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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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gedankenverloren vor sich hin.
    Als er fortfuhr, schöpfte Laura wieder Hoffnung.
    »Misch dünkt, es gibt da noch ein Problem, Laura - zwar ist es uns bekannt, dass Marius den Nebel in der Bibliothek versteckt 'at, aber bedauerlischerweise kennen wir weder Tag noch Stunde -«
    »Doch!«, fiel Laura ein. »Er hat mir gesagt, dass er ihn gerade noch verstecken konnte, bevor sie ihn geschnappt haben. Es muss also an dem Tag geschehen sein, an dem er verschwunden ist.«
    »Am Tag der Wintersonnenwende, meinst du?«
    »Genau! Und da er noch am Abendessen teilgenommen hat, muss es später gewesen sein. In den Stunden danach oder in der Nacht.«
    »Und wenn du diisch täuschst?«
    »Ich täusche mich nicht, Percy. Ganz bestimmt nicht.« Laura sah ihren Sportlehrer flehentlich an. Doch zu ihrer großen Enttäuschung schüttelte der erneut den Kopf.
    »Nein, Laura, es geht trotzdem niischt. Es wäre des Risikos einfach zu viel. Du weißt doch, dass du dem Traum aus eigener Kraft niischt so schnell zu entflie'en vermagst. Und wenn du ernsthaft in Gefa'r gerätst, dann iist es um diisch gesche'en!«
    Laura spürte einen Kloß im Hals. Sie räusperte sich und warf Percy Valiant einen verzweifelten Blick zu. Sie schien den Tränen nahe. »Lass es mich doch wenigstens versuchen!«, bat sie. »Nur ein einziges Mal. Außerdem bist du doch hier bei mir und kannst aufpassen, dass mir nichts passiert.«
    »Iisch kann nur auf deinen Körper aufpassen, der in der Gegenwart zurückbleibt. Was allerdings deiner Traumgestalt widerfährt, darauf 'ab iisch niischt den geringsten Einfluss!«
    Laura schluckte. Es war ihr klar, dass sie sich auf ein äußerst gefährliches Wagnis einließ. Und trotzdem, überlegte sie. Ich will es trotzdem versuchen.
    Ich muss einfach!
    »Bitte, Percy!«, flüsterte sie. »Bitte!«
    Schweigend sah der Sportlehrer das Mädchen an. Großer Ernst stand in seinen hellen blauen Augen.
    »Bitte, Percy!«, wiederholte Laura flehend.
    Endlich ließ sich Percy Valiant erweichen. »Wohl denn, es sei! Aber nur, wenn du mir ein 'eiliges Verschpreschen giibst: Was immer dir auch widerfahren mag auf deinem Traum durch die Zeit - du darfst diisch unter keinen Umständen einmischen. Verschprochen?«
    »Versprochen!«
    Sie stiegen aus dem Sattel, banden die Pferde am kahlen Geäst eines umgestürzten Baumes fest, der beim Unwetter der letzten Tage entwurzelt worden war, und ließen sich auf dem dicken Stamm nieder. Der Sportlehrer schaute seine Schülerin eindringlich an.
    »Du begibst diisch in 'öchste Gefa'r, Laura«, mahnte er noch einmal. »Lass äußerste Vorsiischt walten, denn es geht um niischts weniger als dein Leben.«
    Laura schluckte. Natürlich. Natürlich war es gefährlich, was sie vorhatte. Schließlich hatte sie sich noch niemals in dieser einzigartigen Fertigkeit der Wächter versucht. War noch nie in ihre Traumgestalt geschlüpft, um sich darin an einen anderen Ort oder in eine andere Zeitebene zu begeben. Sie wusste noch nicht einmal, ob ihr das überhaupt gelingen würde. Sie hatte ja kaum Zeit zum Üben gehabt. Aber es blieb ihr keine andere Wahl - sie musste es wagen.
    Percy klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. »Halte diisch an das, was du gelesen 'ast und was iisch dir beigebracht 'abe in der Übungsstunde, und vertraue fest auf die Kraft des Liischts. Dann wird es gelingen, Laura. Ja?«
    Laura zwang sich zu einem zuversichtlichen Lächeln.
    »Nun schließe die Augen und konzentriere all deine Gedanken und deine gesamte Energie ganz fest auf den Ort und den Zeitpunkt, in den du einzutauchen wünschst. Und sobald du eins geworden bist mit deinen Gedanken, versuchst du diisch von dir selbst zu lösen. Lass diisch einfach treiben und vertraue diisch völliisch dem ewigen Strom der Zeiten an.«
    Laura schloss die Augen und konzentrierte sich. Sie verdrängte alle anderen Gedanken aus dem Kopf, bis sie nur noch von dem Ziel und dem Zeitpunkt ihrer Reise erfüllt war. Die Welt um sie herum verstummte allmählich. Das Schnauben und Stampfen der Pferde wurden leiser und leiser, bis nur noch die eindringliche Stimme von Percy Valiant an ihr Ohr drang. Er sprach die uralte Beschwörungsformel, mit der die Wächter seit Anbeginn der Zeiten ihre Traumreisen antraten:
     
    »Strom der Zeit, ich rufe dich;
    Strom der Zeit erfasse mich!
    Strom der Zeit, ich öffne mich;
    Strom der Zeit verschlinge mich!«
     
    Laura merkte, wie Percys Stimme schwächer und schwächer wurde, bis sie in weiter Ferne verhallte. Ein

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