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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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zerstreute sich die Menge. Nur Laura schaute dem Rettungswagen nachdenklich nach, als eine barsche Stimme sie plötzlich aus den Gedanken riss: »Du hast also beobachtet, was passiert ist?«
    Überrascht bemerkte Laura zwei Verkehrspolizisten. Sie hatte sie ebenso wenig kommen hören wie den Streifenwagen, der ganz in der Nähe parkte.
    Einer der beiden war nicht besonders groß, dafür aber äußerst korpulent. Seine Uniformjacke spannte sich über dem mächtigen Bauch und wäre wahrscheinlich geplatzt, wenn sie nicht von einem breiten Ledergürtel zusammengehalten worden wäre. Das Gesicht des Mannes war aufgedunsen, und seine fleischigen Wangen hingen wie die eines Mopses.
    »Hast du mich nicht verstanden?« Der Mann mit der weißen Dienstmütze kam Laura bedrohlich nahe. »Du warst Zeuge des Unfalls, wie man mir gesagt hat.«
    »Ähm«, antwortete Laura. »Ja… ja, natürlich. Ich hab gesehen, wie es passiert ist.«
    Der Dicke sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu dem fast zwei Köpfe größeren Kollegen auf. Dieser war so spindeldürr, dass er Laura an eine Spargelstange erinnerte. »Na, wer sagt’s denn?«, knurrte das Mopsgesicht. »Dann erzähl doch mal!«
    Und Laura erzählte. Sie berichtete alles haargenau so, wie es sich zugetragen hatte. Aber die Polizisten glaubten ihr nicht ein Wort.
    »Da stand also ein Lieferwagen, und der ist von ganz alleine gestartet?«
    »Genau.«
    »Dann ist er losgefahren, schnurgerade auf dich zu?«
    »Richtig. Und der alte Mann hat ihn wohl nicht gehört. Sehen konnte er das Auto ja sowieso nicht.«
    »Und es saß kein Fahrer hinter dem Steuer? Kein Mensch? Niemand?«
    »Sag ich doch die ganze Zeit!« Laura schlug ungeduldig die Augen zum Himmel. »Es war niemand im Führerhaus. Wirklich nicht.«
    »Tatsächlich?« Der Dicke wechselte einen bedeutungsvollen Blick mit dem Kollegen. Der Spargel grinste viel sagend. Die Göre spinnt, sollte das wohl heißen.
    Das Mopsgesicht trat ganz dicht an Laura heran. Seine kleinen Augen glänzten neugierig. »Und – in welchem Film hast du das gesehen?«
    Irritiert erwiderte Laura den forschenden Blick. »In welchem Film?« Sie verstand nicht, was der Ballonbauch meinte. »Wie kommen Sie auf einen Film?«
    »Ganz einfach – weil es so was, was du uns hier weismachen willst, nur im Kino gibt! Kein Auto der Welt springt von alleine an und fährt schon gar nicht von alleine los! So was ist vollkommen ausgeschlossen. Hab ich Recht, Schorsch?«
    Der uniformierte Spargel nickte mit dem Kopf wie ein Wackeldackel.
    »Und ob ich Recht habe!« Mit zufriedener Miene wandte der Dicke sich wieder dem Mädchen zu. »Da ich nicht annehme, dass du uns auf den Arm nehmen willst, musst du dich wohl getäuscht haben.«
    »Ganz bestimmt nicht!«, protestierte Laura.
    »Natürlich!« Der dicke Beamte tätschelte ihr gönnerhaft den Arm. »Ich will dir sagen, was passiert ist: Die Handbremse war wahrscheinlich nicht richtig angezogen, hat sich dann durch irgendeinen Umstand gelöst, und der Wagen ist rein zufällig auf dich zugerollt, als du über die Straße wolltest – genauso muss es gewesen sein!«
    »Blödsinn!« Laura klang verärgert. »Der ist mit Absicht auf mich zugefahren – oder seit wann können Autos bergauf rollen?«
    Überrascht schauten die beiden Polizisten auf die Straße – und tatsächlich: Von dem Platz, an dem das Auto geparkt hatte, bis zur Unfallstelle stieg sie leicht an. Demnach hatte das Mädchen Recht. Es war unmöglich, dass der Lieferwagen aus eigener Kraft auf den Blinden zugerollt war!
    »Außerdem müsste er ja irgendwann zum Stehen gekommen sein, wenn Ihre Vermutung stimmen würde. Nur – können Sie hier irgendwo einen schwarzen Lieferwagen entdecken? Ich jedenfalls nicht!«, setzte Laura hinzu.
    »Ah«, sagte der Dicke verlegen, »hast du… ich meine, hast du dir vielleicht das… Kennzeichen gemerkt?«
    Das Kennzeichen?
    M ist!
    Daran hatte Laura natürlich nicht gedacht. Es war alles viel zu schnell gegangen. » S orry!« Bedauernd zog sie die Schultern hoch. »Auf das hab ich leider nicht geachtet.«
    Die Beamten erkundigten sich nach ihrem Namen und ließen sich für den Fall, dass sie noch Fragen an sie hätten, auch ihre Ferienadresse geben. Dann durfte Laura gehen.
    Als sie auf die Armbanduhr sah, fiel ihr auf, dass sie viel zu spät dran war. Laura hatte versprochen, gleich nach dem Kino nach Hause zu kommen, wo alle mit dem Abendbrot auf sie warteten. Hastig rannte sie los, ohne die plötzliche Bewegung in

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