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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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ängstlich durch das aufgeklappte Visier in das Innere des Helms. Ein bleicher Totenschädel, an dem noch einige verschrumpelte Hautfetzen hingen, glotzte ihr mit zahnlosem Grinsen entgegen. Aus der dunklen Höhlung seines linken Auges krabbelte eine weitere Spinne, ließ sich auf Kajas Schulter hinunter und suchte hastig den Weg zum Boden. Von kaltem Grausen ergriffen, kreischte das Mädchen erneut schrill auf.
    »Ist ja gut, Kaja.« Laura musste beinahe lachen. »Kein Grund zur Panik, es ist alles in Ordnung!«
    Laura und Lukas packten die Rüstung, wuchteten sie von Kajas Rücken und legten sie auf dem Boden ab.
    Dann zeigte Laura auf das Skelett, das in der Rüstung steckte. »Er kann dir nichts mehr tun - er ist tot.«
    »Und die hier auch!«, meldete sich Lukas zu Wort.
    Im Schein seiner Taschenlampe wurden drei weitere Rüstungen sichtbar, die auf dem Boden der Grabkammer lagen. Sie waren stark verrostet - und in jeder von ihnen steckte ebenfalls ein Skelett.
    »Die vier verschwundenen Ritter, die Reimar von Ravenstein zu Grabe gebettet haben!«, stellte Laura nachdenklich fest.
    Kaja nickte mit bleichem Gesicht. Sie hatte sich wieder beruhigt und blickte voller Mitgefühl auf die Gestalten auf dem Boden. »Die Armen«, seufzte sie. »Wie die wohl gestorben sind?«
    Laura und Lukas wechselten einen ratlosen Blick.
    »Und warum sind ihre Rüstungen so verrostet?«, fuhr Kaja fort.
    »Das ist wohl logosibel, oder?«, antwortete Lukas. »Überleg doch mal ein bisschen, du Spar-Kiu: weil sie schon seit Jahrhunderten hier liegen und weil es ziemlich feucht ist hier unten - deshalb!«
    Kaja verzog das Gesicht. Die Antwort schien sie nicht ganz zufrieden zu stellen, aber sie schwieg.
    »Okay«, meinte Laura. »Lasst uns weiter suchen.«
    Diesmal blieben die Freunde zusammen. Dicht nebeneinander gingen sie langsam durch die Kammer und leuchteten sie ab. Schon nach wenigen Augenblicken fiel der Schein ihrer Lampen auf einen eisernen Wandhalter, in dem eine Pechfackel steckte.
    »Wartet, ich will mal was versuchen«, sagte Lukas. Er ging auf die Fackel zu, holte ein Feuerzeug aus der Tasche, schlug es an und hielt die Flamme an die Fackel. Und tatsächlich: Schon nach kurzer Zeit fing das mit Pech getränkte Tuch Feuer und loderte auf. Das flackernde Licht tauchte die Grabkammer in ein Halbdunkel, und die Freunde konnten nun erkennen, dass sich außer dem Sarkophag von Reimar von Ravenstein keine weiteren Grabstätten mehr in der Gruft befanden. Genauso einsam, wie er sein Leben verbracht hatte, ruhte der Grausame Ritter auch im Tode - wenn man von den vier unglücklichen Recken absah, die ihm - sicher unfreiwillig - im ewigen Schlaf Gesellschaft leisteten.
    Plötzlich bemerkte Laura einen Schimmer an der entfernten Stirnseite der Kammer. Rasch schritt sie darauf zu, und die Freunde folgten ihr.
    Augenblicke später schon hatte sie die Ursache dieses Glitzerns entdeckt: In einem schlichten Schrein, der in die Wand eingelassen war, stand ein großer Kelch auf einem kleinen Steinsockel. Er musste aus purem Gold gefertigt sein, denn er funkelte im Licht der Taschenlampen. Und er war über und über mit Edelsteinen besetzt. Wenn Laura sich nicht ganz täuschte, dann handelte es sich bei den roten um Rubine und bei den grünen um Smaragde.
    Die Freunde bestaunten das goldene Gefäß mit großen Augen. Niemals zuvor hatten sie ein solch kostbares Stück gesehen.
    »Wow!«, hauchte Kaja bewundernd. »Der muss ja voll wertvoll sein.« Dann wandte sie sich an Laura. »Ist das der Kelch der Erleuchtung?«
    Laura machte ein skeptisches Gesicht. »Leider nicht«, sagte sie, griff in die Tasche und holte den Computer-Ausdruck hervor, den sie in Percys Arbeitszimmer gemacht hatte. Sie faltete ihn auseinander und hielt die Abbildung der Gralskopie, die Reimar von Ravenstein zum Verhängnis geworden war, zum Vergleich neben den Kelch in der Nische. Schon auf den ersten Blick war zu erkennen, dass die beiden Gefäße identisch waren.
    »Das ist nur die Nachbildung des Heiligen Grals, die dem Grausamen Ritter zum Verhängnis geworden ist«, stellte Laura fest. »Percy hat doch erzählt, dass er sie mit in den Tod genommen hat. Kommt und lasst uns weitersuchen, vielleicht haben wir ja Glück und können den Kelch hier doch irgendwo entdecken.«
    Sie teilten sich wieder auf und schritten getrennt die Kammer ab. Doch sosehr sie auch suchten, in alle Ecken, Nischen und Ritzen leuchteten und die Wände nach geheimen Verstecken und verborgenen

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