Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
wuselte unruhig darunter herum. Fiepende Laute waren zu hören, wie die eines Rehkitzes, und gleich darauf reckte ein Tierchen den Kopf aus der Jacke und sah das Mädchen aus schwarzen Knopfaugen an.
    »Wirst du wohl Ruhe geben, Schmatzfraß!«, schalt der Junge das neugierige Wesen, strich ihm aber zärtlich über den pelzbedeckten Kopf.
    Was für ein seltsamer Name!, dachte Laura verwundert. Schmatzfraß. Ebenso seltsam wie lustig. Ihre Verwunderung wuchs allerdings ins Unermessliche, als der unruhige Geist nun vollständig hervorkam. Ein solch sonderbares Tier hatte Laura noch nie gesehen. Mit seinem schwarzweiß geringelten Fell, dem langen buschigen Schwanz, der spitzen Schnauze und den dunklen Flecken um die Augen glich es einem Waschbären. Allerdings nur auf den ersten Blick, denn das Tierchen besaß zudem Flügel! Dünnhäutige Fledermausflügel, die auf seinem Rücken gefaltet waren.
    Der Blonde, dem Lauras Staunen nicht verborgen geblieben war, ließ ein belustigtes Lachen hören. »Sieht ganz so aus, als hättest du noch nie einen Swuupie gesehen.«
    Entgeistert starrte das Mädchen ihn an. »Einen – was?«
    »Einen Swuupie. Schmatzfraß ist ein Swuupie.«
    »Ah, ja, natürlich.« Ohne den Blick abzuwenden, lächelte Laura verwirrt. Ein Swuupie – was in aller Welt war ein S wuupie?
    »Bis nächste Woche also.« Der Junge hob die Hand zum Abschied. »Ich freue mich auf unser Wiedersehen, Laura.« Damit schritt er davon.
    Er war schon mehr als fünf Meter entfernt, als Laura endlich aus ihrer Erstarrung erwachte. »Ähm!«, rief sie dem Jungen hinterher.
    »Ja?«
    »Wie… wie heißt du eigentlich?«
    »Alarik«, antwortete der Junge lächelnd, um dann ohne ein weiteres Wort seinen Weg fortzusetzen.
    »Alarik?«, wiederholte Lukas verwundert, während sie den Hof überquerten und auf die Pforte zugingen. »Was für ein seltsamer Name!«
    »Du sagst es.« Laura blickte den Bruder aufgeregt an. »Und was noch viel seltsamer ist: Hast du je von einem Swuupie gehört?«
    »Einem Swuupie? Was soll das denn sein? Eine Comicfigur? Oder ein neues Erfrischungsgetränk?«
    »Weder noch. Obwohl: Mit der Comicfigur liegst du gar nicht so falsch. Ein Swuupie ist ein kleines Pelztier und sieht so merkwürdig aus, als habe es sich tatsächlich ein Comiczeichner ausgedacht.«
    Lukas legte die Stirn skeptisch in Falten. »Komisch, dass ich nie was davon gehört habe. Dabei gehört Biologie, und insbesondere die Zoologie, zu meinen Spezialgebieten.« Doch selbst Lauras eingehende Beschreibung löste bei ihm keinerlei Erinnerung an ein ihm bekanntes Tier aus, und so musste Lukas sich schließlich geschlagen geben. » S ony. Aber ich kann dir nicht weiterhelfen.«
    Natürlich hatte auch Kevin keine Ahnung, um was für ein Tier es sich dabei handeln konnte.
    Mittlerweile waren sie an der Pforte angekommen. Als sie das Kloster verlassen wollten, mussten sie feststellen, dass die Tür verschlossen war. Allerdings dauerte es nur wenige Augenblicke, bis der kugelförmige Bruder Pförtner aus dem angrenzenden Gebäude trat und ihnen aufsperrte.
    »Bitte bestellt Professor Morgenstern einen schönen Gruß von mir«, gab er den Freunden mit auf den Weg. »Vergesst es bitte nicht! Der alte Herr ist immer so nett und hat stets ein freundliches Wort für mich.«
    Laura musste es dem Mönchlein dreimal versprechen, bevor der Dicke sie endlich gehen ließ.
    Während sie zum Parkplatz marschierten, stieg ein beunruhigender Gedanke in Laura auf: Wenn der Portarius den Professor so gut kannte, dann musste Aurelius Morgenstern ein häufiger Gast im Kloster sein. Aber warum hatte der Direktor ihr nichts davon erzählt und das Siegel der Sieben Monde und seine besondere Kraft noch mit keinem Wort erwähnt?
    S eltsam – oder?
    Im selben Moment befiel Laura eine merkwürdige Unruhe, und das Gefühl der Geborgenheit, das sie in der Gegenwart von Alarik verspürt hatte, war plötzlich wie weggewischt. Laura spürte, dass große Gefahren lauerten, und mit einem Mal war sie nicht mehr sicher, ob sie diesen auch gewachsen sein würde.
     
    D as Steppenpony wieherte, als Alienor sich in den Sattel schwang. »Brav, Brauner«, beruhigte sie das nervöse Tier. »Schön brav. Wir wollen deinen Herrn suchen!«
    Als habe es das Mädchen verstanden, wieherte das Pony erneut und setzte sich dann in Bewegung.
    Alienor ritt hinaus auf den Hof der Gralsburg und blickte zum nächtlichen Himmel, an dem hell und rund die beiden Monde von Aventerra standen und

Weitere Kostenlose Bücher