr hinterher.
    Blair
knallte die Zimmertür zu, ließ sich aufs Bett fallen und begrub ihr Gesicht in
den Tiefen ihres extraweichen Daunenkissens. Ihre graue Malteserkatze Kitty
Minky sprang ihr auf den Rücken und walkte mit den Pfoten ihren schwarz-weißen
Pulli von Fair Isle durch. »Hilf mir«, wimmerte Blair unglücklich. Ach, könnte
sie doch nur bis Ende August hier liegen bleiben und dann mit dem Helikopter direkt
nach Yale in ihr Zimmer im Studentenheim fliegen und all die Scheißszenen aus
dem Film streichen, der ihr Leben war. Die verunglückten Passagen des
Drehbuchs, die umgeschrieben werden mussten.
    Aus
Gewohnheit streckte sie die Hand aus und drückte auf die Taste des ABs, der
neben dem Bett stand. Sie behielt die Augen geschlossen, während sie ihn
abhörte.
    »Hallo,
Blair. Hier ist Owen. Owen Wells. Bitte entschuldige, dass ich nicht früher
angerufen habe. Was war denn los? Als ich aufgewacht bin, warst du schon weg.
Ich wünsche dir einen fröhlichen Valentinstag, Schönheit. Ruf mich bitte zurück,
wenn du mal Zeit hast. Bye-bye.«
    »Hallo,
Blair. Noch mal Owen. Hast du meine Rosen bekommen? Hoffentlich gefallen sie
dir. Ruf mich zurück, wenn du Zeit hast. Danke. Bis dann.«
    »Hallo,
Blair, ich weiß, das kommt etwas sehr spontan, aber hättest du Lust, heute
Abend mit mir essen zu gehen? Ach so ja, ich bin s noch mal, Owen. An der
Heimatfront haben sich die Pläne etwas geändert und ich hätte Zeit. Wie wäre es
mit dem Le Cirque, meine Schöne? Ruf mich doch an.«
    »Hallo,
Blair, ich habe also den Tisch im Le Cirque re- ser...« Blair stieß den
Anrufbeantworter vom Nachttisch, wobei der Stecker aus der Dose gerissen wurde.
Es war ihr scheißegal, dass Owen eine unglaublich sexy Stimme hatte und
womöglich besser küsste als alle anderen Männer in New York. Mit ihm als Cary
konnte sie nicht Audrey spielen. Nicht mehr, nachdem sich Cary als verlogener,
betrügerischer, beschissener Arschlochsuater entpuppt hatte. Sollte Owen doch
in Yale ramerzählen, sie sei eine dämliche, oberflächliche Zicke, die keine
zwei Wochen dort überleben würde, das wäre ihr scheißegal. Auf Owen war
geschissen und auf Yale auch.
    Sie griff
nach dem Telefon und tippte Owens Nummer ein. Er hatte ihr bloß seine
Handynummer gegeben. Klar, wahrscheinlich weil es das einzige Telefon war, bei
dem er sicher wusste, dass kein anderer ranging.
    »Blair?«
Owens Stimme klang hocherfreut, als er sich schon nach dem ersten Klingeln
meldete. »Wo hast du gesteckt? Ich habe den ganzen Tag versucht, dich zu
erreichen!«
    »Stell dir
vor, ich war in der Schuld «, fauchte Blair. »Das ist für dich schon lang her, ich
weiß, aber Schule ist ein Ort, wo man unter der Woche hingeht und Sachen
beigebracht bekommt. Ich bin bloß so früh zu Hause, weil ich mich nicht gut
fühle.«
    »Oh, dann
willst du heute wahrscheinlich nicht essen gehen?«
    Seit Blair
wusste, was Owen für ein ausgewachsener Wichser war, klang seine Stimme längst
nicht mehr so sexy. Sie stand auf, ging zur Tür ihres Kleiderschranks, an dem
ein großer Spiegel hing, und betrachtete sich darin. Ihre Haare schienen schon
wieder ein Stück gewachsen zu sein. Vielleicht dauerte es gar nicht so lang,
bis sie wieder lang waren. Sie konnte sie natürlich auch noch kürzer schneiden
lassen. Blair strich sich das Haar streng aus der Stirn, um zu sehen, wie sie
mit radikaler Kurzhaarfrisur aussehen würde.
    »Übrigens
kenne ich deine Tochter«, zischte sie in den Hörer, während sie zur Kommode
ging und in der obersten Schublade nach der kleinen, uralten

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