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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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eigentlich diese Dunklen, von denen ihr dauernd redet? Ich blick langsam überhaupt nicht mehr durch, was hier abläuft.«
    Laura und Lukas tauschten schnelle Blicke. Natürlich musste die ganze Sache für Kevin unverständlich sein, denn er kannte ja die Hintergründe nicht. Dennoch schüttelte Lukas erneut warnend den Kopf.
    »Aber ganz davon abgesehen«, fuhr Kevin fort, als habe er den Blickwechsel der Geschwister nicht mitbekommen. »Ich hab nicht den blassesten Schimmer, was es mit diesem Siegel der Sieben Monde auf sich haben könnte, das der Blinde erwähnt hat.«
    »Auch ich hab noch nie davon gehört«, erklärte Lukas.
    Laura sperrte vor Überraschung den Mund auf. Ungläubig starrte sie den Bruder an. Wie war das möglich? Gab es tatsächlich etwas, was der superkluge Lukas, der Super-Kiu aller Super-Kius, nicht wusste?
    Laura verzog fragend das Gesicht. »Und was machen wir jetzt?«
    »Ganz einfach: Du musst dich bei diesem Blinden erkundigen, was er damit gemeint hat! Weißt du, wie er heißt oder wo er wohnt?«, wollte Lukas wissen.
    »Tut mir Leid, aber ich hab keine Ahnung. Ich hatte ihn noch nie gesehen, und dann ging alles so schnell, dass ich ihn nicht mehr fragen konnte.«
    »Halb so wild«, sagte Lukas leichthin. Für jemand, der keinen blassen Schimmer hatte, strahlte er eine fast schon überheblich wirkende Zuversicht aus. »Wir werden auch so herausfinden, was es mit diesem Siegel auf sich hat. Kann doch nicht so schwierig sein, oder?«
    In diesem Augenblick glaubte Laura ein Geräusch im Flur zu hören. Sie eilte zur Tür und spähte hinaus – und sah nur noch einen Schemen davonhuschen. Sofort hegte sie einen Verdacht: Konrad Köpfer.
    Bestimmt – bestimmt war es Konrad Köpfer gewesen, der ihr Gespräch belauscht hatte.
    Fragte sich nur – warum?
     
    Als am nächsten Morgen der Wecker klingelte, fühlte Laura sich wie zerschlagen. Die Jungen und sie hatten die halbe Nacht alle möglichen Nachschlagewerke gewälzt und das Internet durchstöbert. Doch nirgendwo hatten sie den kleinsten Hinweis auf dieses geheimnisvolle Siegel der Sieben Monde entdeckt. Laura stellte das nervende Gebimmel ab und wollte sich wieder unter die Decke kuscheln, als ihr einfiel, dass sie mit Brötchenholen an der Reihe war. Seit Beginn der Ferien wechselten Lukas, Kevin und sie sich beim morgendlichen Gang zum Bäcker ab, und so musste sie sich wohl oder übel aus den Federn quälen.
    Die Sonne stand am strahlend blauen Himmel über dem Ferienhaus. Beißende Kälte schlug Laura entgegen, als sie vor die Tür trat. Es musste in der Nacht einen Temperatursturz gegeben haben, denn am Vortag war es noch so mild gewesen, dass es in tieferen Lagen leicht getaut hatte. Laura zog die Dockmütze ins Gesicht, kuschelte sich tiefer in den Anorak und marschierte los. Den großen Schneemann im Vorgarten des gegenüberliegenden Hauses bemerkte sie in ihrer Eile nicht.
    Die Luft war so kalt, dass Lauras Nasenlöcher beim Einatmen schmerzten. Zum Glück war der Bäcker nur einige Querstraßen entfernt. Wegen der vereisten Gehwege brauchte Laura für den Weg allerdings länger als sonst. Auch die Hausdächer waren von einer dünnen Eisschicht überzogen und glitzerten in der Sonne. Von den Dachrinnen hingen lange gleißende Eiszapfen. Spatzen tschilpten von den Firsten, und Kohlmeisen stritten sich mit ihnen um Futter.
    Im Laden war es angenehm warm. Es duftete nach frischen Brötchen und Kaffee. Die freundliche Verkäuferin steckte Laura nach dem Brötchenkauf eine Rosinenschnecke zu. Gratis. Nur für sie. Das Gebäckstück war mit Zuckerguss glasiert und duftete verführerisch nach Zimt.
    Auf dem Heimweg konnte Laura der Versuchung nicht länger widerstehen. Sie biss in die Schnecke – hm, sie schmeckte einfach köstlich! Laura nahm einen zweiten Bissen – und genau in diesem Augenblick hörte sie ein klirrendes Geräusch. Dann sauste etwas dicht an ihrem Kopf vorbei und schlug hinter ihr auf dem Bürgersteig auf. Überrascht drehte sie sich um. Ein großer Eiszapfen war auf dem Gehweg zerschellt. Verdutzt schaute sie zu den eisigen Nadeln empor, die in langer Reihe von den Dachrinnen der Häuser längs der Straße hingen. Sie waren schlank wie Eispickel, und die nadelfeinen Spitzen waren nach unten gerichtet. Muss verdammt weh tun, wenn die einem auf den Kopf fallen, dachte Laura gerade, als es geschah: Schräg vor ihr brach ein halbes Dutzend dieser gefährlichen Eisspitzen von der Dachrinne ab. Und das gleichzeitig, im

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