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Lauf des Lebens

Lauf des Lebens

Titel: Lauf des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LINDA HOWARD
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zusammengebissen. Mit übergroßer Anstrengung spannte er die Muskeln seines rechten Beines an. Der rechte Fuß bewegte sich pendelnd nach vorne. Ein wilder Schrei drang aus der Tiefe seiner Brust, dann ließ er sich vornüber auf die Holme sacken. Zitternd kam Dione auf die Füße und streckte ihre Hand nach ihm aus. Aber bevor sie ihn zu fassen bekam, straffte er seine Schultern erneut und begann dieselbe Prozedur mit seinem linken Fuß. Er warf den Kopf zurück und schnappte nach Luft. Am ganzen Körper traten seine Muskeln vor Anstrengung hervor, doch schließlich bewegte sich auch der linke Fuß, zögernder zwar als der rechte, aber er bewegte sich. Dione stand wie angewurzelt neben ihm und sah gebannt zu. Stille Tränen liefen ihr unbemerkt übers Gesicht.
    „Verdammt! Noch einen“, feuerte er sich selbst an. Bebend vor Anstrengung versuchte er, einen weiteren Schritt zu machen.
    Sie konnte nicht länger an sich halten. Mit einem unterdrückten Schrei sprang sie auf ihn zu, warf ihre Arme um seine angespannte Taille und vergrub ihr Gesicht in seiner schweißnassen Halsbeuge. Er schwankte, kam wieder ins Gleichgewicht und umschlang sie so fest mit seinen sehnigen Armen, dass sie kurz ächzte.
    „Du betörendes Wesen“, murmelte er, vergrub seine Hand in ihrem dicken, wallenden Haar und wickelte sich spielerisch einzelne schwarze Strähnen um die Finger. An ihren Haaren zog er ganz sanft ihren Kopf von seiner Schulter, bis ihr Gesicht sich seinem zuwandte. Er konnte ihre nassen Wangen sehen, ihre glitzernden, schwimmenden Augen und ihre zitternden Lippen. „Du störrisches, wunderschönes Wesen, du hast mich am Schopf gepackt und mich aus diesem Rollstuhl herausgezogen. Psst, nicht weinen“, sagte er mit einer Stimme, die vor Zärtlichkeit vibrierte. Er beugte den Kopf vor und küsste ihr langsam die salzigen Tränen von den Wimpern. „Nicht weinen, nicht weinen“, raunte er. Seine Lippen folgten der silbrigen Tränenspur die Wange hinunter bis zu ihren Lippen, wo seine Zunge die Tränen aufleckte. „Lach mit mir, feiere mit mir. Lass uns eine Flasche Champagner öffnen. Du weißt gar nicht, was mir das hier bedeutet. Komm, keine Tränen mehr.“ Er seufzte die Worte mehr, als dass er sie flüsterte, hauchte sie in ihr Gesicht und auf ihre Lippen. Das letzte Wort sprach er laut aus und presste seinen Mund danach fest auf ihren.
    Blind schmiegte sie sich an ihn. Zwar hörte sie seine Stimme, verstand aber den Sinn seiner Worte nicht. Seine Arme waren wie lebende Fesseln, die sie an ihn banden. Seine langen, nackten Beine pressten sich an ihre Beine. Ihre Brust drückte sich in sein schwarzes, lockiges Brusthaar. Sie hatte keine Angst. Nicht vor Blake. Sein Geruch war wild und berauschend und seine Zunge stark und zielstrebig, als sie tief und besitzergreifend in ihren Mund eindrang. Instinktiv erwiderte sie seinen Kuss und ging ihrerseits auf Erkundungstour. Er biss ihr zart in die Zunge, ließ jedoch sofort von ihr ab, als sie ihre Zunge verwirrt zurückzog. Als ihre Knie schließlich nachgaben, ließ sie sich vollends gegen ihn sinken. Ihr Gewicht reichte aus, um ihn aus seiner unsicheren Balance zu bringen. Er glitt zur Seite, und beide fielen sie in einem wilden Gemenge aus Armen und Beinen zu Boden. Doch selbst im Fallen ließ Blake sie nicht los. Immer wieder suchte er ihre Lippen mit seinen Lippen und forderte Dinge, von denen sie nicht wusste, wie sie sie ihm geben sollte. Vor allem aber versetzte er sie in einen Zustand wilder, unbekannter Erregung, sodass sie schließlich bebte und zitterte, als würde ein Sturm über sie hinwegpeitschen.
    Ihre Fingernägel gruben sich in seine Schultern, und sie schmiegte sich an ihn, um ihm noch näher zu kommen. Keine Sekunde dachte sie an Scott. Blake füllte sie vollkommen aus. Sie hatte seinen süßen, männlichen Duft in der Nase, seine warme, feuchte Haut unter ihren Händen und den unwiderstehlich erotischen Geschmack seines Mundes auf ihrer Zunge. Irgendwann und irgendwie war aus dem Freudenkuss ein intensiver, männlicher, fordernder, berauschender, verwöhnender Kuss geworden. Vielleicht ist es aber auch von vorne-herein gar kein Freudenkuss gewesen, dachte sie benommen.
    Plötzlich löste er seinen Mund von ihrem und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Als er zu sprechen anfing, klang seine Stimme zittrig, heiser und eine Spur belustigt. „Hast du eine Ahnung, wie lange wir schon auf dem Fußboden herumrollen?“
    Die Bemerkung war nicht

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