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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

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davon.

22
     
    Der Sturmdämon
     
    Alarik kroch dicht über dem Boden dahin, um den giftigen Dämpfen des Schwefelsumpfes zu entgehen. Trotzdem verspürte er ein Beißen im Hals, die Augen brannten, Knie und Hände schmerzten, und Schweiß strömte ihm aus allen Poren. Die ungewohnte Haltung war äußerst anstrengend und ließ ihn nur langsam vorwärts kommen. Dennoch widerstand der Junge der Versuchung, sich aufzurichten. Silvan hatte ihm eingeschärft, sich nur kriechend zu bewegen. Die Ratschläge des Waldläufers hatten sich allesamt als richtig erwiesen und ihn bislang sicher durch den Sumpf geführt. Nur einige Male war er eine Handbreit oder eine knappe Elle vom Pfad abgewichen. Sofort waren Arme und Beine in dem morastigen Boden versunken. Doch es war Alarik jedes Mal gelungen, auf festen Boden zurückzufinden.
    Den Gestank und das Geblubber nahm Alarik längst nicht mehr wahr, wie er auch jegliches Zeitgefühl verloren hatte. Er wusste nicht mehr, wie lange er schon unterwegs war. Es erschien ihm wie eine Ewigkeit, aber von seinem Ziel war immer noch keine Spur zu erblicken.
    Der Knappe hielt keuchend inne, richtete den Oberkörper etwas auf und spähte in den Dunst. Er konnte höchstens zehn Schritte weit sehen. Die Welt jenseits des Blickfeldes verlor sich im giftgelben Nebel, der mal dichter wurde, um gleich darauf wieder aufzureißen und eine flüchtige Ansicht des Sumpfgebiets zu bieten, das vor Alarik lag. Doch sosehr er sich auch anstrengte, er vermochte nichts genau zu erkennen.
    Der Junge wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und hinterließ eine schmutzige Spur. Auch Arme und Beine und fast die gesamte Kleidung waren von Schlamm überzogen. Alarik nahm davon keine Notiz. Er dachte nur an eins: Er musste Borborons Feste erreichen, wenn er den Sieg der Finsternis verhindern wollte. Auch wenn die Hoffnung, das zu schaffen, allmählich schwand.
    Der Knappe ließ sich wieder auf alle viere nieder und schob sich voran. Er wusste nicht, wie lange er bereits gekrochen war, als er ein seltsames Rauschen vernahm. Es schien aus großer Höhe zu kommen, von weit oberhalb der Schwefelwolke, und hörte sich an wie - wie das Schlagen mächtiger Schwingen.
    Alarik hielt inne, legte den Kopf in den Nacken, spähte nach oben und lauschte. Doch er konnte nichts entdecken, denn der giftgelbe Dunst stahl ihm noch immer die Sicht. Schon wollte er weiterkriechen, als er das seltsame Rauschen erneut vernahm. Es schwoll an, und zugleich erklang ein Geräusch, das Alarik einen eisigen Schauer über den Rücken trieb: das höhnische Gelächter einer Frau. Der Knappe fuhr erschrocken zusammen, doch da war es bereits wieder verklungen. Nur das Blubbern des Sumpfes hielt unvermindert an.
    Verwundert schüttelte Alarik den Kopf. Das ist doch nicht möglich!, überlegte er. Ich muss mich getäuscht haben. Wie sollte eine Frau in die Regionen oberhalb des Sumpfes gelangen? Dazu müsste sie ja fliegen ... Unmöglich - es sei denn, es handelte sich um eine Harpyie, einen Sturmdämon!
    Wie aus dem Nichts stieg die schauerliche Erkenntnis in Alarik auf, und augenblicklich befiel ihn Todesangst. So schnell er konnte, krabbelte er weiter. In Panik hastete er auf allen vieren voran. Dass er sich einem Sturmdämon auf diese Weise nicht entziehen konnte, kam ihm nicht in den Sinn.
    Die Angst lähmte Alariks Geist, und so hastete er blind weiter, bis seine Kräfte schwanden und er zusammenbrach. Die Feuchtigkeit und Nässe in den Kleidern spürte er längst nicht mehr. Sein Herz raste so wild, dass die pochenden Schläge in seinem Kopf schmerzten. Die Lungen brannten, als wüte ein Feuer darin. Der Knappe keuchte und rang nach Luft. Er war so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass er die Stimme beinahe überhört hätte.
    »Da sieh an - ein Knäblein!« Die Stimme klang freudig erregt. »Mein Flehen ist also doch erhört worden.«
    Überrascht richtete Alarik sich auf und sah sich nach allen Seiten um. Da erst bemerkte er, dass der Schwefeldampf sich etwas gelichtet hatte, aber dennoch konnte er niemanden entdecken. Nur eine einsame Birke stand ein paar Schritte vor ihm. Das musste die einsame Moorbirke sein, an der der Pfad seine Richtung änderte.
    Die Erkenntnis, dass er den größten Teil des Sumpfes bereits hinter sich gelassen hatte, ließ Alarik die Erschöpfung schlagartig vergessen. Er konnte es also schaffen! Sein Vorhaben war doch nicht so wahnwitzig, wie es ihm zwischenzeitlich erschienen war.
    Die

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