Lauf des Lebens
grinste. „Alle Flüge sind gestrichen, bis das Wetter den Flugbetrieb wieder zulässt, was ein paar Tage dauern kann. Wie findest du die Aussicht, ein paar Tage mit mir im Bett zu verbringen?“
„Ich werde es irgendwie aushalten“, seufzte sie.
„Nackt?“, fragte er und schmiegte seinen Kopf an ihren Hals. Dann drückte er ganz langsam, so als hätte er es bewusst bis zum letzten Moment hinausgezögert, seine Lippen auf ihre. Er gab ihr einen langen Kuss und schwelgte in ihrem Geruch und Geschmack. Dann riss er sich mit sichtbarer Anstrengung von ihr los.
„Ich kann jetzt übrigens wieder Auto fahren“, sagte er überflüssigerweise, denn er hatte den Wagen bereits angelassen.
„Das sehe ich.“
„Und ich fliege auch wieder. Ich habe letzte Woche eine neue Maschine getestet …“
„Hast du etwa vor, mit diesen gefährlichen Aktionen weiterzumachen?“, unterbrach sie ihn.
Er sah sie kurz an. „Ich habe darüber nachgedacht. Ich werde es wohl stark reduzieren, denn zu Hause wird es ab jetzt so aufregend sein, dass ich nicht riskieren möchte, da irgendetwas zu verpassen.“
Dione schwamm ihre Runden im Pool, während die heiße Maisonne auf ihren Kopf brannte. Die Bewegung tat ihr gut und entspannte ihre verkrampften Muskeln. Sie hatte den Pool und den kleinen, gut ausgerüsteten Sportraum vermisst, in dem sie und Blake so viele ihrer Krisen durchlebt hatten. Am Morgen war sie in einem Krankenhaus in Phoenix gewesen und vom Fleck weg engagiert worden. Zwar würde sie die Intensität der Einzeltherapien vermissen, aber dafür ermöglichten ihr die neuen, geregelten Arbeitszeiten, abends und nachts bei Blake zu sein, ohne ihren geliebten Beruf aufgeben zu müssen.
„Hey!“, rief eine tiefe Stimme. „Trainierst du für die Olympiade?“
Sie begann mit dem Wassertreten. „Was machst du denn schon so früh hier?“, fragte sie und strich sich die Haare aus dem Gesicht.
„Das ist ja eine nette Begrüßung“, grummelte der Mann, mit dem sie seit zwei Wochen verheiratet war. Er zog seinen Mantel aus, warf ihn über einen der Stühle und lockerte seine Krawatte. Dione sah zu, wie er sich nach und nach entkleidete, seine Sachen über den Stuhl legte und schließlich nackt dastand. Er sprang mit einem akkuraten, flachen Kopfsprung ins Wasser und war mit einigen kräftigen Armzügen bei ihr.
„Wenn du in diesem Zustand von irgendjemandem hier überrascht wirst, gib nicht mir die Schuld“, warnte sie ihn.
„Es ist zu heiß für Kleidung“, wandte er ein. „Hast du den Job bekommen?“
„Natürlich habe ich den Job bekommen“, sagte sie, schnaubte und hob in gespieltem Hochmut die Nase.
„Was bist du nur für ein eingebildetes Weibsbild!“ Er legte ihr seine Hand auf den Kopf und drückte sie unter Wasser, was ihr jedoch nicht das Geringste ausmachte, denn sie war ebenso gut im Tauchen wie im Schwimmen. Mit ein paar eleganten Beinschlägen schoss sie davon. Erst am Beckenrand holte er sie ein.
„Du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du so früh zu Hause bist“, erinnerte sie ihn.
„Ich bin gekommen, um mit meiner Ehefrau zu schlafen“, antwortete er. „Ich konnte mich einfach nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren, ich musste die ganze Zeit an letzte Nacht denken“, sagte er und schaute fasziniert zu, wie ihre Augen sich in Erinnerung an ihr Liebesspiel vielsagend weiteten.
Er schwamm noch näher an sie heran und legte seinen Mund auf ihren. Seine Hand wanderte von hinten an ihren Nacken und drückte sie an sich. Ihre Zungen berührten sich und umspielten einander erregt. Dione erschauerte und klammerte sich an ihn. Als sie ihre Beine um seine schlang, stellte sie fest, dass er den Grund berührte.
„Du kannst stehen“, sagte sie und zog ihren Mund zurück.
„Ja.“ Seine Hand bewegte sich zielstrebig ihren Rücken hinauf und öffnete den Verschluss ihres Bikinioberteils. Er zog es ihr aus und warf es an Land. Mit einem satten Platschen landete es auf den Fliesen. Seine Finger berührten ihre Brüste und liebkosten sie, während er seinen Kopf ihrem Mund näherte und sie küsste.
Leise stöhnend legte sie ihre Arme um seinen Hals und umschlang ihn dann mit ihrem ganzen Körper wie eine rankende Weinpflanze. Unzählige Male hatte er sie mittlerweile geliebt, und doch steigerte sich der Genuss immer noch von Mal zu Mal, denn ihr Körper überraschte ihn jedes Mal mit neuen Reaktionen. Das kalte Wasser schwappte um sie herum, und dennoch vermochte es nicht, ihre heiße
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