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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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gekommen bin!, ärgerte sie sich. Deshalb also hat Kastor von meinem Geburtstag gewusst. Und dass ich im Zeichen der Dreizehn geboren bin.
    »Richtig!«, bestätigte Kastor. »Es ist genau so, wie du vermutest, Laura.«
    Kastor konnte also ebenfalls Gedanken lesen.
    Und Nikodemus?
    Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes. Dann blickte er konzentriert auf die Boxentür - und Augenblicke später drehte diese sich in den Angeln und wurde wie von Geisterhand geschlossen.
    »Genügt das als Erklärung?«, fragte er.
    Laura grinste. Natürlich genügte das!
    Eines allerdings verstand sie immer noch nicht: Was nur hatte Percy veranlasst, Sturmwind im Stall von Nikodemus Dietrich unterzubringen?
    »Kannst du dir das niischt denken, Laura?«, antwortete der Lehrer. »Zum einen wird es Sturmwind 'ier an niischts fehlen, und er kann außerdem die Bekanntschaft von Salamar machen!« Er deutete auf die Nachbarbox, in der ein prächtiger Schimmel stand. Neugierig äugte er zu Laura herüber und wieherte wie zur Bestätigung. »Zum anderen aber ist der 'of von Nikodemus viel nä'er bei Ravenstein gelegen als der seines Bruders.«
    Laura machte ein mürrisches Gesicht. »Das weiß ich auch. Aber dafür hab ich es von Hohenstadt dann viel weiter hierher!«
    »Stimmt. Und trotzdem, Laura - es war eine ganz bestimmte Ahnung, die miisch zu diesem Schritt veranlasst 'at. Frag miisch niischt, wo'er meine Vermutung rührt - aber iisch bin der festen Uberzeugung, dass diir dein Pferd noch von sehr großem Nutzen sein wird bei deiner großen Aufgabe! Und des'alb, Laura, des'alb sollten wir von nun an niischt nur das Feschten trainieren, sondern auch das Reiten.«
     
    D u bist nicht recht bei Sinnen, Alarik!« Alienor fuhr aufgebracht herum und schaute ihren Bruder vorwurfsvoll an. »Das ist viel zu gefährlich!«
    »Aber irgendjemand muss doch was tun!« Alariks Stimme klang trotzig. »Wir können doch nicht einfach nur rumsitzen und tatenlos auf das Ende warten!«
    Alienor zögerte mit der Antwort und beobachtete den Knappen, der neben ihr auf der Bank im Garten des Hospitals saß. Von hohen Feldsteinmauern umgeben, lag der abseits des hektischen Betriebes der Gralsburg direkt hinter dem Krankentrakt. Die Heilerinnen züchteten und hegten hier die Pflanzen, aus denen sie die Arzneien, Salben und Tinkturen zur Pflege der Kranken gewannen. Gedämpft klangen vom Burghof das Hämmern der Schmiede, die Laute der Tiere in den Stallungen und die Rufe der Bediensteten herüber. Obwohl Hellunyat vom Untergang bedroht war, ging das alltägliche Leben weiter wie eh und je.
    Alarik schien nichts davon wahrzunehmen. Er hatte die Beine eng an den Oberkörper gezogen, die Arme um die Knie geschlungen und das Kinn aufgestützt und starrte finster vor sich hin. Die blonden Haare hingen ihm wirr in die Stirn, die er in krause Falten gelegt hatte.
    Schmatzfraß, Alariks verfressener Swuupie, saß auf der Schulter des Jungen und knabberte schmatzend an einem Duftapfel, den er geschickt in den Vorderpfoten hielt.
    Zwei weiße Tauben flatterten aus dem trüben Nachmittagshimmel heran, ließen sich in der Nähe der Bank nieder und pickten in den Beeten nach Futter. Doch auch von ihrem Gurren ließ sich der Junge nicht ablenken.
    Alienor musterte den Bruder voller Sorge. Gedankenverloren spielte sie mit den dicken blonden Zöpfen, die ihr bis weit über die Schulter reichten. Schließlich räusperte sie sich und legte zärtlich eine Hand auf seinen Arm. »Überleg doch mal, Alarik. Die Dunkle Festung wird streng bewacht. Selbst Paravain und den Weißen Rittern ist es noch nicht gelungen, dort einzudringen. Wie willst ausgerechnet du das dann schaffen?«
    Der Junge entspannte sich, und ein listiges Lächeln huschte über sein Gesicht. »Ich hab es mir gut überlegt«, sagte er. »Erstens rechnen die Dunklen Mächte nicht damit, dass einer alleine in ihre Zwingburg einzudringen versucht, und schon gar nicht ein Knappe.«
    »Und zweitens?«
    »Zweitens werden sie mit Sicherheit nicht vermuten, dass ich durch den Schwefelsumpf komme!«
    »Durch den Schwefelsumpf?« Alienor erschrak und wurde blass. Für einen Moment glaubte sie, ihr Herz bleibe stehen.
    Schmatzfraß ließ überrascht den Apfel fallen, als habe er verstanden, worum es ging, und nur durch schnelles Flügelschlagen konnte der Swuupie verhindern, dass er von Alariks Schulter purzelte.
    Der tückische Sumpf war Alienor wohlbekannt. Er bildete die Grenze zwischen dem Güldenland, dem Fürstentum

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