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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hohlräumen abklopften - sie konnten keine Spur vom Kelch der Erleuchtung entdecken.
    Nicht die geringste.
    Laura wollte die Suche schon enttäuscht abbrechen, als sie plötzlich stehen blieb und mit angestrengtem Gesicht lauschte. »Psst!«, mahnte sie die Freunde. »Hört ihr das auch?«
    Kaja und Lukas sahen sich an und zogen fragend die Brauen hoch.
    »Was denn?«, wollte Kaja wissen.
    »Ich weiß nicht genau. Hört sich an, als wär da irgendwo ...
    Wasser, fließendes Wasser.«
    »Quatsch!«, widersprach Kaja und winkte ab. »Du hörst Gespenster, das ist alles.«
    Doch Laura ließ sich nicht beirren. Sie war sicher, dass sie sich nicht getäuscht hatte. Schnell machte sie ein paar Schritte bis zur Wand, legte ihr Ohr daran und horchte. Plötzlich bemerkte sie, dass ihr Bruder wieder auf den Schrein mit der Gralskopie zuschlenderte, vollkommen sorglos den Kopf hineinsteckte, um das Gefäß mit dem tödlichen Inhalt näher in Augenschein zu nehmen. Sie richtete sich auf und rief: »Vorsicht, Lukas! Denk daran, was Percy über das grausame Ende des Ritters erzählt hat. Nicht dass es dir genauso ergeht!«
    Lukas winkte gelassen ab. »Keine Panik, ich pass schon auf, dass ich mit dem Elixier nicht in Berührung komme!«
    Wieder legte Laura ihr Ohr an die Wand und lauschte. Kein Zweifel - da war tatsächlich ein entferntes Geräusch. Es hörte sich an wie ein sanftes Rauschen oder ein gedämpftes Gemurmel. Aber es war so undeutlich, dass sie es nicht eindeutig zu erkennen vermochte. Möglich, dass es sich tatsächlich um Wasser handelte - aber vielleicht war es auch irgendetwas anderes.
    Aber was?
    Laura gesellte sich wieder zu Kaja und Lukas, die vor der Gralskopie standen. »Also, irgendwie ist das merkwürdig!«, sagte sie stirnrunzelnd.
    »Das finde ich auch, Laura!« Die fauchende Stimme kam aus ihrem Rücken.
    Die Freunde wirbelten herum. Zu ihrem Entsetzen erblickten sie Albin Ellerking, der am Eingang der Grabkammer stand und sie finster anstarrte. Auf seiner Schulter hockte sein Katzenvieh. Groll hatte das Fell gesträubt, den Schwanz steil erhoben, und sein Teufelsauge funkelte schwefelgelb im Schein der Fackel. Dann öffnete er das Maul.
    »Ich werde euch helfen, hier herumzuschnüffeln!«, grollte der Kater.
    »Oh, nö!«, jammerte Kaja. »Was machen wir jetzt, Laura?«
    Laura wusste es nicht. Ängstlich beobachtete sie den Gärtner, der mit eckigen Bewegungen in die Grabkammer trat, die Fackel aus dem Halter nahm und drohend auf die Freunde zuging. Sie wichen zurück. Ellerking trieb sie immer weiter in die Ecke, bis sie schließlich mit den Rücken an der Wand standen. Laura versuchte rechts an dem Gärtner vorbei zu entwischen. Doch Albin war auf der Hut und schlug mit der brennenden Fackel nach ihr. Das Mädchen zuckte zurück und konnte der lodernden Pechflamme nur mit knapper Not ausweichen. Auch Lukas wollte vor Ellerking fliehen, doch er hatte ebenso wenig Erfolg wie seine Schwester. Im Gegenteil: Die Fackel versengte ihm ein Büschel Haare, und auch die Muschel seines rechten Ohres wurde in Mitleidenschaft gezogen.
    Ein schadenfrohes Grinsen erschien auf Albins Gesicht, als er bemerkte, dass er den Jungen verletzt hatte. Er kam immer näher, und der Kater auf seiner Schulter fauchte wie ein wütender Drache.
    Kaja schlotterte vor Angst. »Tu doch endlich was, Laura! Bitte, tu was.«
    Da fiel Laura der Flüsternde Nebel ein. Rasch fasste sie in die Tasche, zog das Fläschchen hervor und entkorkte es. Diesmal war Rauenhauch schneller - er zischte aus dem Flaschenhals, als habe er auf seinen Einsatz gewartet.
    Der Gärtner blieb überrascht stehen und glotzte mit großen Augen auf die wachsende Nebelwolke, und selbst Groll verstummte.
    »Hülle ihn ein, Rauenhauch!«, befahl Laura dem Flüsternden Nebel. »Schnell!«
    »Euer Wunsch ein Befehl mir ist, Herrin«, hauchte Rauenhauch gehorsam, »Befehl mir ist.«
    Die Dunstwolke wischte auf den verwunderten Gärtner zu und wirbelte um ihn herum, bis er und sein Kater vollständig von einem dichten Schleier umhüllt waren. Nur seine Fackel leuchtete noch wie ein riesiges Glühwürmchen im Nebel.
    »Zum Teufel noch mal!« Grolls Fluch war zwecklos. Er konnte nichts sehen und Albin Ellerking natürlich auch nicht. Der Gärtner versuchte verzweifelt, der Hülle zu entkommen und aus dem Nebel herauszutreten - ohne Erfolg. Zu ihrer Erleichterung konnte Laura beobachten, wie Rauenhauch jedem der zögernden Schritte folgte, als klebe er an dem Gärtner fest.

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